Hohes Wachstum, veraltete Technologien, klasse Team
Arbeitsatmosphäre
Mehrere Jahre lang waren die Kollegen in der Anwendungsentwicklung das beste Team, in dem ich je gearbeitet habe. Mit der schnellen Vergrößerung des Teams im letzten Jahr und dem Umzug in das aktuelle Büro ist das Familiäre abhanden gekommen und die Stimmung ist etwas nüchterner geworden. Diese Tendenz wird sicher noch zunehmen beim aktuellen Wachstumskurs und der damit einhergehenden Fluktuation.
Kommunikation
Wenn man "proaktiv" und sehr selbstständig arbeiten kann, ist die Kommunikation kein Problem. Die Kehrseite einer eher minimalistischen Kommunikation des Chefs können aber auch mal fehlende Absprachen sein, die insbesondere diejenigen Kollegen überraschen, deren Arbeitsweise nicht so vorausschauend ist. Freiheiten im Arbeitsalltag sind schön, aber hin und wieder hat eine klare Ansage von oben Vorteile, z. B. dass man nachher nicht überrascht wird.
Kollegenzusammenhalt
Ich hatte wirklich klasse Kollegen (Bereich Anwendungsentwicklung in Frankfurt). Wie die Stimmung in anderen Bereichen des Unternehmens ist, kann ich nicht beurteilen.
Work-Life-Balance
Notwendigkeit für Überstunden gab es so gut wie nie. Die wöchentlich festgelegte Arbeitszeit (bis zu 40 Stunden) wird normalerweise nicht überschritten. Es gilt Vertrauensarbeitszeit, das Kommen und Gehen ist sehr flexibel gehalten. Für mich als Werkstudenten waren auch die Arbeitstage innerhalb der Woche maximal flexibel.
Vorgesetztenverhalten
Mal so, mal so.
Interessante Aufgaben
Ich habe sehr viel gelernt in meiner Zeit bei Copitos, jedoch flachte die Lernkurve zuletzt eher ab. Die Anforderungen von Kunden sind mehr oder weniger immer gleich, die verwendeten Technologien ebenso, da die Projekte ja meist auf den alten Programmen des Kunden aufbauen. Wer sich mit modernen Technologien beschäftigen und sich als Programmierer weiterentwickeln möchte, ist hier wahrscheinlich fehl am Platz. Die Architektur innerhalb der .NET-Projekte ist nahezu bei jedem Projekt die gleiche, ebenso die genutzten Frameworks. Das ist auch dem geschuldet, dass die Kunden hauptsächlich Finanzdienstleister sind und per se keine "Top-notch"-Technik verwenden und weitestgehend noch auf Sharepoint und Winforms-Desktop-Anwendungen setzen.
Arbeitsbedingungen
Die Technik und das Equipment wurden in den letzten Jahren nach und nach erneuert und ersetzt. Ich war immer sehr zufrieden, sowohl mit meiner Hard- und Software, als auch mit den Möbeln und der Aufteilung im Büro.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Verträge sind sehr individuell, alles ist einzeln zu verhandeln und unterscheidet sich unter Umständen stark zwischen verschiedenen Kollegen der selben Abteilung.
Image
Copitos ist eher unbekannt, da die Firma so spezialisiert ist und eher einen großen anstatt viele kleine/mittlere Kunden hat.
Karriere/Weiterbildung
Ich durfte als Student eine ITIL-Zertifizierung machen, da die Kunden diesen Standard bei den beauftragten Entwicklern erwarten. Auch andere Schulungen sind möglich, z. B. zum Thema Datenbank oder Sharepoint.
Aufstiegsmöglichkeiten im klassischen Sinne gibt es keine, da die wenigen Führungspositionen besetzt sind und zusätzliche Führungsebenen auf Grund der Größe des Unternehmens keinen Sinn machen. Selbst der Aufstieg zum Senior ist für die meisten schwierig bis unmöglich.
Ich habe nach Beendigung meines Studiums aus Mangel an Abwechslung und Möglichkeiten der Weiterentwicklung das Unternehmen verlassen. Für die fast drei Jahre Unternehmenszugehörigkeit habe ich jedoch eine Menge gelernt, was nicht zuletzt von der individuellen Wissbegier des Mitarbeiters abhängig ist.