Als "tolle Sache" getarnte Massenkündigungswelle gestartet
Verbesserungsvorschläge
(1/3) Wenngleich moovel einst ein spaßiger Arbeitgeber war, kann man hier nun nicht mehr arbeiten - oder man DARF bald nicht mehr hier arbeiten. Als vor nicht allzulanger Zeit pressewirksam bekannt gegeben wurde, dass die Mobilitätssparten von Daimler und BMW fusionieren würden, dachten die meisten Mitarbeiter zunächst nichts Böses. Doch mittlerweile ist das unangenehme Erwachen gekommen. Relativ schnell nach Bekanntgabe der Pläne für ein gemeinsames Joint Venture, wurde beschlossen, dass aus politischen Gründen die neue Firmenzentrale nicht in Stuttgart oder München (Daimler vs. BMW) sein könne, sondern dass man hierfür einen Standort in Berlin ins Auge fassen würde. Die bisherigen im Land verteilten Offices von z.B. moovel oder Car2Go würden dann als "Satelliten-Offices" weiterexistieren. Das wäre eine Lösung gewesen, mit der sich sicher jeder hätte anfreunden können, auch wenn dann klar ist, dass der Fokus nicht mehr so stark auf Stuttgart und dortigen Personalaufbau liegt - wenigstens hätte man seinen Arbeitsplatz behalten.
Wenige Wochen nach dieser Bekanntgabe ist von diesem initialen Versprechen, welches auf großer Bühne verkündet wurde, nichts mehr übrig geblieben.
(2/3) Mittlerweile steht fest, dass die Büros von u.a. moovel und Car2Go in Stuttgart, mit mehreren Hundert Mitarbeitern, einfach geschlossen werden. Relativ großzügig wird entlohnt, wer mit die Reise nach Berlin antritt, wer dies jedoch nicht tut landet irgendwann auf der Straße. In meinen Augen kommt dass einer verdeckten Personalkürzung bzw. Massenkündigung gleich. Besonders delikat sind zwei Tatsachen: 1) Selbst wenn das Joint Venture zwischen Daimler und BMW nicht zustande kommt, wird der Laden dicht gemacht und nach Berlin gezogen. Dass durch die dann erfolgende hohe Fluktuation von sicher mehr als der halben Belegschaft ein starkes Risiko für die Firma und ein gewaltiger Performancedrop entstehen würde, wird einfach in Kauf genommen. Es gibt hierfür keine richtige Begründung, außer dass man den (wie jeder weiß mittlerweile gesättigten) StartUp-Markt in Berlin anzapfen will. 2) Es gibt in dem geplanten neuen Office in Berlin nur knapp über 500 Sitzplätze. Man KANN also gar nicht alle Mitarbeiter die in Deutschland bei den verschiedenen Firmen sitzen nach Berlin umziehen, obwohl das Angebot gemacht wurde.
(3/3) Es läuft also am Ende auf Kündigung eines Großteils der Mitarbeiter hinaus, da deren Arbeitsplatz gegen ihren Willen z.B. von Stuttgart nach Berlin verlegt wird. Und das in einer 100%igen Tochter von Daimler. Ich bin sehr enttäuscht, dass hier so schlecht und falsch informiert wurde (das initiale Versprechen des Satelliten-Offices wurde einfach "vergessen") und dass ein Konzern wie Daimler nicht etwas mehr die schützende Hand über so viele junge und engagierte Mitarbeiter hält.
Aktuell kann ich niemandem empfehlen, sich bei moovel oder einer sonstigen Firma im Daimler- oder BMW Mobility Sektor zu bewerben. Zu groß ist die Unklarheit und zu verschleiert die Kommunikation. Bewerben Sie sich doch für eine Position? Vielleicht ist sie bald in einer anderen Stadt. Aber vielleicht mögen Sie auch (böse) Überraschungen.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist gut, wird aber zunehmend schlechter (siehe dazu der größere Beitrag). Typisches Start Up-Klima.
Kommunikation
Man denkt, man würde gut kommunizieren, und es ist sicherlich auch besser wie in anderen Firmen, die Kommunikation rund um das Merger-Projekt (siehe längerer Beitrag) ist aber desaströs.
Kollegenzusammenhalt
Ist in meinem Team insgesamt sehr gut.
Work-Life-Balance
Hier ist alles sehr gut. Home Office, Urlaub wann man will, spontane Termine,... solange die 40 Stunden voll sind, wird hier nicht hinterfragt. Hauptsache es passt.
Vorgesetztenverhalten
Ist natürlich, wie in jeder Firma, von Team zu Team unterschiedlich. Ich bin mit meinem persönlichen Vorgesetzten sehr zufrieden.
Interessante Aufgaben
Teils-teils. Prioritäten von Themen/Projekten wechseln teilweise sprunghaft, oft arbeiten die selben Personen an Dingen ohne es zu wissen. Kürzlich eingeführte OKRs führen zu Mehrarbeit ohne erkennbaren Nutzen. Ansonsten ist die Gestaltung des Arbeitstages recht gut von einem selbst machbar. Es gibt manchmal spannende Projekte, diese sind aber schnell abgehakt oder verlaufen im Sand. Danach ist Tagesgeschäft und Langeweile angesagt.
Gleichberechtigung
Diversity wird groß geschrieben, es gibt sogar einen regelmäßig stattfindenden "Girls Day". Hier passt alles.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt wenige, diese werden aber absolut gut und gleichwertig behandelt wie der jüngere Durchschnitt.
Arbeitsbedingungen
Leider sehr schlechte Arbeitsplatzergonomie, man sitzt an einer Art Tapeziertisch zu zweit, welcher viel zu niedrig ist. Es kann daher bei größeren Personen nicht gelingen, eine gesunde Haltung anzunehmen. Rückenschmerzen sind Alltag und ich vermute dass Arbeiten bei moovel bei vielen Personen die Gesundheit dauerhaft schädigen kann. Stehmöglichkeiten sind nur sehr vereinzelt verfügbar. Ansonsten klassische Großraumbüro-Atmosphäre: Zu laut, wenig Rückzugsmöglichkeiten. Hardware ist allerdings sehr gut auf Höhe der Zeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Müll wird getrennt, sonst wird nichts unternommen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich würde das Gehalt als im Durchschnitt bezeichnen, es gibt aber sehr gute Benefits wie z.B. Kindergartenzuschuss, Altersvorsorge und den jährlichen Daimler-Bonus. Insgesamt gute Leistungen.
Image
moovel genießt als MaaS-Anbieter in Deutschland und den USA einen guten Ruf und ist auch relativ bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Mir ist nicht bekannt, dass konkrete Karriereentwicklung aktiv angeboten und ein Thema ist. Die Personalabteilung bietet aber ein regelmäßiges Fortbildungsprogramm an, ich denke aber nicht, dass sich dieses konkret auf Karriereziele auswirkt.