Kleine Firma, die zu schnell gewachsen ist
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das kostenfreie, vegetarische Mittagessen, kostenfreie Getränkeauswahl (heiß und kalt). Freie Auswahl, ob Homeoffice oder Büro. Hunde sind erlaubt und gerne gesehen. Wenn Arzttermine anstehen, können diese flexibel wahrgenommen werden. Man muss dafür die Zeit dann entsprechend anders nacharbeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlende Akzeptanz an Feedback und Möglichkeit der Veränderung. Wenn bestimmte Mitarbeiter nicht gut für die Firma sind, sollte dies von der Geschäftsführung erkannt werden; diese sollten dann entsprechend handeln und müssen dann auch die schwierige Aufgabe übernehmen und auch mal Kündigungen aussprechen.
Verbesserungsvorschläge
Statt auf Benefits und Brand-Geschenke zu setzen, sollte das Geld lieber in höhere Gehälter investiert werden. Ich wünsche mir, dass die obere Riege mehr auf ihre Mitarbeiter hört und in Zukunft Wünsche und Optimierungspotenziale annimmt und umsetzt.
Arbeitsatmosphäre
Fairness und Vertrauen besteht zwischen vielen Kollegen. Allerdings gibt es hier Ausnahmen, die meiner Meinung nach zu einer negativen Atmosphäre beigetragen haben. Lob wurde von solchen Personen eingesackt, auch wenn es anderen gegolten hätte. Kritik wurde dafür auf andere abgewälzt, wohingegen eigene Fehler vertuscht bzw. von Vorgesetzten nicht als diese wahrgenommen wurden. Da das Gehalt eher unterdurchschnittlich war, wundert es nicht, dass bei Provisionen gerne lieber an die eigene Person gedacht wurde. Richtig finde ich das aber nicht.
Kommunikation
Die interne Kommunikation wurde immer besser. Viele bemühen sich, diese auch weiter zu optimieren. Allerdings gab es immer wieder fehlende Transparenz oder Dinge wurden nicht offen angesprochen. Kommunikation nach oben war meiner Meinung nach selten erfolgreich, da die angesprochenen Ideen entweder nicht beachtet oder als unwichtig eingestuft wurden. Ehrlichkeit sollte ein wichtiges Gut sein und auch Kunden gegenüber gewahrt werden.
Kollegenzusammenhalt
Wie oben bereits beschrieben, gibt es leider immer schwarze Schafe. Klammern wir diese aus, fand ich den Kollegenzusammenhalt hervorragend! Schlaue, engagierte und emphatische Kollegen mit dem Herz am rechten Fleck, die ich sehr vermissen werde.
Work-Life-Balance
Urlaub muss Anfang des Jahres zu 2/3 verplant werden. Wer zuerst kommt, malt zuerst. Spontane Änderungen wurden jedoch mit triftigem Grund gewährt. Leider habe ich mitbekommen, dass es abteilungsübergreifend gerne gesehen wurde, wenn man Überstunden macht und auch am Wochenende oder über die Kernarbeitszeit hinaus arbeitet. Das war nach meiner Erfahrung häufig die Regel und nicht die Ausnahme.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte das Gefühl, dass Entscheidungen häufig von oben getroffen wurden. Selten durften sich Mitarbeiter beteiligen. So gab es auch ab und zu Erklärungen, die mich mit offenem Mund dastehen ließen. Entscheidungen waren auch nicht diskutierbar, sondern standen - einmal ausgesprochen - fest. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass meine Meinung keine Rolle spielen würde. Konflikte mögen wenige Menschen, aber hier wurde von allen Seiten versucht, vor diesen davonzulaufen. Blockieren, ghosten etc. konnte in Einzelfällen tatsächlich vorkommen. Daher kann das Konfliktverhalten von meiner Seite kaum bewertet werden.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben war sehr interessant und spannend. Bei der Aufgabenverteilung gab es aus meiner Sicht das meiste Mitspracherecht. Auch hier natürlich keine 100%, aber sehr gut. Mein einziger Kritikpunkt ist hier, dass es auch Fälle gab, bei denen ich den Eindruck hatte, dass Aufgaben nicht nach Kompetenzen verteilt wurden, sondern nach Sympathien. Das konnte dann zu Überlastungen führen, wenn die Kompetenzen nicht den Aufgabengebieten entsprachen. Hier wäre es hilfreich, wenn man sich nicht nur nach den eigenen Wünschen richtet, sondern die Meinung mehrerer Mitarbeiter miteinbeziehen würde.
Gleichberechtigung
Mit meinem Blick würde ich sagen, dass hauptsächlich das Gehalt nicht durchgehend gleichberechtigt war. Aber das kann man nicht pauschalisieren. Es fiel mir nur auf, dass manche Frauen mit gleichen Erfahrungen weniger Gehalt erhielten als ihre männlichen Kollegen.
Umgang mit älteren Kollegen
Anfangs gab es weniger ältere Kollegen. Mit der Zeit wurden ein paar eingestellt. Sie sind noch die Ausnahme und pro Abteilung an einer Hand abzuzählen. Ist meiner Meinung nach definitiv ausbaubar. Das Verhalten diesen Kollegen gegenüber fand ich in Ordnung.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsumgebung ist top. Es gibt mehre Standorte bzw. die Möglichkeit fully Remote zu arbeiten. Dafür erhalten alle eine vollständige Ausstattung, die zum Arbeiten notwendig ist. Laptop, Zubehör, Möglichkeiten ergonomisch zu arbeiten etc. Heizung, Klimaanlagen und Co. sind verfügbar und selbst anpassbar.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich hatte zu wenig Einblick in diesen Bereich, um ihn objektiv zu bewerten. Ich hatte nur das Gefühl, dass gerade die vorhandenen Fahrzeuge nicht super umweltfreundlich waren. Ein Zuschuss zum öffentlichen Nahverkehr hätte vielleicht auch das Umweltbewusstsein bei den Mitarbeitern fördern können.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich finde, dass das Gehalt in den unterschiedlichen Abteilungen stark variiert, obwohl beinahe überall ein abgeschlossenes Studium eine Grundvoraussetzung ist. Zudem empfinde ich das Gehalt nicht nachvollziehbar verteilt. Trotz gleicher Level variieren die Gehälter, teilweise stark oder geringfügig. Dabei scheint es keine Rolle zu spielen, wie lange die Personen beschäftigt sind, es wirkte teilweise etwas willkürlich bzw. abhängig vom Verhandlungsgeschick oder von Sympathien. Einheitliche Gehaltsregelungen wären wünschenswert gewesen. Zudem sollten die Abteilungen ebenfalls kaum nennenswerte Gehaltsunterschiede aufweisen. Sozialleistungen sind top, aber niemand sollte unter dem Mindestlohn arbeiten, der ein abgeschlossenes Studium vorweisen kann.
Image
Als junge Agentur sind alle Mitarbeiter ebenfalls jung und aufgeschlossen. Allerdings kommen manche Innovativen deutlich zu spät. Neue Entwicklungen sollten offener und schneller erschlossen werden. Grundsätzlich reden die Mitarbeiter meiner Erfahrungen nach gut über die Firma.
Karriere/Weiterbildung
Fängt man in der untersten Stufe an, kann man in jeder Abteilung 2 Level höher aufsteigen. Bereits hoch eingestiegene Mitarbeiter lernen einiges Neues, aber haben kaum Karrierechancen. Nur, wenn andere Kollegen kündigen, könnten diese entsprechend aufsteigen. Das ist zumindest mein Eindruck gewesen. Aufgrund der vielen Kunden und Tätigkeiten konnte ich viel Neues lernen. Meinem Wunsch nach bestimmten Weiterbildungen wurde leider nicht nachgegangen aber ich habe gehört, dass andere Kollegen gute Weiterbildungen erhielten.