Geteiltes Leid ist halbes Leid
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vision, an die man glaubt, die allerdings stark von der Realität abweicht. Sehr nette, sympathische, liebe Kollegen (mit denen man über alles! Sprechen kann).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zusammengefasst: Das Motto "The Future of Work", welches das Produkt verkörpern soll, wird innerhalb des Unternehmens nicht gelebt.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen will um jeden Preis wachsen und jede Abteilung leidet darunter. Man behandelt interne Probleme nicht, sondern ersetzt diese mit weiteren Problemen. Geld wird nicht investiert, alles muss mit den wenigsten Ressourcen gestaltet werden. Für die Mitarbeiter gilt „Geteiltes Leid ist halbes Leid“. Man findet eigentlich immer Jemanden, der das selbe Leid spürt und mit dem man sich dann darüber austauschen kann. Für mich persönlich war es einfach verschwendete Zeit. Verbesserungsvorschläge: Konzept des „Familienunternehmens“ überdenken und eine fähige Führung einsetzen.
Arbeitsatmosphäre
Wenn du dauerhaft mehr leistest, als eigentlich zu erwarten ist, bist du - bei den Vorgesetzten - ein gern gesehenes Teammitglied.
Kommunikation
Zwischen den Abteilungen und den Head of‘s, herrschte ein reger Austausch. Hier war die Kommunikation immer auf einer sehr freundschaftlichen Ebene. Die Vorgesetzten waren nur 1x die Woche im Büro anwesend um sich über die aktuellen Zahlen zu informieren. Erreichbarkeit war nur via E-Mail gegeben. Viele Entscheidungen wurden (von der Familie) hinter dem Rücken getroffen und waren in den Besprechungen bereits beschlossene Sache. Dies führte zu einer Art „Alleinherschafft“, was dazu führte, dass die Mitarbeiter unzufrieden waren.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen war IMMER sehr angenehm, jedoch zährte der Arbeits- Zeitdruck und die hohe Fluktuation sichtlich an den Nerven und führte bisweilen zu einer gereizten Stimmung. Neue Teammitglieder starten allesamt sehr engagiert, jedoch leider mit abnehmender Motivationskurve, da - wieder - Erwartungen der Vorgesetzten sich nicht mit der umsetzbaren Realität decken.
Work-Life-Balance
Feierabend vor 17Uhr? Wird nur in Ausnahmen kommentarlos geduldet. Flexible Arbeitszeiten? Gibt es nicht. Aus Sicht der Geschäftsführung ist eine Anwesenheit von 7-19/20Uhr ideal.
Home Office? Wird nur den Abteilungsleitern gestattet und dann auch nur bei einer Erreichbarkeit von 7 Tagen die Woche, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.
Krankheit (gilt nur wenn Home Office gemacht wird). Bei temporär häufiger als gewohnt eintretenden Fehltagen, Arztbesuchen während der Arbeitszeit oder Leistungsabfall ,wird die oberste Riege zeitnah überlegen, wie du zu ersetzen bist. Die Kollegen haben sich mit den unbezahlten Überstunden überboten.
Vorgesetztenverhalten
Entgegen des Selbstbildes des Unternehmens sehr "unprofessionell". Die Vorgesetzten sehen sich eher als Investoren, als "wirkliche" Mitarbeiter. Hier merkt man, dass die Vorgesetzten nie in anderen Unternehmen gearbeitet haben und die Welt des "Angestellten", bisweilen völlig fremd zu sein scheint. Leute kommen und gehen und bringen Wissen mit und nehmen es auch wieder mit. Da Quantität vor Qualität steht, wird nie dafür gesorgt, externes Wissen im Unternehmen zu behalten und daraus zu lernen. Hire or fire wird ohne Skrupel gelebt. Schicksale der Angestellten sind nicht relevant. Es werden gerne Abmahnungen als „Druckmittel“ verteilt. Besonders die Auszubildenden sind betroffen.
Interessante Aufgaben
Diese wurden zwar im Vorstellungsgespräch versprochen, aber werden im Alltag nicht umgesetzt. Supportmitarbeiter sind nur aufdringliche Telefon/Mail-Verkäufer., (Key) Accounter nur bessere Vertriebler. Zwischenpositionen hatten noch einen Interessanten und spannenden Wirkungskreis. Dennoch drehte sich alles um den Verkauf des Vertriebsproduktes. Am Anfang gab es keine Einarbeitung. Den größten Teil des Wissens musste man sich selber erarbeiten. Diese wurde später in Schulungen (für neue) aufgearbeitet.
Gleichberechtigung
Reines Frauen Team (Außnahme der Vorgesetzten). Hier kann man sich gerne eine eigene Meinung zu bilden!
Umgang mit älteren Kollegen
Keine älteren Kollegen vorzufinden. Es wird auf ein "junges" Alter bei den Einstellungen geachtet.
Arbeitsbedingungen
Durch den extremen Zahlendruck herrscht eine völlig unangebrachte Erwartungshaltung den Mitarbeitern gegenüber, die dementsprechend nicht erfüllt werden können. Von den Vorgesetzten wird eine ruhige Arbeitsatmosphäre gewünscht (kein Lachen oder private Gespräche erwünscht). Große, cleane Räume spiegeln die leere Seele des Unternehmens wieder. Wer alles gibt und den Vorgesetzten wohlgesonnen ist, darf auch mal über Witze mitlachen. Die hohe Fluktuation war sehr auffällig und unangenehm. Alle wissen, dass Mitarbeiter alle paar Monate gerne ausgetauscht wird. Krankheit ist nicht erwünscht.. Hier wird dann Arbeiten aus dem Home Office erwartet. Ein Leben für den Job!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Papierloses Büro. Obstkorb und Süßigkeiten (Diese wurde aber (wie die meisten Mitarbeiter) Abgeschafft).
Gehalt/Sozialleistungen
"Startup" Verhältnisse! Dies kann nur als "Schmerzensgeld" angesehen werden.
Image
Hier scheiden sich die Geister. Kunden und ehemalige Mitarbeiter kennen die Probleme, Neulingen erscheint das Gesamtkonzept "New Work" als tatsächlich innovativ. Das Konzept hat bei ehemaligen Mitarbeitern leider viel verbrannte Erde hinterlassen. Vieles war mehr Schein, als Sein!
Karriere/Weiterbildung
Fachlich kann man viel dazu lernen. Dies muss man sich allerding alleine erarbeiten. Schulung wurden nur gewährt, wenn dies absolut notwendig war. Die Head Of’s waren sehr bemüht Weiterbildungs-Maßnahmen zu erarbeiten und vorhandenes Wissen weiterzugeben.