Guschlet - eine Mischung aus gut und schlecht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe sehr viel bei, von und mit der Micromata gelernt und hatte auch immer Rückhalt bei privaten Themen. Dinge wie Kommunikation, Wertschätzung, Respekt fanden auf einem sehr hohen Niveau statt. Dafür bin ich sehr dankbar und ich weiß das sehr zu schätzen!
Die Gleitzeitregelungen sind ein absoluter Pluspunkt, ebenso das Umweltbewusstsein. Auch die Addons sind klasse, wenn auch kein Ersatz für einen höheren Lohn.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich finde nicht gut, dass Werte wie Offenheit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit nach außen zur Schau gestellt werden, aber im Innen gegenüber der Geschäftsführung eigentlich nicht wirklich gewünscht sind bzw. aus der Kritik heraus keine Handlungen folgen. Kritisiert der Mitarbeiter die Micromata als solches, ist es ein "Haltungsproblem" des Mitarbeiters. Gleiches gilt auch, wenn der Mitarbeiter nicht mehr gern an die Arbeit kommt. In dem Fall kann man dann ein Coaching wahrnehmen, das bestenfalls die Haltung wieder gerade rückt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich bei den Punkten, die ich angesprochen habe wahr- und ernst genommen wurde.
Die Micromata bzw. die GF hat sich über die Jahre stark verändert und leider nicht unbedingt zum Positiven.
Verbesserungsvorschläge
Überprüfung Fremdbild und Selbstbild: Werden die Werte wie Kritikfähigkeit, Offenheit und Ehrlichkeit, die man nach außen sichtbar und sehr deutlich macht, auch tatsächlich innen gelebt?
Verabschiedungskultur: Meine Empfindung ist/war, dass eine Kündigung fast einem Verrat gleich kommt. Weiterhin wurden einige Mitarbeiter auf sehr unschöne Art entlassen oder sind gegangen - wirklich verabschiedet wurden sie dabei nicht. Obwohl genau das wahre Stärke bedeuten würde. Tipp: Implementiert eine wirkliche Verabschiedungskultur, vor allem auch dann, wenn es Euch möglicherweise unangenehm ist. Denn auch wenn etwas unschön endet, heißt es nicht, dass man nicht auch sehr viel aneinander hatte. Ein Danke kostet wenig, ist aber sehr wertvoll.
Arbeitsatmosphäre
Es ist schwierig die Arbeitsatmosphäre zu beschreiben, denn es kommt drauf an auf welchem Level und in welchem Rahmen man diese betrachtet. Im Team selbst war die Arbeitsatmosphäre super! Wobei es auch da schon auf die Führungskraft ankommt.
Fehler waren aber immer erlaubt, es wurde viel gelacht, es wurde gelobt, aber auch kritisiert.
Ich bin die meiste Zeit gerne an die Arbeit gegangen.
Kommunikation
Es wurde kommuniziert, manchmal mehr, manchmal weniger. Vermutlich sogar mehr, als es üblich ist. Aber Dinge wie Gehälter wurden beispielsweise nicht transparent gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass manche Themen "überkommuniziert" wurden und andere Themen dagegen gar nicht thematisiert wurden, obwohl es der Wunsch der Mitarbeitenden war.
Kollegenzusammenhalt
Meine Kolleg:innen waren größtenteils phänomenal :)
Manchmal hätte ich mir mehr Ehrlichkeit gewünscht! Kritik gab es durchaus, aber wenn man diese öffentlich geäußert hat, stand man doch ziemlich alleine da. Daher nur drei Sterne.
Work-Life-Balance
Es gibt Leistungsträger, die ein ziemlich hohes Arbeitspensum haben und fast permanent Überstunden leisten und andere, die das nicht tun. Je nachdem zu wem man gehört, kann die Work-Life-Balance teilweise und phasenweise schon ordentlich leiden. Vor allem, wenn man sich der Sache und dem Projekt gegenüber stark verpflichtet fühlt. Wenn es ruhige Phasen gibt, ist es aber immer möglich die Überstunden abzubauen. Weiterhin gibt es eine vollständige Gleitzeit. Nach Rücksprache mit dem Team kann man arbeiten wann und wo man möchte.
Vorgesetztenverhalten
Drei Sterne, weil es stark darauf ankommt welche Führungskraft man hat und welche Themen man hat. Spricht man Themen der allgemeinen Organisation und/oder Kritik am Unternehmern an, liegt es zumeist "an der eigenen Haltung". Offenheit für Kritik ist zwar da, aber den Worten folgen meist keine Taten. Also eigentlich ist sie nicht so wirklich gewollt, weil es ist ja alles super.
Bei den direkten Führungskräften ist alles dabei: von super starken Führungspersönlichkeiten bis hin zu Führungskräften, die nicht sehen, dass Führung sinnvoll und notwendig ist.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind in jedem Fall sehr interessant, oft aber auch eintönig!
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung wird nach außen propagiert. Es gibt auch viele Frauen in Führungspositionen, zeitweise waren sogar mehr Frauen in Führungspositionen als Männer. Beim Gehalt habe ich Zweifel, ob die Gleichberechtigung wirklich gelebt wird, da das Gehalt nie transparent gemacht wurde. Das "höhere Management" besteht dagegen nur aus Männern, neben einer Frau als GF.
Umgang mit älteren Kollegen
Jedes Alter ist Willkommen!
Arbeitsbedingungen
Man bekommt alle Materialien, die man zum Arbeiten benötigt! Dies umfasst die Büroausstattung im Sinne von Tisch, Stuhl & Whiteboard ebenso wie den Laptop, das Headset oder sonstiges Equipment. Der Hersteller der Geräte ist frei wählbar. Top!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Micromata engagiert sich viel im sozialen Bereich. Sie ist Hauptsponsor für das Musikschutzgebiete Festival. Zudem gibt es die Aktion, dass Spenden von Mitarbeiter an gemeinnützige Vereine verdoppelt werden.
Kaffee, Milch, Kakaopulver, Seife - diese und viele andere Dinge sind fast ausschließlich BIO und Fairtrade und das schon seit Jahren. Absoluter Vorreiter auf diesem Gebiet.
Auf Firmenfeiern wird in der Regel viel zu viel Essen bestellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist grundsätzlich und absolut gesehen gut. Wenn man allerdings zu den Leistungsträgern und zu den Menschen zählt, die sich ihrem Projekt absolut verbunden und verpflichtet fühlen, spiegelt die Höhe des Gehaltes nicht die Verantwortung und Leistung wieder, die man trägt. Addons sind schön und gut, zahlen aber beispielsweise nicht in die Rentenkasse ein. Hier ist deutlich Luft nach oben, denn auch das Gehalt ist eine Form der Wertschätzung!
Image
Das Image ist sehr gut!
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden bezahlt - man hat hierbei auch die Option Weiterbildungen selbst vorzuschlagen und kriegt sie im Regelfall genehmigt. Ein absoluter Pluspunkt.
Karrierepfade waren zu meiner Zeit nicht vorgesehen. Ob man eine Leitungsfunktion bekommen hat, hing jedoch nicht unbedingt von der Leistung ab. Ich empfand den Prozess nicht sehr fair.