Es werden bevorzugt Berufseinsteiger eingestellt – das hat seine Gründe…
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann einiges Lernen und übernimmt je nach Abteilung und Position viele Aufgaben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es werden gezielt Berufseinsteiger oder Auszubildende eingestellt, da diese günstiger sind, bei den Arbeitsbedingungen „am kürzeren Hebel“ sitzen und man auch unfaire oder nicht gültige Klauseln in den Vertrag schreiben kann.
Schlecht ist weiterhin, dass in einem so kleinen Unternehmen keine funktionierende, regelmäßige Kommunikation möglich ist.
Verbesserungsvorschläge
Den Mitarbeitern als wichtigstes Asset der Firma mehr Aufmerksamkeit in Form von Kommunikation und Weiterbildung zukommen lassen.
Kundeninteressen in den Mittelpunkt stellen.
Arbeitsatmosphäre
In meiner Abteilung war eine gute und offene Atmosphäre. In anderen Abteilungen, abhängig vom Vorgesetzten, geht es deutlich „ruhiger“ zu. Allgemein kann man sich aber häufig einer gefühlten Indoktrinierung politischer Ansichten, bei offen geführten Gesprächen der Vorgesetzten untereinander, nicht entziehen.
Kommunikation
Ist intern schon sehr oft angesprochen worden, hatte sich zwischenzeitlich auch mal etwas gebessert, aber dann war z.B. doch „plötzlich“ wieder ein neuer Mitarbeiter an Board, von dem niemand wusste. Gleiches gilt für sehr viele andere Bereiche ebenso. Wer auf Weihnachtsfeiern zumindest eine kurze Ansprache der Geschäftsführung erwartet: diese bleibt ihm hier erspart - im Austausch für peinliche Momente der Stille.
Vierteljährlich angesetzte Mitarbeiter-Informationstermine werden mit Regelmäßigkeit über Wochen verschoben oder fallen ganz aus, da dafür „natürlich“ wenig Zeit bleibt.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den allgemein recht jungen Kollegen ist abteilungsübergreifend positiv. Auch in stressigeren Projektphasen war immer ein gutes Miteinander der Mitarbeiter vorhanden.
Work-Life-Balance
Wenn man bei einem "Beratungsunternehmen" anfängt, geht man nicht davon aus, dass eine 40 Stunden-Woche die Regel ist. Ein frühes Wochenende am Freitagnachmittag nach einer langen Woche wird trotz Nicht-Vergütung von Überstunden trotzdem ungern gesehen.
Der Reiseaufwand ist sehr moderat.
Man bekommt nur sehr wenige Urlaubstage, die nur langsam über Jahre hinweg ansteigen.
Vorgesetztenverhalten
Natürlich abhängig von der Abteilung. Aber interne Themen, z.B. Personalthemen, werden immer als letztes bearbeitet. Da verschieben sich Jahresgespräche auch gerne einige Wochen und können sich über Monate ziehen.
Nach außen hin wird man als Consultant verkauft, auch wenn man intern noch als Junior eingestuft ist. Aber für eine interne Beförderung hat man auch nach Jahren noch gar nicht „genug Arbeitserfahrung und Leistung erbracht“.
Interessante Aufgaben
Aufgrund der kleinen Größe des Unternehmens übernimmt man, je nach Position, ein breites Aufgabenfeld, mit vielen Projekten und Kundenkontakt. Dabei kann man sich in dem Arbeitsgebiet viel Wissen aneignen. Learning by Doing.
Gleichberechtigung
Es gab keine Unterschiede bei der Behandlung von Frauen und Männern.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume sind gut ausgestattet und groß genug. Es gibt eine voll ausgestattete Küche und einen Pausen- bzw. Fitnessraum. Obst für die Belegschaft wird von Mitarbeitern auf Firmenkosten organisiert. Kaffee und Wasser werden gestellt.
Möglichkeiten auswärts Essen zu gehen gibt es sehr wenige. Entweder etwas mitbringen oder zeitaufwändig selbst kaufen und kochen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich habe kein Umweltbewusstsein als Teil der Unternehmenskultur feststellen können. Aber Klimaschwankungen hat es ja schon immer gegeben…
Gehalt/Sozialleistungen
Für die Höhe des Gehaltes ist ein sehr großer Anteil variabel. Und über subjektiv festzustellende Ziele kann man immer streiten. Erreichen wird man sie hier aber kaum.
Zudem gibt es einige Klauseln im Arbeitsvertrag, die nicht gültig sind. Besonders als Berufseinsteiger ist man hier u.U. nicht erfahren genug. Und wenn man dann das Thema anspricht, dann ist es mit der Höflichkeit natürlich ganz schnell vorbei.
Es gab darüber hinaus weitere Leistungen, wie z.B. Essensgutscheine. Von diesen Leistungen hat der Arbeitgeber finanziell mehr profitiert als der Mitarbeiter. Zudem wurden diese teilweise nicht an alle Mitarbeiter kommuniziert.
Karriere/Weiterbildung
Karrieretechnisch geht es von Junior bis Senior. Das dauert einige Jahre, danach ist in dem kleinen Unternehmen aber auch Schluss. Auch wenn es für die geringe Anzahl der Mitarbeiter des Unternehmens (in Deutschland) eine sehr ausgeprägte, sprich steile, Hierarchie gibt, ist in den Führungsebenen keine Fluktuation vorhanden. Wer also langfristige Ansprüche hat wird es hier sehr schwer haben.
Schulungsmaßnahmen finden, wenn überhaupt, fast ausschließlich intern durch Vorgesetzte oder Mitarbeiter statt. Ansonsten hat man ja noch seine Freizeit…