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Gut für die Erfahrung, schlecht für alles andere

2,1
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Produktion gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die praktische Erfahrung, die gesammelt wird
Die Kollegen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Alles, was das Gehalt/Geschäftsführung angeht

Verbesserungsvorschläge

Gehalt pünktlich zahlen
Mitarbeiter so bezahlen, dass sie davon leben können
Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern zeigen

Arbeitsatmosphäre

Unter Kollegen versteht man sich gut. Technik und Redaktion arbeiten gut miteinander und es gibt eigentlich keine Anfeindungen. Das Problem beginnt dann, wenn sich die Chefs, die von der Arbeit in ihrem eigenen Betrieb keine Ahnung haben (wie denn auch; dafür müsste man ja anwesend sein) sich einmischen mit entweder unrealistischen Vorstellungen oder einem generellen misstrauen gegenüber der Mitarbeiter. Auf ein Lob oder ein Danke kann man hier lange warten. Das kommt nur, wenn ein Kunde sich bedankt und dies weitergeleitet wird.

Kommunikation

Auch hier stimmt die Kommunikation (meist) unter den Mitarbeitern. Mit der Geschäftsführung gibt es eigentlich keine Kommunikation, es sie denn es muss etwas kontrolliert werden. Anfragen der Kollegen was z.B. die Urlaubsplanung oder Gehaltsfragen angeht, werden schlicht und einfach ignoriert. Telefonisch ist da auch nichts zu machen, wenn sie erstmal Wind davon bekommen haben, dass es um ein für sie heikles Thema geht.

Kollegenzusammenhalt

Die Kollegen sind das, was diesen Laden zusammen hält. Man arbeitet gut miteinander, kann mit jedem reden und trifft überall auf Verständnis. Klar kommt man auch mal aneinander, aber das kommt eher selten vor.

Work-Life-Balance

Nicht vorhanden. Neben der regelmäßigen Arbeit an Wochenenden und Feiertagen (sprich wenn andere frei haben und man etwas gemeinsam unternehmen könnte) sind auch Termine außerhalb der Kernarbeitszeit üblich. Das ist zwar nichts ungewöhnliches in der Medienbranche und etwas, worauf man beim Bewerbungsgespräch deutlich hingewiesen wird, doch es wird oft als eine Art Selbstverständlichkeit angesehen jeden Termin zu jeder Uhrzeit unter jeder Bedingung einfach zu machen. Zitat der Geschäftsleitung: "Bei uns gibt es keinen richtigen Feierabend. Wenn um 3 Uhr Nachts das Rathaus brennt, dann muss da jemand hin zum filmen". Work-Life Balance ist nicht vorhanden.

Vorgesetztenverhalten

Selten positiv, meist negativ. In der Regel gibt es höchstens einen Kontrollanruf, ob irgendetwas korrekt ist. Darüber hinaus wird man in der Regel ignoriert. Anwesend ist die Geschäftsleitung eigentlich nie. Das schließt die technische Leitung aus. Da diese aber noch recht neu ist, finde ich es schwer hier ein finales Fazit zu ziehen. Bisher schlägt sie sich aber sehr gut.

Interessante Aufgaben

Hier und da gibt es mal einen spannenden und interessanten Dreh. Doch in der Regel sind es Demos, Politikertreffen und Pressekonferenzen. Die Termine kann man sich nicht selbst aussuchen, sondern wird dort eingeteilt wo man gebraucht wird. Zeit für eigene Termin-Ideen ist leider nicht wirklich vorhanden. Für "große Produktionen" muss man sich erst das Vertrauen der Leitung erarbeiten und darf keinerlei Fehler machen. Wer einmal einen Fehler macht, wird künftig nicht wieder für solche Drehs eingeteilt.

Gleichberechtigung

Kein Unterschied zwischen den einzelnen Personen.

Umgang mit älteren Kollegen

Auch hier keinen Unterschied im Alter, wobei das Team größtenteils recht jung ist.

Arbeitsbedingungen

Die Technik ist recht veraltet. PCs laufen größtenteils mit Windows XP, Kameras bestehen teilweise aus 3D-gedruckten Teilen und die Technik hat regelmäßig irgendwelche Macken. Immerhin wird seit einigen Jahren nicht mehr auf Tape aufgezeichnet. Man muss sich allerdings darauf einstellen mit OpenOffice, Photoshop CS2 und Avid Media Composer 5 zu arbeiten. Für neuere oder bessere Technik fehlt das Geld.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird noch sehr viel mit Papier gearbeitet. Mit sehr viel Papier.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt entspricht dem Mindestlohn. Als Praktikant kann man froh sein, wenn es überhaupt ein Gehalt gibt. Dieses Gehalt kommt dazu auch noch grundsätzlich zu spät. Man hat hier auch schon Geschichten gehört, wo das Gehalt über Monate nicht gezahlt wurde. Man muss sich jeden Monat aufs neue dahinterklemmen um das Geld, das einem zusteht, zu bekommen. Und dann kann es gut sein, dass man nur eine Teilzahlung erhält. Als Grund werden dann oft noch fällige Beträge von Werbekunden vorgeschoben, falls man überhaupt einen Grund genannt bekommt.

Image

Fragt man die Geschäftsleitung ist der Sender eine Revolution des Regionalfernsehens mit abertausenden Zuschauern. Meines wissens nach ist die letzte Zuschauerzahlenerhebung über 10 Jahre alt. Bei der älteren Bevölkerung hat der Sender einen recht guten Ruf. Fragt man allerdings Jüngere, haben die noch nie etwas von dem Sender gehört oder schauen ihn nicht. In der eigenen Branche steht man oft, glaube ich, als Lachfigur da.

Karriere/Weiterbildung

Karriereoptionen gibt es hier nicht. Man ist entweder Azubi oder unterbezahlter Festangestellter. Die Aufgaben unterscheiden sich dabei nicht. Weiterbildungen wird man hier auch keine finden. Selbst die Volontäre in der Redaktion, die eigentlich regelmäßige Seminare und Weiterbildungen haben sollten, bekommen diese nicht.

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