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hfg 
karlsruhe
Bewertung

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In Ablauf- und Organisationsstrukturen veraltet: Change Management wäre hier dringend nötig

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Design / Gestaltung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Baden ist für seine liberale Mentalität seit 1848 bekannt. Die HfG ist ein liberaler Ort, der kulturelle und mentale Diversität schätzt und Experimentierfreude der Künstler und Designer fördert. Die überschaubare Grösse der Hochschule sorgt für ein fast familiäres Mikro-Klima. Die Nachbarschaft zum ZKM gibt gute inhaltliche Impulse und sorgt für Internationalität.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Seit vielen Jahren fehlt die klare Linie und Steuerung in der fluktuierenden Führungsmannschaft. Alte Probleme und neue Probleme häufen sich seither. Das Mikro-Klima kann als exklusive Cliquenwirtschaft Neueingestellte schädigen. Es gibt zu wenig echte Mitbestimmung und zu wenig Frauen in Führungspositionen. Liberal meint nicht: jeder tut was er will. Das ist Anarchie.

Verbesserungsvorschläge

Nötig wäre eine 1. strategische Neuaufstellung und eine langfristige Personalplanung, 2. das Berufungsmanagement muss professioneller werden, 3. Dauerstellen für Dauer- und Routinetätigkeiten würden ständige Kompetenzverluste mindern, statt ständig das Rad neu erfinden zu müssen

Arbeitsatmosphäre

Die Leute scheinen sich hier gern aus dem Wege zu gehen. Selbst mitten im Semester kein lebhafter Studienbetrieb.
Kein Welcome oder Onboarding: Neulinge stochern hier im länger im Nebel wer wie was wo macht. Kommunikation: sehr viel email, auch nach Feierabend. Je nach Fachgruppe ist die Kollaboration sehr gut bis mangelhaft.

Kommunikation

deutlich mehr Verhaltensänderung wann man wen auf welchem Wege wegen was anspricht. Erziehung der Studierenden zur direkten Kommunikation zu Sprechstundenzeiten statt "always-online"-Chat wäre nötig.

Kollegenzusammenhalt

Die Verwaltung hat einen guten Zusammenhalt und kollegiale Strukturen. Das künstlerische und wissenschaftliche Personal hängt vom Goodwill der Professoren ab und scheint unfähig zur kollektiven Selbstorganisation als Gruppe.

Work-Life-Balance

Gegründet als Reformhochschule, steht die Designschmiede heute hinter ihren Ansprüchen: Fast nur Zeitprofessoren, Teilzeitprofessoren, zu viele Lehraufträge und hohe Quote der Kurzverträge und Dauerbefristungen sind hier abseits der Sachbearbeiter die Norm. Wer Work-Life-Balance sucht oder in Ruhe gelassen werden will sollte die Hochschule meiden. Veranstaltungen und Prüfungen am Abend und Wochenende sind normal.

Vorgesetztenverhalten

"Präsidiale Führung" wird hier zum Alptraum, wenn die Vorgesetzten nur Vor-Gesetzte ohne jede Qualifikation, Befähigung und Führungserfahrung sind. Man sollte Professoren-Assessment-Center in Betracht ziehen und psychologische Eignungstests einführen, denn nicht jeder Fachexperte eignet sich menschlich zur Anleitung von Entwicklung der Mitarbeiter/innen.

Interessante Aufgaben

Man darf hier viel Spielraum zur Gestaltung in F&L haben, wie der Name der Hochschule schon sagt. Forschung, Lehre, Entwicklungsprojekte, Workshops, ungewöhnliche Formate, hohe Internationalität der (Gast-)Künstler, Kuratoren, Studenten im Bereich Design, Film/Video.

Gleichberechtigung

Es gibt nur Professorinnen im befristeten (Teilzeit-)Angestelltenvertrag, aber Professoren auf Lebenszeit im gehobenen Beamtentum. Die Verwaltungsarbeit stemmen überwiegend Teilzeit-Frauen, die mehr als Teilzeit arbeiten und keine Weiterbildung erfahren. Gleichstellungsbeauftragte sollten nicht befristete akademische Mitarbeiter sein, die in völliger Abhängigkeit vom Vorgesetzten stehen. Gleichstellung von Älteren, berufliche Wiedereingliederung, familienfreundliche Arbeitszeiten: Fehlanzeige.

Umgang mit älteren Kollegen

Professorale Seniorität +55-69 ist geachtet, leider nur die männliche. In der Verwaltung halten alle kollegial zusammen und verabschieden Ruheständler in allen Ehren. Der akad. Mittelbau ist wie so oft prekär beschäftigt und folgt allen (Fehl-) Urteil(en) der Professoren-als-Führungskräfte. Das Frauenbild einiger Herren in Schlüsselpositionen ist vor-modern (18./19.Jahrhundert).

Arbeitsbedingungen

wird dem Ruf des Bauhauses gerecht: helle sachliche Räume, sehr gute technische und IT-Infrastruktur, schnelles Internet (!) Präsenzbibliothek, freundliches Servicepersonal, viele Abendveranstaltungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

in Entwicklung. Studierende zeigen ökologisches Bewusstsein und studentische Solidarität, aber wenig soziale Empathie für befristet beschäftigtes akademisches, künstlerisches oder Verwaltungspersonal. Mülltrennung ja, aber Haushalten mit allem anderen eher mau. Nachhaltigkeitsagenda beim Personal fehlt ganz.

Gehalt/Sozialleistungen

Öffentlicher Dienst ist bedeutet nicht nur hier "Holzklasse"-Bezahlung mit VBL, aber ohne Erfolgs-Bonus, Zuschüsse zu Sport o.ä, gegen eingeforderte Dauer-/Spitzenperformance. Festangestellte mit Verträgen über 1 Jahr erhalten Weihnachtsgeld. Semesterweise beschäftigte Zeitarbeiter sind kostensparend im Personalbudget und haben oft gar keinen Anspruch auf ALG1 erwerben dürfen. Man überlässt hier vieles der staatlichen Fürsorge oder dem Zufall.

Image

Gegründet als Reformhochschule, seither auf und ab, je nachdem, welche Professoren das Sagen hatten. Es fehlt ein klarer Kurs, vielleicht auch Folge der hohen Personalfluktuationen und vielen Personalexperimente an dieser Medienkunsthochschule. Man arbeitet dran, besser zu werden.

Karriere/Weiterbildung

wenn ein Personaler alle Personalkategorien zielgenau fortbilden und entwickeln wollte wäre das der Anfang einer Qualitätsverbesserung auf allen Ebenen. Bei Kurzvertragspersonal erfolgt keine Fortbildung durch den Dienstherrn. Eigeninitiative bei Weiterbildungen wird kritisch gesehen ("wozu muss das sein?"). Erhöhung der Mitarbeiterqualifikationen werden nicht in den Personalakten erfasst, so dass Arbeitszeugnisse selten den ganzen Mitarbeiter zeigen.

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