Wo Kommunikation ein Mysterium ist und die Arbeit eine Herausforderung für die Wirbelsäule bietet
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die unvorhersehbaren Arbeitszeiten sind wie eine emotionale Achterbahn - nichts sagt "Spannung" mehr als die Frage: "Wann werde ich heute wohl nach Hause gehen können?"
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Am Kopf stinkt der Fisch zuerst.
Verbesserungsvorschläge
Es würde reichen wenn man den Lagerleiter austauscht und aufhört, uns Mitarbeiter zu tyrannisieren.
Arbeitsatmosphäre
Die Lagerordnung ist so überbewertet. Es macht Spaß, nach einem Artikel zu suchen und dabei so viele Dinge umzustoßen wie möglich. Wer braucht schon Effizienz, wenn man stattdessen eine Kegelbahn für Gabelstapler betreiben kann?
Kommunikation
Das Fehlen jeglicher schriftlicher Anweisungen fördert die kreative Interpretation von Aufgaben. Warum klare Richtlinien haben, wenn man stattdessen die Freiheit hat, Aufgaben nach eigenem Gutdünken zu erledigen? Die Gerüchteküche im Pausenraum ist ein hervorragender Informationskanal. Warum klare und offene Kommunikation fördern, wenn man stattdessen durch Klatsch und Tratsch auf dem neuesten Stand bleiben kann?
Kollegenzusammenhalt
Die gemeinsamen Momente des Ratlosigkeit, wenn wir versuchen, die Logik hinter der Lagerorganisation zu verstehen, bringen uns wirklich näher zusammen. Warum klare Strukturen haben, wenn man stattdessen eine gemeinsame Reise ins Unbekannte unternehmen kann?
Work-Life-Balance
Die großzügigen Überstunden ermöglichen es uns, nicht nur am Arbeitsplatz zu leben, sondern regelrecht dort zu campen. Wer braucht schon Freizeit, wenn man stattdessen eine persönliche Dauerschicht haben kann? Die permanente Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten ist wirklich ein Geschenk. >Ständige Spätschicht< zerreist nicht nur mein Privatleben sondern auch meine Verbindung zu Freunde und Familie.
Vorgesetztenverhalten
Die unberechenbaren Stimmungsschwankungen des Vorgesetzten sorgen für Abwechslung im Arbeitsalltag. Die offene Tür der Vorgesetzten ist so einladend – 10 Minuten am Platz und 10 Minuten rauchen im Wechsel bis Feierabend, ungestempelt, aber bei dem normalen Mitarbeiter genau auf die Zeiten schauen. Ist der Betriebsleiter nicht da, wird Macht ausgeübt und alles und jeden zu einem Verhör gezogen, Änderungen durch geboxt und komplett freigedreht.
Interessante Aufgaben
Das Fehlen von klaren Arbeitsanweisungen gibt uns die Freiheit, unsere kreativen Fähigkeiten zu entfalten. Das regelmäßige Sortieren der Lagerbestände nach einem mysteriösen System fördert die geistige Fitness.
Gleichberechtigung
Das Fehlen jeglicher klaren Aufstiegschancen zeigt, dass wirklich niemand bevorzugt wird. Nach dem Motto "Alle sind gleich, aber wir sind gleicher" handeln die beiden 'möchtegern Chefs' tagtäglich.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Fehlen von ergonomischen Arbeitsplätzen fördert die Anpassungsfähigkeit älterer Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Die minimalistische Beleuchtung im Lager schafft eine ganz besondere Atmosphäre - es ist fast so, als würde man in einem schummrigen Kino arbeiten. Die zufällig wechselnden Temperaturen im Lager halten uns auf Trab.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die regelmäßigen Störungen der natürlichen Tierwelt im Lager fördern die Artenvielfalt. Die Ignoranz gegenüber Umweltstandards ist wie ein Statement für die Freiheit der Natur. Warum sich um CO2-Fußabdrücke kümmern, wenn man stattdessen die Freiheit der Industrie genießen kann?
Gehalt/Sozialleistungen
Die großzügigen Gehaltsstrukturen sind so geheimnisvoll, dass wir uns fühlen, als würden wir an einer exklusiven Lotterie teilnehmen. Die sporadischen Bonuszahlungen sorgen für eine spannende Wundertüten-Erfahrung. Definitiv zu wenig Gehalt für diese Knochenarbeit und Auspeitscherei.
Image
Die undurchsichtige Unternehmenskommunikation fördert das Mysterium rund um die Vision und Mission. Die unvorhersehbaren Entscheidungen der Unternehmensleitung sind wie eine tägliche Lotterie. Zum Betriebsleiter hin so tun, als hätte man alles im Griff und als Leiter eines Lagers nichts können, außer seine Runde drehen, Leute beleidigen und diskriminieren und bei Problemen andere den Vortritt lassen.
Karriere/Weiterbildung
Man darf sich gerne anbieten eine Gefahrgutschulung zu machen, damit man noch mehr auf den Sack bekommt und Zusatzarbeiten leisten darf für einen Betrieb, der so wenig für einen macht.