Inkompetenter & ausbeutender Inhaber, schlechte Arbeitsbedingungen, hohes Risiko auf Mangel an Bezahlung
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist sehr schlecht. Es herrscht kein Vertrauen zwischen Inhaber und Mitarbeitern. Es ist alles sehr stressig, viele schauen auf sich und kümmern sich primär um sich. In den ersten Wochen in der der aktuelle Inhaber die Tankstelle übernommen hat, wurde ein langjähriger Mitarbeiter haltlos des Diebstahls bezichtigt und fristlos gekündigt. Trotz des verlorenen Gerichtsprozesses auf Arbeitgeberseite war das Vertrauen in die neue Führung direkt verloren.
Kommunikation
Die Kommunikation ist auf das Nötigste begrenzt. Viele Informationen werden nur mal so zwischen Tür und Angel mitgeteilt, wenn man denn gerade das Glück hat in diesem Moment vor Ort zu sein. Man unterschreibt dafür, bestens gegen Betrugsmaschen, sämtliche Risiken, usw. ausgebildet worden zu sein, was oftmals nicht der Fall ist. Bei Nachfrage nach Dokumenten in dieser Richtung geschieht nichts, auch erhält man keine Dokumente. Zum einen ist die Kommunikation auf WhatsApp begrenzt, zum anderen soll und darf man dort manche Dinge nicht kommunizieren und soll anrufen. Alles was dem Inhaber Probleme bereiten könnten wird grundsätzlich unter vier Augen besprochen und am Telefon besprochen, um es im Notfall immer abstreiten zu können. Keine Transparenz vorhanden.
Kollegenzusammenhalt
Geht größtenteils gegen Null. Kaum ein Kollege*in ist bereit Vertretung zu machen, sei es noch so wichtig. Wenn man eine Vertretung bekommt, dann sind es immer die gleichen zwei, drei Leute, die dazu bereit sind. Mehr nach dem Motto "Jeder ist sich selbst der Nächste".
Work-Life-Balance
Zwei Sterne als Ergebnis des Kollegenzusammenhalts. Sollte sich beim planen der Schichten kein Kollege finden der bereit ist Vertretung zu machen hat man Pech gehabt. Der Kollegenzusammenhalt und somit auch die Work-Life-Balance werden vom Inhaber auch nicht gefördert, lieber kommt er notfalls selbst an der Kasse arbeiten.
Vorgesetztenverhalten
Der wohl größte Knackpunkt der Geschäftsstelle. Wenn der Inhaber nicht wie meist kurzzeitig verreist ist sobald Probleme entstehen, ist absolut kein verlass auf seine Aussagen. Getroffene Absprachen werden nicht eingehalten, er redet schlecht hinter dem Rücken seiner Mitarbeiter bei dessen Kollegen, so ziemlich jede Kleinigkeit wird vom Gehalt abgezogen und ein dermaßen einseitiger Arbeitsvertrag inklusive verbotener Klauseln, die die Haltung des Inhabers sehr gut widerspiegelt und gekürzt werden könnte auf "der Mitarbeiter lebt um zu dienen". Jegliche Zeit in der nicht gearbeitet wird (auch falls man mal auf die Toilette geht, Raucherpausen, generelle kurze "Entspannungsphasen") können und werden rückwirkend für mehrere Monate vom Gehalt einbehalten. Ein mal falsch rausgegeben, vom Gehalt einbehalten. Sollte man doch mal auf eine kaum durchschaubare Betrugsmasche reinfallen, wird es vom Gehalt einbehalten. Er schreckt auch nicht davor zurück, auf diesem Weg mehrere tausend Euro von seinen Mitarbeitern einzubehalten, sodass auch gut und gerne mal 6 Monate umsonst gearbeitet werden darf. Nicht nach dem Ausweis gefragt, wird die potentielle Strafe vom Gehalt einbehalten.
Interessante Aufgaben
Viele Abwechslungsreiche Aufgaben was leider auch zur Folge hat, dass mehr als viel für einen Mindestlohn verlangt wird. Kassieren, backen, Brötchen belegen, Toiletten reinigen, Regale/Kühlschränke auffüllen, wischen, saugen, Müll auf dem gesamten Gelände aus allen Mülleimern entsorgen (wohlgemerkt, dass man nach wie vor alleine arbeitet), Wasserkanister zum Scheiben reinigen auffüllen und übers Gelände tragen, Mitarbeitertoiletten reinigen, sämtliche Geräte reinigen, spülen, Abrechnungen machen, Abschreibungen machen, usw.
Viele dieser Aufgaben sind einzeln schon für 12€ auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Eine beliebte Aufgabe ist auch Mittel und Wege zu finden, um immer wieder neue Produkte irgendwie abzukassieren, die der Inhaber erst nach Wochen ins Kassensystem überträgt.
Gleichberechtigung
Bewertet wurde hier weniger die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, sondern viel mehr die Gleichberechtigung zwischen den Mitarbeitern generell. Junge Studentinnen sind am beliebtesten, da diese oftmals leider alles mitmachen, weil ihnen die nötige Arbeitserfahrung fehlt. Umgekehrte Gleichberechtigung; junge Studenten*innen sind naiver und daher besser geeignet.
Arbeitsbedingungen
Eine sehr große Tankstelle mit vielen Anforderungen. Reger Kundenverkehr, keine Möglichkeit innerhalb der Arbeitszeit mal fix auf die Toilette zu gehen. Alles muss aufgefüllt sein, bevor Feierabend gemacht werden darf. Sollte zu viel Kundenverkehr sein bis Feierabend, muss man länger bleiben, um alles aufzufüllen, unbezahlt natürlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Müll wird größtenteils korrekt getrennt und richtig entsorgt. Lebensmittel die nicht verkauft wurden, werden über Foodsharing-Services verteilt und nicht entsorgt.
Gehalt/Sozialleistungen
Mindestlohn 12€
Image
Die eigenen Mitarbeiter haben kein Vertrauen in die Geschäftsstelle und den Inhaber. Mehr schlecht als Recht.
Karriere/Weiterbildung
Karriere/Weiterbildung nicht möglich. Der einzige Karrierefortschritt besteht darin, einen überraschenden Anruf zu bekommen, um wichtige Aufgaben wie Abrechnungen oder Finanzbuchhaltung aufgetragen zu bekommen, weil der Inhaber mal eben spontan vereist ist, wie so oft. Diese Aufgaben darf man sich dann natürlich schnell selbst beibringen mithilfe ein, zwei mündlichen Anweisungen. Mehr vergütet wird diese Verantwortung und Arbeit, im Gegenteil: passiert bei den selbst beigebrachten Aufgaben ein grober Fehler, wird das vom Gehalt abgezogen.