Gute Ideen, schlechte Ausführung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Stimmung war im Alltag gut und das Team hat zusammengehalten. Thematisch war die Arbeit interessant, leider weniger in den alltäglichen Aufgaben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Als Zusammenfassung aus den übrigen Punkten: nicht an die heutige Arbeitskultur angepasst, aber sich so verkaufend. Letzten Endes fehlte es an Respekt vor den Angestellten und wirtschaftlichem Denken. Die Leute sind regelmäßig nach spätestens zwei Jahren gegangen, somit auch ihr Wissen, die Fluktuation war hoch. Ich habe nie bemerkt, dass versucht wurde das zu ändern, und dauernd wurden Neue eingearbeitet.
Verbesserungsvorschläge
Wenn es noch so läuft wie damals: bessere Bezahlung und Transparenz über die Bezahlung. Der Laden ist so klein, dass man es dann doch rauskriegt. Mehr Urlaubstage, mehr Tage im HO ohne grosses Getue, kein Attest ab dem ersten Tag.
Goodies außerhalb des Weinshops wären beliebt.
Eine klare Kommunikation wäre gut gewesen, und dass man sich an Absprachen hält.
Arbeitsatmosphäre
Unter den Angestellten war die Atmosphäre sehr gut. Dass die Führungskräfte spontanen Eingebungen nachgingen und sich nicht an Abmachungen hielten, gab Frust.
Kommunikation
Die interne Kommunikation war meist chaotisch. Dies färbte sich auf die Kommunikation nach außen ab.
Kollegenzusammenhalt
Im Zweifel haben alle zusammengearbeitet und sich gegenseitig unterstützt.
Work-Life-Balance
Ich weiß nicht, wie es mittlerweile ist, aber damals hatte man keine 30 Tage Urlaub. Die Kernzeiten waren täglich 8 Stunden und es gab einen Tag pro Woche Homeoffice.
Je nach Stelle ist man immer wieder auf Dienstreise gegangen. Während die inhaltlich meist interessant waren, wurden einem nur in Ausnahmefällen Überstunden angerechnet, unabhängig von der tatsächlichen Arbeitszeit.
Ansonsten gab es selten Überstunden, das war übersichtlich.
Vorgesetztenverhalten
Viel Lärm um nichts… sie können gut reden, aber beim umsetzen änderte sich doch nie was. Es wurde nicht aus Fehlern gelernt. Es gab Willen, die Strukturen zum positiven zu ändern, aber dann wurde doch weiter gemacht, wie gewohnt. Dementsprechend war es nicht möglich, sich auf Absprachen zu verlassen. Das Verhalten gegenüber den Angestellten war abhängig davon, wie beliebt man war und welchem Geschlecht man angehört.
Interessante Aufgaben
Ein bisschen konnte man sich seine Aufgaben aussuchen. Für ein oder zwei Jahre ist es ganz nett, danach wird es langweilig, wenn man nicht in ein neues Projekt kommt. Langfristige Entwicklung war damals kein Thema.
Gleichberechtigung
Hing sehr davon ab, wie beliebt man war.
Umgang mit älteren Kollegen
Schwer zu sagen, da damals fast nur Berufsanfänger dort gearbeitet hatten, bis auf keine Handvoll Kolleginnen. Für Erfahrenere war das Gehalt nicht attraktiv, außerdem gab es keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Arbeitsbedingungen
Das Geld war pünktlich auf dem Konto. Das Gehalt war relativ gering dafür, dass nur Masterabsolventen gesucht wurden, und es war nicht ersichtlich, wofür der Master gebraucht wurde. Es gab, bis auf eine Grundschulung im Wein, keine Weiterbildungen. Das Führungspersonal hatte im Großen und Ganzen nur im eigenen, schlecht gemanagten, Laden Arbeitserfahrung gesammelt, und das merkte man leider in Führungsaspekten.
Dass man sich zumindest damals ab dem ersten Tag ein Attest holen musste, war nervig.
Insgesamt ist es ok, aber es ist nicht schwer, bessere Arbeitsbedingungen zu finden, bis auf den Zusammenhalt untereinander, der wirklich schön war.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Damals waren Umweltaspekte kein merklicher Faktor beim Kauf von Materialien.
Die Arbeit des Vereins zeigte das Bewusstsein, es ging nicht viel darüber hinaus im praktischen.
Gehalt/Sozialleistungen
Schlechter geht immer. Für den Einstieg ist es okay, aber man macht danach keine großen Sprünge und kann so gut wie überall mehr verdienen.
Es gab an Goodies für die Angestellten Prozente im eigenen Weinshop, ansonsten waren Kaffee, Milch (auch vegan, aber nur der günstigste Haferdrink) und Öl, Gewürze umsonst. Jobrad, Urban Sports Mitgliedschaft oder anderes gab es nicht. Beim Sommerfest wurden die Getränke gestellt, bei der Weihnachtsfeier alles.
Image
Im Wein ist das Siegel mittlerweile sehr bekannt und meist gut angesehen. Außerhalb der Weinbranche ist der Verein eigentlich nicht bekannt.
Karriere/Weiterbildung
An Weiterbildung gab es damals nichtmal einen Erste-Hilfe oder Brandschutzkurs. Für Karriere nach oben war es zu klein und die Struktur zu flach. Leider war es damals auch nicht so, dass versucht worden wäre mit spannenden Aufgaben und ernstzunehmenden Gehaltserhöhungen die Leute und somit ihr Wissen zu halten.