30 Jahre im StartUp-Modus mit Micromanagement
Verbesserungsvorschläge
Es wäre sinnvoll, ein Projekt-Management zu installieren, den Mitarbeiter*innen mehr zu vertrauen und die Unternehmenskommunikation zu reflektieren.
Arbeitsatmosphäre
Es wird viel Raum zur kreativen Entfaltung in Aussicht gestellt und teilweise auch gewährt. Jedoch wird ausnahmslos jeder Schritt durch die Geschäftsführung beobachtet und kommentiert, ob gebeten oder ungebeten. Das erzeugt einen Druck, der den Raum schnell verengt.
Stichwort: Micromanagement
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Geschäftsführung Mitarbeiter*innen voneinander separiert und gegenseitig ausgespielt hat, indem entweder überdurchschnittlich gelobt oder radikal abgewertet wurde. Das führte zu einer beklemmenden Atmosphäre, die vor allem von Unsicherheit und Vorsicht den anderen ggü. geprägt wurde.
Kommunikation
Slack ist ein im Grunde nützliches Werkzeug, wird in diesem Unternehmen leider falsch benutzt. Die Geschäftsführung schreibt beliebig und zu jeder Tag- und Nachtzeit unstrukturierte Nachrichten, in der alles vermengt wird: Ideen, Wünsche, Aufträge, Krankmeldungen, Anekdoten, Krisenberichte, Persönliches. Die Verantwortung dafür, wann die Nachrichten gelesen, gefiltert und ggf. beantwortet werden sollen/dürfen, wird den Mitarbeiter*innen zugeschoben.
Kollegenzusammenhalt
Kluge Köpfe finden eigene Wege, sich an der Geschäftsführung vorbei auszutauschen und gegenseitig bei der Arbeit zu unterstützen.
Work-Life-Balance
Es gibt keinen Respekt vor Urlaubs- oder Krankheitszeiten. Man könne ja Slack geschlossen halten und die vielen Nachrichten lesen, wenn man wieder zuhause oder gesund ist. Es wird darüber hinaus völlige Hingabe erwartet, auch wenn kommuniziert wurde, dass man noch weitere Auftraggeber*innen und ein Privatleben hat. Kommen Zweifel an der Hingabe auf, werden seltsame Problemgespräche geführt, die suggerieren, man passe nicht ganz so gut zum Team, bzw. es bestünden Zweifel, ob überhaupt. Das führte zu Verunsicherung bei den betroffenen Mitarbeiter*innen.
Vorgesetztenverhalten
Kontrollierend, manipulierend, plan- und distanzlos. Leider kommt das erst nach einer Weile zum Vorschein. Die Geschäftsführung überschlägt sich vor Lob und Huldigung zu Beginn der Zusammenarbeit. Das tut gut. Sobald es anders läuft als gewünscht, auch mal Kritik geübt wird, schlägt es um. Der Hinweis auf die fast 30 Jahre, die das Unternehmen bereits existiert, fällt häufig. Dabei wirkt das Unternehmen noch heute, als wäre es im StartUp-Modus, mit der Aussicht auf was Großes, bald, bestimmt, hoffentlich.
Interessante Aufgaben
Die Themen Feminismus, Menstruation, Körperarbeit u.ä. sind stark und wichtig. Da braucht es gute Texte, klare Positionen und innovatives Denken. Die Basis dafür ist bei Kulmine vorhanden. Leider beißt sich das mit dem Verhalten der Geschäftsführung und tritt letztlich völlig in den Hintergrund.
Arbeitsbedingungen
Ich habe von zuhause gearbeitet, wie nahezu alle freien Mitarbeiter*innen. Für eine digitale Arbeitsumgebung (z.B. Zugänge zu Plattformen) wird unkompliziert gesorgt. Die Arbeitszeiten können selbst festgelegt werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen achtet sehr auf umweltfreundliche Verpackungen und transparente Lieferwege.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Unternehmen stützt sich vor allem auf die Leistungen von freien Mitarbeiter*innen. Die Honorare werden zügig und ohne Diskussion nach Rechnungstellung bezahlt. Zudem sind sie grundsätzlich verhandelbar. Sozialbeiträge, Kranken- und Urlaubsgeld werden natürlich nicht gezahlt.
Image
Die Rückmeldungen von Kund*innen sind sehr positiv. Das Produkt ist gut!
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine klare Unternehmensstruktur und somit keine Aufstiegschancen. Weiterbildungen werden nicht angeboten.