Wem Nerven, Selbstwertgefühl und Gesundheit etwas wert sind, sollte hier keinen Arbeitsvertrag unterschreiben.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich kann hier leider nicht viel mehr nennen, als sehr, sehr liebe Kolleg:innen in der Zentrale (bis auf genannte Ausnahmen) und wirklich tolle Geschäfts- sowie Reisebüropartner.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alle Punkte zusammengefasst: Der Arbeitnehmer kommt als allerletztes in der Prioritätenliste des Arbeitgebers. Auch wenn dies nach Außen natürlich niemals kommuniziert oder gezeigt werden würde. Klassischer Fall von "Außen hui, Innen pfui". Zeigt sich auch in der doch recht hohen Fluktuation. Vor diesem Arbeitgeber hatte ich ein sehr gutes Selbstbewusstsein und war mir meiner Fähigkeiten bewusst. Während meiner Tätigkeit dort sind dieses Selbstbewusstsein sowie meine allgemeine Stimmungslage (gar meine Freude am Leben und die Motivation, morgens aufzustehen) stetig gesunken. Inklusive gesundheitlicher Beschwerden, die mit meiner Kündigung schlagartig wie weggeblasen waren, war alles dabei. Mein jetziger Arbeitgeber "heilt" mich in dieser Hinsicht wieder. Das sich bei LCC irgendwann etwas dahingehend zum positiven ändert, wage ich zu bezweifeln.
Verbesserungsvorschläge
Führungskräfte mit eingefahrenen Ansichten oder toxischen Verhaltensweisen fast rundum austauschen. Arbeitnehmer schätzen, gleichberechtigen und respektvoll behandeln bzw. einen Blick dafür entwickeln, dass alles mit der Zufriedenheit des Arbeitnehmers steht und fällt.
Arbeitsatmosphäre
Bezogen auf den Bereich, in dem ich tätig war: Man fühlt sich überfordert aufgrund Unterbesetzung und Aufgaben, die immer mehr, mehr, mehr werden. Ewige Überstunden, Kontrolle und Druck seitens Vorgesetzen sorgen für Unzufriedenheit. Leider halten die meisten ihren Mund und machen alles mit bzw. beklagen sich nicht an den Stellen, an welchen es notwendig wäre. Problem, wenn man "aus der Reihe tanzt" und sich wehrt: Man wird vom Vorgesetzen beiseite genommen und es wird einem unterstellt, gegen das Team zu arbeiten. Zudem erhält man keine Anerkennung für seine Arbeit und wenn, dann kommt 1-2 Mal im Jahr ein kurzes, oberflächliches "Danke", weil es sich so gehört. Jedoch nicht, weil man es so meint. Hinzu kommen typische Probleme für ein reines Frauen-Team: Grüppchenbildung, Intrigen, Mobbing, Lügen, Dramen durch bestimmte Personen, von welchen sich andere Unbeteiligte leider auch beeinflussen lassen.
Kommunikation
Nicht perfekt, aber okay. Tatsächlich habe ich hier schon schlimmeres erlebt.
Kollegenzusammenhalt
Vorneherum hält man zusammen, hintenrum rammt man einander das Messer ins Kreuz. Jedenfalls bezogen auf einzelne Personen im Team.
Work-Life-Balance
Auch hier bezogen auf meinen Ex-Bereich: Wer für die Arbeit lebt, Überstunden macht und brav auf die durch die Betriebsvereinbarung geregelten flexiblen Arbeitszeiten verzichtet, ist der Sieger. Sprich: Work-Life-Balance gibt es in begrenztem Rahmen, aber gern gesehen ist sie nicht. Selbes gilt für das Thema Homeoffice. Geregelt sind 2 Pflichtbürotage pro Woche. Am liebsten wäre es der Führungsebene jedoch, wenn es diese nicht geben würde.
Vorgesetztenverhalten
Unterirdisch zumindest in meinem Bereich: Steht hinter der Geschäftsführung - nicht hinter seinem Team (immer mehr Projekte und Zuständigkeiten werden ins Team gebracht, weil sie von oben gefordert werden. Dass das Team irgendwann nicht mehr kann, spielt keine Rolle). Zudem volle Kontrolle, Respektlosigkeit, keine Anerkennung positiver Leistungen, ständige Fehlersuche, Mobbing. Während man von Kollegen und Geschäftspartnern gelobt wird für seine tolle Arbeit (Lobreden, die natürlich leider nicht an die richtige Ebene weitergegeben werden), werden seitens des Vorgesetzen nur Fehler gesucht und letztendlich auch noch positive Leistungen, die man erbracht hat, ignoriert und unter den Tisch gekehrt. Es wird einem das Wort
im Mund herumgedreht, es wird deutlich gemacht, dass man nicht erwünscht ist und die Umgangsweise ist toxisch. Es werden einem charakterliche Fehler eingeredet, die man irgendwann selbst glaubt. Psychologen hätten hier gut zu tun. Man hat Lieblinge unter seinen Teammitgliedern, die sich alles erlauben dürfen.
Interessante Aufgaben
Abwechslungsreich, bunt, fördernd und fordernd. Wie üblich in der Reisebranche.
Arbeitsbedingungen
Hinsichtlich Büroräumlichkeiten, Büro-/Homeofficeausstattung, technischem Support, Lärmpegel etc. in Ordnung. Hinsichtlich flexibler Arbeitsgestaltung, die nicht permanent kontrolliert wird, grenzwertig. Auch hier kann ich aber nur für meinen Ex-Bereich sprechen.
Gehalt/Sozialleistungen
Branchenüblich nicht gerade viel - aber das weiß man vorher und demnach nicht direkt zu kritisieren. Abzug gebe ich hinsichtlich meines Bereiches, da es Lieblinge im Team gab, die entsprechend auch mit besseren Gehältern (trotz ungefähr gleichem Alter, ähnlicher Vorbildung und gleicher Tätigkeiten) belohnt wurden. Ebenso dürfen sich diese Lieblinge auch erlauben, entgegen der HO-Regelung auch mal einen oder keinen Tag pro Woche ins Büro zu kommen oder hier und da private Termine während der Arbeitszeit wahrzunehmen ohne direkt mit einer Retourkutsche rechnen zu müssen. Ist man kein "Liebling" des Vorgesetzen, sieht das anders aus.
Image
In der Branche sehr gut. Auch mir schien es vor meiner Betriebszugehörigkeit so. Hat man mal hinter die Kulissen geschaut, ändert sich das.
Karriere/Weiterbildung
Man erhält Support zum Aufstieg und zur persönlichen Weiterbildung/Entfaltung, wenn man eine Nase hat, die der Vorgesetze mag.