Vorbildlich, aber dafür wird auch etwas verlangt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es ist der beste Arbeitgeber, bei dem ich bisher war. Beim Recruiting wurde Menschenverstand bewiesen und die Leute passen zusammen. Man passt aufeinander auf und zieht sich gegenseitig hoch, was bei dem stressigen Job absolut nötig ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Startup-Flair mit der Tischtennisplatte und dem Kicker-Tisch macht viel her. Er sagt aber auch, dass es hier richtig heiß hergehen kann. Die Firma will wachsen und gedeihen und die Nummer eins werden. Das bedeutet, dass die Anforderungen an die Mitarbeiter in monatlichen Zyklen steil ansteigen. Jedes Mal beim monatlichen Treffen sieht man neue Mitarbeiter und alte gehen, weil sie das neue Tempo nicht mehr halten konnten. Somit kommt man früher oder später an einen Punkt der Angst, und muss darauf hoffen, dass ein Kollege da ist, der den Überblick behält und sagt, wo man inzwischen in der Hackordnung angelangt ist. Wer also gerne jeden Tag dasselbe auf dieselbe Weise macht, und sich ungern alle paar Monate neu erfindet, der darf nicht in diese Firma gehen.
Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsvorschläge kann man vor Ort stellen und ausdiskutieren; dazu muss man kein anonymes Formular im Internet ausfüllen.
Arbeitsatmosphäre
Wir essen und feiern zusammen, und am nächsten Tag greifen wir wieder zusammen nach den Sternen. Also Spaß macht es schon meistens, und wenn nicht, dann versteht man schnell, warum, und lässt auch den Knoten wieder platzen.
Kommunikation
Meistens sehr gut. Gelegentlich erfährt man zu viel über den Buschfunk, aber üblicherweise alles rechtzeitig und verständlich.
Kollegenzusammenhalt
Positives Teamwork herrscht überall. Wer das nicht beherrscht, wird gar nicht erst rekrutiert.
Work-Life-Balance
Man lässt sich leicht zum Workaholic motivieren. Urlaub wiederum ist kein Problem.
Vorgesetztenverhalten
Die Ziele werden gemeinsam vereinbart und diskutiert. So bekommen beide Verständnis für die eigenen Fähigkeiten und das Potenzial.
Interessante Aufgaben
Ich weiß nicht, wie es in den anderen Abteilungen aussieht, aber in meiner hat man jeden Tag dasselbe gemacht. Wenn man sich da nicht selbst neue Wege sucht, wird es einfältig.
Gleichberechtigung
Es geht spürbar darum, die Fähigsten Leute für den Job zu finden. Insofern wird Schwäche nur dann bestraft, wenn sie selbstverschuldet ist. Dann aber schnell und hart.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich weiß nicht, ob einer älter ist; aber hier gilt dasselbe wie unter "Gleichberechtigung": Wer kann, der soll.
Arbeitsbedingungen
Normales Großraumbüro-Ambiente, gelegentlich laut; im Sommer eher zu kühl als zu heiß.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dass man eine Umwelt- und keine Klimaanlage verwendet, war mehr Zufall als Absicht. Der Rest ist eher Nebensache.
Gehalt/Sozialleistungen
Branchenüblich mittel bis schlecht, aber für Berlin super. Es gibt einen Altersvorsorge-Plan. Implizite Lohnerhöhungen sind Frühstücksservice, Lunch und ein immer voller Getränkekühlschrank. Explizit werden Boni ausgezahlt, wenn man als komplette Abteilung ein Ziel erreicht hat.
Image
Man ist bekannt; der Ruf jedoch ist so ein Sorgenkind, an dem man konstant arbeitet. Aber das macht man sich auch zu eigen, wenn man dort einsteigt.
Karriere/Weiterbildung
Karriereoptionen werden erteilt oder in Aussicht gestellt, jedoch begreift man schnell, wenn aus einer Option eine Notwendigkeit wird. #UpOrOut