Der Azubi als billige Arbeitskraft
Gut am Arbeitgeber finde ich
Guter Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitern
Möglichkeit Kamera-Equipment für private Projekte auszuleihen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangelnder Respekt von der Geschäftsführung
Keine Ausbildungsmassnahmen
Unterirdische Bezahlung
Work-Life-Balance nonexistent
Verbesserungsvorschläge
Beim Bewerbungsgespräch ehrlich bleiben, was einen hier erwartet - es wurde vieles versprochen, was so nie eingetreten ist.
Die Auszubildenden nicht nur als billige Arbeitskraft sehen, sondern ihnen etwas beibringen. Allgemein Überdenken, wie man mit seinen Mitarbeitern umgeht.
Die Ausbilder
Der Ausbilder verfügt über grosses Fachwissen und viel Erfahrung in seinem Berufsfeld. Leider fehlt es ihm an der Fähigkeit, diese an die Auszubildenden weiterzugeben. Grösstensteils wird man in Aufgaben einfach herein geworfen, ohne vorher angemessen geschult zu werden. Dadurch, dass der Ausbilder nur halbtags im Haus ist, hat man keinen Ansprechpartner, wenn man im Kundengeschäft auf Probleme stösst. Klasse Lehrgespräche mit theoretischen Inhalten gibt es höchstens 1-2 Mal im Jahr, ansonsten geht es nach dem Prinzip “learning by doing”.
Spaßfaktor
Die Fotoshootings im Tagesgeschäft sind herausfordernd und spassig, wenn man spannende Kunden erwischt. Das Tagesgeschäft besteht jedoch meist aus klassischen Bewerbungs- und Passfotos oder Betreuung des Ladengeschäfts. Hier halten sich mehr und weniger spassige Tätigkeiten relativ die Waage.
Aufgaben/Tätigkeiten
Ausbildungsferne Tätigkeiten stehen hier an der Tagesordnung. Betreuung des Ladengeschäfts, Packen von Paketen für den Onlineshop, Putzen des Ladens, Durchsuchen der Müllcontainer nach Kartons, Bedienen des Kundenkopierers etc.
Die Tätigkeiten im Fotostudio sind gemäss der Ausbildung angemessen. Anfertigung von Fotos, Bedienen von Kunden, Bildbearbeitung und co.
Bei Fotoshootings, bei denen ein Make-up hinzu gebucht wurde, müssen die Auszubildenden dieses ausführen ohne im Vorfeld eine angemessene Schulung erhalten zu haben.
Variation
Die Auszubildenden schmeissen hier unter der Woche sobald der Ausbilder seinen Arbeitstag beendet das Studio alleine. Dadurch lernt man alle Teile des Tagesgeschäfts kennen. Übungseinheiten ausserhalb des Tagesgeschäfts kommen trotz mehrfacher Ankündigung nicht zustande.
Respekt
Respekt zwischen den Mitarbeitern ist definitiv vorhanden. Man unterstützt sich gegenseitig um den Arbeitsalltag hier erträglich zu machen. Respekt von Seiten der Geschäftsführung ist nicht vorhanden. Sexistische, abfällige Kommentare zB bei Krankmeldung sind hier an der Tagesordnung. Auf Lob oder Anerkennung wartet man hier vergebens. Überstunden an freien Tagen oder während Schulblocks werden als Selbstverständlichkeit angesehen und nicht einmal mit Dank versehen. Trotz mehrfachem Hinweis, dass man bestimmte Arbeiten aus gesundheitlichen Gründen nicht nachkommen möchte, wird man zu diesen gezwungen - beispielsweise das säubern verschimmelter Rahmen.
Karrierechancen
Karrierechancen innerhalb des Betriebs sind nicht gegeben, da eine Festanstellung nach der Ausbildung nicht gewünscht ist. Auch in anderen Betrieben kann man sich schwer anbringen, da die Lehrinhalte in diesem Betrieb nicht angemessen vermittelt werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist insgesamt unangenehm. Zurechtweisungen der Geschäftsführung direkt vor Kunden sind keine Seltenheit und finden mit ausfallender Lautstärke und Sprache statt, statt in einem vernünftigen Feedbackgespräch. Dadurch, dass teilweise ein Auszubildender alleine für das gesamte Studio zuständig ist, kann es sehr stressig werden. Wenn einem dann Fehler unterlaufen, wird mit Kunden und Kollegen über einen gelästert, statt auf die Fehler hingewiesen zu werden, damit man daraus lernen kann. Auch nach mehrfachem Hinweis, dass man mit gewissen Aufgaben überfordert ist, erhält man keine Hilfestellung, sondern wird nur darauf hingewiesen, dass ein Fotograf das abkönnen müsse.
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung ist in der Branche leider durchschnittlich schlecht. Für ein Studio in München dennoch untragbar und auch eine Fahrkostenbeteiligung oder -Übernahme wird hier nicht angeboten.
Arbeitszeiten
Mit 41 Wochenstunden und Regelmäßigen Überstunden an freien Tagen und während Berufsschultagen hat man hier keine Freizeit mehr. Auch Arbeiten an Sonntagen und nachts steht hier an der Tagesordnung ohne die gesetzlichen Ruhezeiten einzuhalten. Überstunden können durch Urlaubstage abgebaut werden, wenn man sie entsprechend bei der Geschäftsführung durchsetzt.