Ausbeutung unter dem Deckmantel von Familie und Zusammenhalt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es wird für ausgewogene Snacks und Getränke für alle gesorgt.
Verbesserungsvorschläge
Der größte Punkt, der zu einer großen Besserung führen würde: den Arbeitnehmern zuhören, sie für voll nehmen und auf ihre Vorschläge eingehen. Und das nicht nur für zwei Wochen.
Des Weiteren ist es ein MUSS, auf neue, zukunftssichere Technologien umzusatteln und den Arbeitnehmern Weiterbildungsmöglichkeiten zu geben, damit diese die zu verwendenden Technologien auch zukunftssicher bedienen und/oder umsetzen können.
Zu guter Letzt muss der Narzissmus seitens der Geschäftsführung abgelegt werden, auch um zu erkennen, dass die Arbeitnehmer arbeiten möchten (in einem angenehmen Arbeitsklima) und Misstände anprangern, um ein besseres und zukunftssicheres Umfeld für alle zu ermöglichen.
Arbeitsatmosphäre
Es herrscht allgemein unglaublicher Druck von oben vor.
Fälligkeitstermine werden alle Nase lang von der Geschäftsführung umgeworfen, neue Projekte während bereits laufenden gestartet. Prioritäten ändern sich ständig in sehr kurzen Abständen. Dabei wird erwartet, dass trotz niedrigen Personalstands alle Aufgaben schnellstmöglich und "am besten gestern" erledigt werden. Wenn das logischerweise nicht aufgeht, wird sich darüber beschwert.
Änderungsvorschläge stoßen augenscheinlich zunächst auf Gehör, werden aber nie - oder nur sehr kurze Zeit lang - umgesetzt, ehe alles wieder seinen "normalen" Lauf nimmt, welcher lediglich zum Leidwesen aller beiträgt.
Kommunikation
Vorhanden - das ist alles. Viele Dinge werden einfach als selbstverständlich und bereits vorhanden abgestempelt, auf denen dann Projekte aufgebaut werden.
Statt sich auf das Wissen und die Einschätzungen von Fachkräften zu verlassen, weiss man es selbst immer wieder besser und beschließt Dinge, die in ihrer angedachten Form nicht umsetzbar sind, es sei denn, man nimmt dafür einige Missstände in Kauf - was in Ordnung zu sein scheint.
Kollegenzusammenhalt
Der einzige Pluspunkt: die Kollegen sind sehr nett und kompetent! Machmal das einzige, was einen zum Bleiben bewegt.
Work-Life-Balance
Feste Arbeitszeiten von 9:00 - 17:30 Uhr. Keine Gleitzeit, keine offiziellen Vereinbarungen für Überstunden. Letztere werden nach eigenem Gutdünken vergolten - variierend je nach Arbeitnehmer und Situation, was nur zu Unfairness führt.
Überstunden stehen dabei allerdings aufgrund von Fehlentscheidungen der Vorgesetzten, bescheidener Kommunikation oder scheinbaren Desinteresses an der Tagesordnung.
Eine normale Erklärung, dass man als Arbeitnehmer auch ein Recht auf Privatleben hat, oder keine Regelungen für Überstunden getroffen wurden, stoßen nicht auf Verständnis. Man versucht den Arbeitnehmern einzutrichtern, dass sie eine "falsche" Einstellung zum Beruf hätten oder ein schlechtes Gewissen in ihnen hervorzurufen, um sie zum weiteren (Über-)Arbeiten zu bewegen.
Reguläres Home-Office wird ebenfalls nicht erlaubt, da man seinen Angestellten nicht zutraut, dass sie dort vernünftig arbeiten.
Vorgesetztenverhalten
Einer der größten Kritikpunkte: Vorgesetzte sehen alles als "Familie" an und vermitteln es durch Aussagen auch so. Eine an sich nette Idee.
Ihre Taten spiegeln allerdings das genaue Gegenteil wider.
Mitarbeiter werden nicht für voll genommen, ihre Aussagen im Mund verdreht, ihre Meinungen als "falsch" eingestuft.
Im Nachhinein hat die Leitung oft die eigenen Aussagen "nie so gemeint" oder "nie so gesagt", trotz Beweisen. Schuld wird immer auf Arbeitnehmerseite gesucht, selbst in offensichtlichen Fällen. Die Schuldsuche hat überhaupt eine große Rolle.
Alles in allem scheinen der Führung viele Probleme und Missstände, die man als Arbeitnehmer vorbringt, egal zu sein. Wieder: gesagt wird zwar etwas anderes; gemacht wird allerdings nichts.
Das Motto "Ich [der Vorgesetzte] habe immer Recht, egal wovon ich rede" wird nicht nur durch Taten vertreten, sondern auch verbal.
Gleichberechtigung
Es ist eindeutig, dass der Geschäftsleitung manche Arbeitnehmer als wesentlich kompetenter erscheinen, welche dementsprechend mehr im Arbeitsalltag eingebunden werden. Dadurch oft auch zu viel.
Das Wort "erscheinen" ist ausschlaggebend, denn anderen Arbeitnehmern wird keine Chance gegeben, zu zeigen, was sie können. Es wird einfach festgelegt, dass man mit seiner Annahme, jemand könnte etwas nicht, richtig liegt.
Arbeitsbedingungen
Für eine IT-Firma ist der Stand der verwendeten Technologien besorgniserregend.
Es wird Ewigkeiten an (teils sehr) alten Strukturen und Prinzipien festgehalten, oftmals aufgrund einer einfachen Verweigerung Neuem gegenüber. Dass dies in der IT-Branche in naher Zukunft einem Todesurteil gleich kommt, scheint nicht von Belang zu sein. Frei nach dem Motto "Es ging ja die ganze Zeit gut und tut es momentan noch immer".
Des Weiteren sind die "direkten" Arbeitsmittel und Umgebungen (Tastaturen, Mäuse, Bürostühle & Tische, Büroräume, etc.) veraltet und teils kaputt. Man wartet entweder Ewigkeiten oder für immer auf Ersatz. Selbst für Dinge, die für ein Unternehmen günstig in der Anschaffung sind, wie z.B. Tastaturen für reguläre Office-Arbeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Gehalt ist für einen Job in der IT-Branche nicht nur weit unter dem Durchschnitt, sondern steht auch in keinerlei Kontext zum Maß der geleisteten Arbeit und der zu tragenden Verantwortung.
Image
Die meisten Arbeitnehmer sind sich über die Misstände einig und reden offen darüber. Die Geschäftsführung weiss Bescheid, handelt aber nicht, außer mit dem Versuch nach außen hin so zu erscheinen, wie sie es möchte.
Karriere/Weiterbildung
Nicht vorhanden. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es aufgrund "flacher Hierarchie" nicht. Weiterbildung wird von der Firma nicht angeboten. Die Ansicht ist, dass Arbeitnehmer sich privat auf dem Laufenden halten müssen. Gerade in der IT-Branche ein Todesutreil.