Außen hui, innen pfuiIch war zwar nicht sehr lange im Betrieb, habe aber einen guten Eindruck der Umstände bekommen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehälter werden fast immer pünktlich gezahlt.
Besser als arbeitslos zu sein. Wenn auch nicht viel.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Neben der Inkompetenz der GF sticht besonders die absurde Selbstwahrnehmung heraus. Das Unternehmen sieht sich selbst gerne als große Nummer in der Region und als Fachleute in den angebotenen Gebieten. In Teilbereichen mag das stimmen (z.B. Serververwaltung). In anderen weniger. So behauptet man, moderne Programmierungen anbieten zu können. Tatsächlich sind moderne Paradigmen wie OOP unbekannt. Hier gibt es erheblichen Nachholbedarf!
Die Bereiche IT-Service und Beschaffung/Einkauf stehen etwas besser da. Aber auch diese leiden unter dem Widerspruch zwischen Außendarstellung und tatsächlicher Leistung.
Verbesserungsvorschläge
Austausch der GF!
Ordentliche Selbstreflexion und thematische Neuaufstellung.
Work-Life-Balance
Normale 9-5 Büroarbeitszeiten. Homeoffice ist in Ausnahmefällen möglich.
Vorgesetztenverhalten
Geschäftsführung sonnt sich gerne in ihrer Position, ist dem Posten aber nicht im Ansatz gewachsen. Anregungen werden als persönlicher Angriff verstanden.
Ein langjähriger MA mit schweren persönlichen Problemen (von denen die GF laut dieses MA wusste) wurde ohne klärendes Gespräch entlassen. Ein Gesellschafter fragte per SMS(!) nach ob die Kündigung erhalten wurde. Die GF hat den MA wohl völlig ignoriert.
Interessante Aufgaben
Normale IT-Arbeit. Nichts spektakuläres.
Umgang mit älteren Kollegen
Als älterer MA fühlte ich mich außen vor. Es wurde nicht versucht, mich zu integrieren.
Arbeitsbedingungen
Katastrophal, aber beispielgebend für das ganze Unternehmen. Schicke, moderne Räume, die auf den ersten Blick viel her machen.
Aber: das Bürogebäude liegt direkt an Bahngleisen. Büros mit 4 und mehr Kollegen. Wenn 2 oder mehr telefonieren (was oft der Fall ist), ist konzentriertes Arbeiten nicht mehr möglich. Im Sommer, wenn die Fenster geöffnet werden müssen, ohnehin nicht.
Sieht schick aus, ist höherer Arbeitsqualität aber absolut abträglich.
Außerdem nicht barrierefrei.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Jede Kleinigkeit (Handbücher, Mails, etc) wird ausgedruckt. Veraltete Server laufen 24/7 obwohl sie nur selten benutzt werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Es werden Gehälter knapp über Mindestlohn gezahlt. Weitere Leistungen (Altersvorsorge, Firmensport o.ä.) gibt es nicht.
Image
Das Unternehmen bemüht sich, sich als "Premiumdienstleister" darzustellen, dabei ist es wenig mehr als ein Dorf-Computerladen. Größere Kunden mit Erfahrung durchschauen das. Vor diesen wird entsprechend gekuscht.
Karriere/Weiterbildung
Standardzertifikate werden angeboten, alles darüber hinaus "kostet zu viel".
Interne Weiterbildung besteht daraus, frei erhältliche Lehrbücher auszudrucken und an einem halben Tag zu überfliegen. Lerneffekt = 0.