Ordentliche Arbeit, gute Work/Life Balance, freundliche Kollegen, katastrophale Bezahlung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es wird respektiert, dass Mitarbeiter auch nur Menschen sind, die nicht nur zum Arbeiten da sind, sondern auch ein Privatleben haben. Die Work/Life-Balance ist definitiv lobenswert
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Bezahlung ist unterirdisch schlecht
Verbesserungsvorschläge
Deutlich bessere Bezahlung der Mitarbeiter
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist meines Erachtens nach in der Regel gut gewesen, leider wurde das des öfteren durch Launen von Vorgesetzten getrübt, die nicht immer objektiv gehandelt haben, sondern bei schlechter Stimmung auch mal grundlos über alles und jeden gemeckert haben. In der Summe war die Atmosphäre in 4 Tagen der Woche gut und in einem Tag dafür richtig schlecht.
Kommunikation
Die Geschäftsleitung bemüht sich stetig, dass wichtige Entscheidungen mitgeteilt werden. Leider gibt es trotzdem immer wieder Dinge, die per Flurfunk Wochen vor der offiziellen Bekanntgabe jedem Mitarbeiter zu Ohren gekommen sind. Es wird ständig der Eindruck vermittelt, dass jede Meinung wichtig ist und auf jedes Bedürfnis eingegangen wird. Das ist aber großteils nur Schein, richtigerweise werden ständig Entscheidungen von Oben getroffen, die so regelmäßig nicht nachvollziehbar sind.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt innerhalb einzelner Abteilungen ist in der Summe gut, jedoch gibt es hin und wieder Streit zwischen Abteilungen, vor allem in Bezug auf Zuständigkeit. Niemand will sich für anfallende Aufgaben zuständig fühlen, idealerweise wird immer alles an die IT gegeben, die nicht nur den technischen, sondern häufig auch den organisatorischen Teil übernehmen "darf". Oft handelt es sich dann hierbei um die angesprochenen Entscheidungen von der Geschäftsleitung.
Work-Life-Balance
Es gibt eine 38 Stunden Woche, die üblicherweise auch eingehalten wird. Überstunden werden selten gefordert, dürfen aber offiziell nicht abgebaut werden - inoffiziell ist das über die Team- oder Abteilungsleitung dann trotzdem fast immer passiert. Insgesamt kann man bei Work/Life-Balance das Unternehmen loben.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind allesamt oberflächlich zunächst einmal freundlich/höflich. Die Teamleitung speziell ist bei fast allen Teams gut besetzt und setzt sich für ihr Team ein, die Abteilungsleiter sind jedoch größerem Druck ausgesetzt und geben diesen je nach Abteilung mal mehr, mal weniger deutlich nach unten weiter. Oberhalb der Abteilungsleiter gibt es häufig Entscheidungen der Geschäftsleitung, die überhaupt nicht verständlich sind und objektiv betrachtet komplett falsch sind und dennoch so getroffen werden. Meist ist hierfür die Ursache im Budget zu finden, denn bei FORUM muss ein Gewinn von etwa 6-10% zwingend stehen, koste es was es wolle. Sind die Einnahmen zu niedrig, werden Ausgaben ohne Rücksicht auf Verluste gestrichen und dadurch veraltete Systeme verursacht.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben in der IT sind zweifellos vielfältig und interessant. Arbeitet man dort einige Jahre in der IT erhält man ein groß gefächertes Wissensspektrum und hat einen guten Gesamtüberblick auf fast alle Bereiche in der IT. Darunter leiden jedoch selbstverständlich die Detailkenntnisse, entweder man spezialisiert sich auf einen kleinen Teilbereich und beherrscht diesen eben auch perfekt, oder man kann alles ein bisschen und hat dafür einen guten Überblick - bei FORUM ist es definitiv letzteres.
Gleichberechtigung
Geschlecht, Alter und Religion spielen keine Rolle, jeder hat dort Chancen.
Umgang mit älteren Kollegen
Viele ältere Kollegen, teilweise auch bis zum Rentenalter.
Arbeitsbedingungen
Die EDV der Mitarbeiter ist leider komplett veraltet und nicht zeitgemäß. PCs werden grundsätzlich mindestens 5 Jahre benutzt und sind bereits beim Kauf im absoluten Billigsegment zu finden. Monitore sind allesamt ohne Höhenverstellbarkeit, da dies ca 30-50€ pro Monitor mehr kosten würde, man darf stattdessen Bücher unter die Standfüße stellen. Die Software ist großteils veraltet, insbesondere auf Adobe-Software bezogen. Die IT darf immer wieder Kompatibilitätsprobleme ausbaden, weil die Fachteams veraltete Software verwenden muss.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen macht nach Außen einen umweltfreundlichen Eindruck und hat eine Solar-Anlage auf dem Dach.
Gehalt/Sozialleistungen
Bei allem Wohlwollen kann man hier nur katastrophal sagen. Die Bezahlung ist dabei so schlecht, dass viele Mitarbeiter das Unternehmen nur als attraktives Sprungbrett sehen, vor allem direkt nach dem Studium Berufserfahrung zu sammeln.
Gehaltserhöhungen sind der Regel schwer zu bekommen, da man so unfassbar schlecht bezahlt wird, wären enorme prozentuale Sprünge nötig, die jedoch chancenlos sind. Die Bezahlung ist im Vergleich zu Augsburg etwa 25-35% schlechter, in München sind gern 50-75% mehr Gehalt drin. In meinem Fall sind es etwa 60% mehr Jahresbrutto bei meinem neuen Arbeitgeber in München - Urlaubsgeld, Jahresziele und Bonuszahlungen sind dabei bereits eingerechnet.
Es schien mir leider immer so, dass das Geschäftsmodell von FORUM nur erfolgreich ist, weil man eben einen so deutlich unterdurchschnittlichen Lohn bezahlt. Jeder, der bei FORUM anfängt, muss sich im klaren sein, dass einzig ein Arbeitgeberwechsel zu einem normalen Verdienst führen wird. Mit Fleiß, Engagement oder Verhandlungen wird man das bei FORUM nie auf ein normales Niveau heben können.
Image
Das Image entspricht der Realität - gutes Unternehmen, grausame Bezahlung.
Karriere/Weiterbildung
Zwei Seiten: Die Arbeit ist so interessant und anspruchsvoll, sodass man sich dadurch weiterbildet. Externe Weiterbildungen werden jedoch fast nie bezahlt, sodass man sich selbst überall "reinwurschteln" muss.