Für den Berufseinstieg geeignet. Man kann viel lernen, wovon man woanders profitiert. Woanders verdient man mehr!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mann kann viel lernen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Indirekte Kritik. Leider. Es wurde hinterrücks über einen geredet, statt konstruktiv vornherum. Für ein schlechtes Gehalt zu hohe Anforderungen wie Schnelligkeit. Alteingesessene Kollegen mahnten zu höherem Einsatz, obwohl diese mehr Geld bekamen und "mehr" leisten müsste. Eine arbeitete schnell, tratschte aber dann stundenlang mit dem Notariat rum.
Ungleichbehandlung der Arbeitnehmer. Die, die lange da waren, bekamen neben Zusatzgeld (Urlaubsgeld) auch betriebliche Altersvorsorge übernommen.
Sehr hohe Fluktuation. Viele wurden nicht übernommen. Für die befristeten Stellen: Neue Bewerber standen schon in den Startlöchern, da eine Lebensgefährtin eines Anwaltsnotars, diese durch ihre Tätigkeit als Jobvermittlerin beim Jobcenter Spandau "jährlich und über einen langen Zeitraum" immer wieder gegen Provison neu "vermittelte". Diese war ein "offenes Geheimnis".
Man "schaffte" es, dass von vier Azubis, drei aufhörten. Sie machten die gleiche Arbeit wie die ReFas und bekamen rund 600 EUR. Eine wurde dann noch ein Jahr beschäftigt.
Arbeitsatmosphäre
Es gab viele Kollegen, die hälfte davon war nett. Chefs sagten jeden Morgen, in allen Büros: "Guten Morgen". Und man muss zugute halten: Die Chefs kamen sogar nach Auswärtsterminen noch ins Büro, egal wie weit sie unterwegs waren. Das war vorbildlich.
Kommunikation
Durchschnittlich: Einer der Chef war cholerisch. Da sollen schon mal Akten durch das Zimmer geflogen sein. Das kriegte der ab, der gerade da war. Sarkasmus und Lästern waren an der Tagesordnung. Ein Chef ging mal mit seiner Frau durch die Flure und gab für jeden hörbare Kommentare zu den angetroffenen Mitarbeitern ab. In den Diktaten selbst, gab es dann die Anranzer direkt.
Die Chefs waren im Ganzen aber Arbeitstiere und lange im Büro; dadurch waren sie auch meist ansprechbar, wenn auch nicht immer neutral gelaunt.
Kollegenzusammenhalt
Einige, der lange dabeiseihenden Kollegen stellten sich über einen und kommunizierten hinterrücks und dann direkt, eher verhalten.
Work-Life-Balance
39 h die Woche. Einen Tag bis 18:30 Uhr.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe fiese Sprüche zum Gewicht mancher Mitarbeiter mitbekommen. Es gab von Chef zu Kollegen hörbare Bemerkungen über andere Kollegen. Das sorgte für Unwohlsein.
Auch hetzten die alteingesetzen gegen neue Refas; Chefs hörten darauf.
Eine Mitarbeiterin der Zentrale wurde schlecht gemacht, obwohl sie ganz normal arbeitete und nicht verlängert, obwohl sie dringend gebraucht wurde.
Eine übernommene Azubine schaffte es durch Intrigen, dass eine gestandene NoFa entlassen wurde.
Wenig Selbstreflexion: Eine alte Mitarbeiterin liess öfter ihren Unmut darüber heraus, dass man sich nicht wundern müsse, wenn man nur Ungelernte einstellte. Sie selbst liess sich aber kaum Vorort blicken und arbeitete meist nur zu Hause aus, was dadurch irgendwie lächlerlich war (ohne Telefon/Drucker usw.) und arbeite "zu Hause" selbst auf Kosten anderer.^^
Interessante Aufgaben
Diktate schreiben, Rechnungen und Kostenfestsetzer erstellen, Termine machen, Empfang, Telefon, Mahnanträge und Zwangsvollstreckung. Jurvision hiess die Software.
Ein Band nach dem anderen. Bei anderen Anwälten war nur Rübergucken und Ausdrucken nötig. Dann wurde man einmal in der Woche in die Zentrale zum Fristennotieren abgeordert.
Ich war immer für drei Anwälte zuständig. Zwei davon "machten Arbeit".
Gleichberechtigung
Die neuen Kollegen hatten gegenüber den alt-eingessenenen kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld bekommen. Die Gehaltsunterschiede beliefen sich bei gleicher Arbeit im Durchschnitt bei 800 EUR brutto, was schwer zu verkraften war. Durch die Post kam man an die Unterlagen.
Umgang mit älteren Kollegen
Gab es nicht!
Arbeitsbedingungen
Zu viel Arbeit für wenig Gehalt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gab jährlich Betriebsausflüge.
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr, sehr schlecht. Zum Glück steht einem heute die Arbeitswelt offen.
Immerhin: Es gab ein Kanzleigeschenk zum Geburtstag. Und Schokolade zum Nikolaus und zu Weihnachten.
Image
Wenn man andere Anwälte zur Kanzlei befragt, geben sie teilweise sehr negative Kommentare ab.
Karriere/Weiterbildung
Ich bekam nichts Direktes angeboten. Man dürfte aber kostenlose Softwarevideos während der Arbeitszeit anschauen.