Festgefahrene Strukturen und Denkweisen stehen Modernität und Fortschritt leider im Weg.
Verbesserungsvorschläge
Kritiken von (ehemaligen) Mitarbeitenden, die auf wahren Tatsachen beruhen, annehmen und aufarbeiten und ggf. Handlungsableitungen daraus ziehen, statt diese mit aller Macht unter den Teppich zu kehren.
Arbeitsatmosphäre
Teilweise ist das Büro sehr leer, dennoch besteht eine Anwesenheitspflicht von 3 Tagen pro Woche. Dabei ist es egal, ob die Anwesenheit im Büro einen Mehrwert bietet oder nicht. Zeitweise wurde die Einhaltung überprüft, was das Arbeitsklima negativ beeinflusst hat. Meinem Eindruck nach herrscht aus der Führungsebene wenig Vertrauen gegenüber den Mitarbeitenden, da auch kleinste Entscheidungen von oben abgesegnet werden müssen.
Kommunikation
Über wichtige Veränderungen und Themen wird per Mail informiert. In größeren Zeitabständen gibt es auch Informationsveranstaltungen für die Mitarbeitenden. Informationen, die wichtig für die eigene Abteilung waren, hat man leider teilweise nur über drei Ecken mitbekommen.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Abteilung gut, hier wurde sich immer unterstützt. Außerhalb der Abteilung herrschte auch überwiegend ein freundlicher, hilfsbereiter Umgang miteinander. In einigen Fällen musste man Informationen aber extrem hinterherlaufen.
Work-Life-Balance
Es werden 2 Tage Homeoffice angeboten. Meinem Eindruck nach (dieses Gefühl bekam ich auch von der Abteilungsleitung vermittelt) herrscht im Unternehmen noch die veraltete Denkweise "Wer am längsten bei der Arbeit sitzt, bringt die beste Leistung.". So entsteht das Gefühl, dass nicht die Leistung zählt, sondern nur, wer möglichst lange vor dem PC sitzt.
Durch Personalmangel und fehlende Nachbesetzungen baut sich ein enormer Druck auf. Dieser Druck führte bei mir dazu, dass ich auch gearbeitet habe, wenn ich krank (&krankgeschrieben) war. Außerdem wurde ich gefragt, ob ich mein Arbeitshandy mit in den Urlaub nehmen könne.
Vorgesetztenverhalten
Entscheidungen wurden häufig nur in einem bestimmten Personenkreis getroffen, der aus Männern einer ähnlichen Altersklasse bestand. Hier fehlte mir der Einbezug zielgruppennäherer Personen sowie Personen, die nah am Projekt waren. Häufig verzögerten sich wichtige Projekte um Wochen, da die Zeit seitens des CEOs fehlte/ sich die Zeit nicht genommen wurde. Folglich arbeiteten die betroffenen Abteilungen und Dienstleister immer unter Zeitdruck, um die verlorene Zeit irgendwie auszugleichen. Ob Themen dem CEO zur Entscheidung vorgelegt werden, wurde von seiner Laune abhängig gemacht. Meiner Ansicht nach mangelt es an Professionalität, wenn Launen Entscheidungen beeinflussen.
Die Abteilungsleitung habe ich oftmals als hektisch und unstrukturiert wahrgenommen, wodurch Chaos in die Abteilung gebracht wurde. Hier fehlte eine klare Linie. Trotz mehrjähriger Unternehmenszugehörigkeit fehlte es an essenziellem Wissen bzgl. der internen Prozesse, wodurch die Leitung leider kein hilfreicher Ansprechpartner bei Fragen war.
Interessante Aufgaben
Projekte für die Marke GLÜCK waren spannend und haben Spaß gemacht. Hier liegt noch viel Potenzial.
Leider wird Kreativität oft im Keim erstickt, da Ideen und Vorschläge so lange hinterfragt werden, bis sie totgedacht sind. Man konnte förmlich zusehen, wie die Euphorie, neue Ideen zu entwickeln, immer geringer wurde. Hier hätte ich mir mehr Offenheit und Mut gewünscht, vielversprechenden Projekten eine Chance zu geben.
Gleichberechtigung
Frauen sind in der Führungsebene schlichtweg unterrepräsentiert.
Dem Thema Gendern wurde zu meiner Zeit m.M.n. zu wenig Offenheit entgegengebracht. Hier wäre mehr Offenheit für einen Austausch/Diskussion angemessen, zumal so viel von Modernität gesprochen wird. Selbst in internen Präsentationen wurde ich darauf hingewiesen, dass ich nicht gendern solle. Es machte den Eindruck, als würde die Geschäftsführung dem Thema mit wenig Ernsthaftigkeit entgegentreten.
Arbeitsbedingungen
Modernes Büro in der Hamburger Hafencity mit hellen Räumlichkeiten und Stehtischen sowie der Möglichkeit, in Ruhe Mittagspause zu machen.
Wer neben Leitungswasser andere Getränke wie Kaffee oder Wasser mit Kohlensäure verzehren möchte, muss dafür zahlen. In Hamburg gibt es keinen Obstkorb, Müsli oder Sonstiges.
Für das Arbeiten aus dem Home Office wird den Mitarbeitenden bei Eintritt in das Unternehmen keine Hardware wie Bildschirm, Tastatur oder Maus bereitgestellt. Dies müsste extra beantragt werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Göbber widmet sich verstärkt dem Bereich Nachhaltigkeit, hier herrscht noch viel Potenzial.
Gehalt/Sozialleistungen
Verhandlungen über Gehalt/Position ziehen sich über mehrere Monate, da man hier von dem/der Vorgesetzten abhängig ist, der/die die Verhandlungen mit dem CEO führt. Für mich fühlte es sich so an, als würde ich nur noch mit Ausreden hingehalten werden, warum Verhandlungen immer weiter nach hinten geschoben wurden.
Karriere/Weiterbildung
Die Fluktuation im Unternehmen habe ich als erschreckend hoch wahrgenommen. Sehr gute Mitarbeitende verlassen das Unternehmen schon nach kurzer Zeit.