Narzisstische und empathielose Geschäftsführung und Vorgesetzte
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Firmenfeiern sind hervorragend.
Die hergestellten Badewannen sind überzeugend.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den bereits beschriebenen Führungsstil und der generelle Umgang.
Verbesserungsvorschläge
Ein Anfang wäre, sich mit den vielen negativen Kununu Bewertungen tatsächlich kritisch auseinanderzusetzen und sich selbst zu hinterfragen. Natürlich ist es einfacher, zu versuchen, Bewertungen zur Reduzierung des Imageschadens als Lügen darzustellen und zu entkräften, was zweifelsohne auch bei dieser Bewertung der Fall sein wird.
Da sich jedoch in jeder realen Bewertung dieselben Kritikpunkte wiederholen, ist es meiner Meinung nach höchste Zeit, sich zu fragen, ob das Problem nicht bei der Geschäftsführung selbst liegt.
Durch die enormen narzisstischen Charakterzüge des Chefs (nein, ich muss kein Psychologiestudium absolviert haben, um mich für diese Einschätzung zu qualifizieren) fehlt jedoch das dazu erforderliche Maß an Selbstreflektion und ich habe mich daher auch entschieden, nicht mehr für Knief zu arbeiten.
Arbeitsatmosphäre
Der Führungsstil ist von Angst geprägt. Emails werden vom Chef mitgelesen und kommentiert und man muss täglich damit rechnen, niedergemacht zu werden.
Der Chef durchwühlt gelegentlich die Schubladen und Fächer der Mitarbeiter.
Mitarbeiter werden für Probleme verantwortlich gemacht, auf die sie keinen Einfluss haben. So wurde mir beispielsweise vorgeworfen, nicht dafür gesorgt zu haben, dass ein Kollege, der nach seiner Kündigung noch am selben Tag freigestellt wurde, eine adäquate Übergabe geleistet hat.
Kommunikation
Es werden regelmäßig Meetings mit dem Chef gehalten, die jedoch meist in einem ausgedehnten Monolog über die Firmenvision resultieren.
Konstruktive Kritik wird als persönlicher Angriff aufgefasst und eine offene Kommunikation auf Augenhöhe ist nicht möglich.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war zu meiner Zeit bei Knief sehr gut. Ich habe mich im Team wohlgefühlt. Die Kollegen wurden durch das gemeinsame Leid eng zusammengeschweißt, es kommt das Gefühl auf, man wäre Teil einer Boyband auf einer Partyinsel.
Wie es heute aussieht, kann ich nicht beurteilen, da aufgrund der enormen Fluktuation kaum noch jemand dort arbeitet, den ich kenne.
Work-Life-Balance
Ich persönlich habe nur in Ausnahmefällen Überstunden geleistet. Angefallene Überstunden werden zum Teil unausgeglichen gestrichen. Arzttermine oder ähnliches sind gefälligst außerhalb der Kernarbeitszeit wahrzunehmen.
Vorgesetztenverhalten
Wenn möglich, würde ich hier mit Null Sternen bewerten. Vorgesetzte delegieren fast ausschließlich und packen selbst im Extremfall nicht mit an. Lügen sind an der Tagesordnung und eine transparente Kommunikation findet wie bereits erwähnt nicht statt. Nach Führungsqualitäten sucht man vergeblich.
Interessante Aufgaben
Meine Aufgaben waren vielfältig und interessant. Leider wird das Arbeitsaufkommen von der Geschäftsführung und Vorgesetzten permanent unterschätzt und heruntergespielt.
Systemoptimierungen waren zwar existent, die Zeitersparnis jedoch bei weitem nicht groß genug, um eine Halbierung des Teams aufzufangen.
Der Arbeitsaufwand, der bei der Betreuung verschiedener Kunden entsteht, hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich nicht stumpf anhand des Umsatzes bemessen.
Das gilt auch für den zeitlichen Vergleich des Umsatzes innerhalb einer Kundengruppe.
Bleibt Arbeit liegen, wird das grundsätzlich darauf geschoben, dass man unstrukturiert arbeiten würde.
Gleichberechtigung
Homophobe und diskriminierende Bemerkungen sind hier keine Ausnahme. Ein stark tätowierter Lagermitarbeiter wurde beispielsweise hinterrücks als "Tattoomonster" bezeichnet (Das wird auch dadurch nicht entkräftet, dass auch Führungskräfte tätowiert waren).
Umgang mit älteren Kollegen
Ich konnte keinen Unterschied im Umgang mit älteren Kollegen feststellen. Der Umgang lässt unabhängig vom Alter zu Wünschen übrig.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind sauber und modern eingerichtet. Insgesamt ist die Atmosphäre etwas steril, da persönliche Gegenstände am Arbeitsplatz unerwünscht sind. Filterkaffee wird gestellt, Wasser nur aus der Leitung. Es gibt gratis Obst und einmal wöchentlich einen Fitnesskurs.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist angemessen und wird pünktlich gezahlt, dazu wird nach der Probezeit eine zusätzliche Krankenversicherung angeboten.
Leider werden jedoch Gehaltsversprechungen nicht immer eingehalten.
Ein interner Wechsel der Zuständigkeit für Gehaltsverhandlungen setzt vorherige Absprachen nicht außer Kraft.
Ein Inflationsausgleich fiel deutlich niedriger als angekündigt aus und zudem für Mitarbeiter in vergleichbaren Positionen unterschiedlich hoch (?!). Statt der erhofften Freude löste dies im gesamten ehemaligen Team große Verärgerung aus.
Image
Es wird viel Wert auf das Image gelegt, die Fassade bröckelt jedoch schnell.
So wird in Imagefilmen beispielsweise mit einem Azubi Team geworben, das in der Realität nicht existiert. Positive Kununu Bewertungen werden offensichtlich selbst geschrieben, um die vielen negativen auszugleichen. Leider führen Bewertungen wie diese zu Missverständnissen und falschen Einschätzungen der Leser:innen und Bewerber:innen.
Karriere/Weiterbildung
Da es sich um ein Familienunternehmen mit flachen Hierarchien handelt, sind die Aufstiegsmöglichkeiten begrenzt. Weiterbildungen werden nicht aktiv angeboten.