Mitarbeiter Fluggastdienste- Klima nicht wirklich gut, teils nette, teils schlimme Kollegen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die vielen Teilzeitmodelle
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Klüngeleien, alles sehr schwerfällig- gerade im Bereich Innovation.
Weiteres siehe im Bereich "Verbesserungsvorschläge für den Arbeitgeber!
(Im Bereich "Benefits" habe ich lediglich angekreuzt, was zu meiner Zeit aktuell war, ich denke dort wurde inzwischen einiges geändert! Diensthandy gab es auch nur für Vorgesetzte, nicht für "normale" Mitarbeiter!)
Verbesserungsvorschläge
Es sollte fairer von Vorgesetzen und der "Chefetage" mit den Mitarbeitern umgegangen werden- gerade auch im Bereich Mitarbeiterbewertung. Arbeit sollte gerecht aufgeteilt werden und nicht nach den Vorlieben der Personaldisponenten ("PDI´s") gehen!
Vielen Vorgesetzten würden Schulungen im Bereich Mitarbeiterführung sehr gut zu Gesicht stehen, sie sollten (schriftlich als Zusatz zum Arbeitsvertrag) dazu angehalten werden, dies umzusetzen. Ferne sollten sich ebenso Mitarbeiter bei einer Stelle über Vorgesetze beschweren können, bzw. schriftliche Feedbacks geben, die ebenso in der Personalakte des Vorgesetzten landen, wie es umgekehrt und bei den Flugbegleitern der Fall ist!
Arbeitsatmosphäre
Wie bereits in der Überschrift gesagt.. Kollegen sind so oder so. Komplett anders als beim fliegenden Personal- diesen Bereich lernte ich ebenso kennen. Bei Problemen im Verkehrsfluss (schlechtes Wetter, etc.) werden gerne Überstunden angeordnet, die z.T. total unnötig sind, da zu viel Personal einfach die Stunden absitzt. Sinnlos. Daher ist die Stimmung dann nicht immer besonders. Einige "Vorgesetzte" bewerten nicht fair, sondern nach der "Nase". Das geht nicht.
Einziger "Vorteil" wenn man es denn mag: Im Gegensatz zum fliegenden Personal kennt man die meisten Kollegen im laufe der Zeit und ebenso gewisse evtl. "Marotten". Das kann auch wirklich sehr nett sein! Manche sind untereinander befreundet.
Kommunikation
Leider erfährt man viel zu viele Neuigkeiten aus der Glaskugel, oder aber erst wenn es akut wird. Wirklich mit ausreichend Vorlauf ist das selten der Fall. Selbst innerhalb der Teams merkt man das. Manche Teams werden von Ihren Flugmanagern besser, manche schlechter informiert- was bleibt ist das Prinzip "Stille Post", bis man dann einen Hochglanzzettel zum entsprechenden Thema in seinem Postfach vorfindet.
Manche Teammeetings sind eine Lachnummer, da es sich eher um Kaffeekränzchen handelt, als um die Weitergabe von wichtigen Informationen....
Kollegenzusammenhalt
Hat sich im Laufe der Zeit sehr verschlechtert! Anfänglich hatte man selbst in Frankfurt das Gefühl, es wäre irgendwie "familiär", was sich irgendwann durch eine Art "Überflutung" von neuen, sehr jungen Kollegen stark geändert hat. Viele blieben auch nicht lange, was ich nur zu gut verstehen kann. Manche wurden aber auch regelrecht raus geekelt. Für mich ein absolutes "No-go", ebenso wie die Tatsache, das manche Flugmanager sehr arrogant sind, teilweise ebenso über Mitarbeiter lästern a´la "Och nö, jetzt mache ich Flug 123 mit Herrn/Frau Soundso- der/die hat ja nix auf dem Kasten, da kann ich ja sofort zum Gate, den/die kann man ja nicht alleine lassen".....etc.
Work-Life-Balance
Viele Teilzeitmodelle, so das man sich viel selber nach der Probezeit zurecht "zimmern" kann, was selbstredend das (ohnehin nicht besonders hohe) Gehalt schmälert.
Aber generell, wenn man das passende gefunden hat, ziemlich gut.
Vorgesetztenverhalten
Wie erwähnt, Teils, Teils... Es gibt ganz tolle (dieses Glück hatte ich aber leider nicht!), aber auch furchtbar schlechte Vorgesetzte, bei denen man sich fragen musste, wie die überhaupt einmal an ihre Posten gekommen sind. 50/50 stehen die Chancen in etwa, bei wirklich guten und fairen, oder aber miesen und unfairen zu enden.
Ein Teamwechsel ist zwar möglich, erspart einem jedoch trotzdem nicht, mit einem miesen Flugmanager zusammen arbeiten zu müssen, da dies leider nicht Teambezogen abläuft.
Was überhaupt nicht geht, sind arrogantes Verhalten von Vorgesetzten, Angepampe im Beisein von Gästen oder Kollegen, Beurteilungsgespräche, die einen immer schlecht darstehen lassen. Merkwürdig wird das allerdings immer, wenn andere Flugmanager mit der Arbeit einer Person immer total zufrieden sind- nur die eigenen nicht?! Von daher kann nicht wirklich immer von Fairness gesprochen werden.
Der Oberknaller ist dann jedoch ein nicht zutreffendes, Drittklassiges Abschiedszeugnis, wenn man die Firma verlässt. Mit dem ursprünglichen Zeugnis der beiden Herrschaften hätte ich mich nirgends mehr bewerben brauchen, sondern wäre als Putzkraft geendet. Es musste geändert werden.
Interessante Aufgaben
Ein Flug ist wie der andere, mal überbucht (natürlich VOR Corona!), mal nix zu tun. Arbeit am Check In macht überhaupt keinen Spaß- ist nur Fließbandarbeit, Eintönig, viel Ärger mit Gästen bei Übergepäck, Falschbuchungen, etc. Da ist mein heutiger Beruf weit interessanter!
Gleichberechtigung
Ist wie erwähnt von den Vorgesetzen abhängig.
Umgang mit älteren Kollegen
Mir kam es immer so vor, das die älteren Kollegen noch am besten behandelt wurden, da ist zumindest untereinander der Zusammenhalt gegeben. Noch dazu hat mit denen das Arbeiten mit ihnen noch am meisten Freude gemacht!
Arbeitsbedingungen
Frieren im Winter am Gate, Schwitzen im Sommer.. Naja. Check-In- und Flugabfertigungssysteme, die zu meiner Zeit sehr anfällig waren, ausfielen, man öfter "von Hand" arbeiten musste. Permanenter Zeitdruck "Jede Minute zählt". Manche Kollegen hatten immer mal Zeit zwischen ihren "Perseus-Aufträgen", andere wurden verheizt und durften von Gate zu Gate, bzw. Schalter zu Schalter hetzen, je nach dem, ob einen die Personaldisponenten mochten, oder nicht. Kein dankbarer Job. Außerdem kommt es schonmal vor, das man wegen Fehler anderer (oder von generell schlecht gelaunten Gästen) von Letzteren angeschrien wird. Man braucht ab und an ein dickes Fell in diesem Bereich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
umweltbewusstsein ist mir nicht aufgefallen- im Gegenteil. Für jeden Mist Papiere, Papiere, Papiere, oder Karten- möglichst in Hochglanz, oder foliert. Sozial? Ich denke, das war einmal, die Zeiten sind vorbei. Es wurde mal bei einer Tagung gesagt "Die Zitrone ist niemals ausgepresst", als es um die Arbeitsbedingungen des Personals ging. Wohl wahr. Der Mensch selber zählt nicht, sondern nur die "Performance". Leider habe ich in diesem Punkt keine sonderlich positiven Erfahrungen gemacht. Die Jahre in dieser Firma würde ich am liebsten nicht erlebt haben.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt kann man selber bestimmen. Vollzeit ganz OK, dafür arbeitet man aber auch viel, Überstunden werden beim Bodenpersonal nicht ausgezahlt, sondern werden abgebummelt, also kann man damit nix gewinnen, außer ein wenig mehr Freizeit.
Vergünstigtes Fliegen (Standby, wenige auch fest gebucht), Firmenrente für später(Ich denke, die bekommen jüngere Kollegen nicht mehr! Da gab es inzwischen auch in Zeitungen einiges zu...), teils Rabatte in Hotels.... Alles in Allem kann ich aber heute auch gut ohne leben, da ich ein Mehrfaches von damals verdiene. Da zahle ich lieber meine Flüge und Hotels zu 100%, weiß aber auch das ich mitkomme...
Image
Hat sehr stark nachgelassen früher 5 Sterne, heute eher peinlich. Ich bin wirklich glücklich, das ich dort nicht mehr arbeiten muss, das Klima macht krank!
Karriere/Weiterbildung
Schulungen werden großteils vorgegeben und sich nicht freiwillig. Die freiwilligen Seminare, etc. finden oft auch z.T. in der eigenen Freizeit statt, was besonders "schön" ist, wenn man Vollzeit arbeitet und nur einen freien Tag in der Woche gehabt hätte.
Eigentlich kann sich jeder für Führungsrollen bewerben, man braucht jedoch entsprechende Bewertungen von den Vorgesetzten Flugmanagern und Teamleitern. Passt die Nase nicht, wird die Bewerbung abgelehnt. Jeder kann sich somit nach 2-3 Mitarbeiterngesprächen vorstellen, ob die Reise weiter geht, oder ob man bis zum "Sankt- Nimmerleinstag" in der Tretmühle arbeiten darf. In meinen Augen hat dies mit Fairness nichts zu tun. Viel mehr sollten einen teamfremde Vorgesetzte beurteilen- dann käme es nicht zu diesen Klüngeleien, wie ich das bei vielen Kollegen erlebt hatte.