Wenige Lichtblicke...
Arbeitsatmosphäre
In meinem Bereich hatte ich selten den Eindruck das irgendwer wirklich gerne dort gearbeitet hat. Ein (hart verdienter) Gehaltscheck - Mehr war die Anstellung für viele nicht. Gute Laune kam wirklich nur selten auf und war meistens eher der Kategorie Galgenhumor, wenn man wieder was schief ging und ordentlich Überstunden in Aussicht waren oder wenn der Feierabend nahte.
Kommunikation
In der Abteilung ausreichend, zwischen den Abteilungen oder gar mit der Geschäftsführung wenig bis gar nicht.
Work-Life-Balance
Hölle. An Freizeit war unter der Woche nicht zu denken. Massig Überstunden! Von früh bis spät malochen und das bei Wind und Wetter keine Seltenheit. Die Verwaltung macht natürlich pünktlicher Feierabend. Kein Vorwurf. Aber in diesem Bereich kann man sich drauf einstellen den Laden regelmäßig abzuschließen wenn die Sonne schon längst am Horizont verschwunden ist. Am Wochenende ist man dann natürlich entsprechend durch, also ist nicht viel mit "Life" bei dem Verein. Höhepunkt dazu war, wie ich zufällig mitbekam, dass Mitarbeiter der Reihe nach gebeten wurden, doch bitte ihren restlichen Urlaub nicht zu nehmen (Dem Unternehmen zu schenken), da sonst die Zahlen nicht stimmen würden für das Geschäftsjahr. Frech.
Vorgesetztenverhalten
Geschäftsführung für uns fast unsichtbar. Wenn es mal Kommunikation gab war es jedoch immer recht freundlich und wertschätzend.
Die direkte Vorgesetzten war jedoch eine unfassbare Katastrophe. Die Sorte, bei denen man sich fragt, wie sie nur überhaupt erst in diese Position kommen durfte. Ich will mich gar nicht so sehr über die fachliche Ebene auslassen, da ich da nun mal nicht drin Stecke. Vermute da aber auch keine außerordentliche Kompetenz.
Aber die soziale Kompetenz, Mitarbeiterführung und menschlich absolut gruselig. Cholerische Anfälle der üblen Sorte waren nicht selten. Wahrscheinlich wahnsinnig geworden, da irgendwie immer 14 Stunden im Unternehmen - jeden Tag. Verteilte unsinnige Sysyphus-Aufgaben ala Regale abstauben in einem nicht für Kunden zugänglichen, halboffenen Lager - alles was man abgestaubt hat sah nach 6 Stunden wieder aus wie vorher. Ich weiß nicht wie oft ich irgendwelche Ladenhüter sauber gemacht habe für nichts und wieder nichts. Ordentlichkeit ja natürlich, aber das war unwirtschaftlich und einfach unsinnig, aber EGAL. Hauptsache man wurde nicht erwischt, wie man sich irgendwo auch nur anlehnte nach stundenlanger Arbeit und kurz nichts tat...
Interessante Aufgaben
Umfangreiches Produktportfolio... eintönige Aufgaben
Gleichberechtigung
Mir ist nichts negatives aufgefallen, aber eine Frau wird das besser beurteilen können.
Umgang mit älteren Kollegen
Belegschaft und Geschäftsführung ist zum größeren Teil im älteren Semester, daher wohl 5 Sterne.
Arbeitsbedingungen
Im Sommer heiß und im Winter packt man sich besser dick ein, denn warm ist es nur im Büro oder in den tristen Pausenräumen. Generell eher ziemlich bedrückend das Ganze. Manche Arbeitsutensilien sind gefühlt schon im Kaiserreich zum Einsatz gekommen, so alt und abgewrackt wie sie wirken. Aber man ist ausreichend gut ausgerüstet für seine Aufgaben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist glaube ich schon irgendwie Thema, aber nur weil man ja irgendwie muss.
Gehalt/Sozialleistungen
Würde 2, 5 Sterne geben. Einige sind sicher damit zufrieden. Aber wenn man mal reflektiert, was dafür geleistet werden muss, dann kann es nicht genug sein.
Image
Als Unternehmen keine Ahnung. Kann nicht so schlimm sein. Aber als Arbeitgeber kann es nicht so rosig aussehen, zumindest in gewissen Bereichen...
Karriere/Weiterbildung
Keine Ahnung. Ich musste dort schnell wieder raus und habe nie auch nur eine Sekunde zurückgeblickt ohne dabei Beklemmung zu kriegen.