Durchgängig fair & sozial? Einfach "un" und "a" an den richtigen Stellen ergänzen - dann passt der Spruch.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Klamotten sind top.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Möchte nicht wissen, was mit den nicht deutschen Kollegen (die teilweise nicht einmal in Bröckchen Deutsch sprechen) so alles bzgl. Lohnvorbehalt, nicht korrekter Abrechnung, etc. veranstaltet wird. Was mir aus dem Umfeld der Firma an Geschichten aus den letzten Jahren zugetragen & nachdem was mir versprochen und nicht gehalten wurde läßt zumindest Schlimmmes vermuten.
Verbesserungsvorschläge
Nicht nur auf SocialMedia davon reden, was man für ein toller Familienunternehmer ist, sondern es auch machen. Einfach mal über den eigenen Tellerrand schauen, wie es dann andere Unternehmen machen und nicht versuchen, jedesmal das Rad selbst und schlechter neu zu erfinden.
Arbeitsatmosphäre
Am Produktionsstandort in Teplitz laufen (fast) alle mit düsterer Miene durch den Betrieb. Beim gemeinsamen Mittagessen herrscht Totenstille, sobald der Chef mit am Tisch sitzt.
Kommunikation
Selbst wichtigste Informationen, wie etwa welche neuen Produkte man im Laden für das Unternehmen ab Tag XY verkaufen soll, erfährt man oft erst vom Kunden. Ob Waren verfügbar sind und mit welcher Lieferzeit ist ein großes Dauermysterium.
Kollegenzusammenhalt
Geht besser, geht aber auch noch schlechter.
Work-Life-Balance
Wer nicht den Mut besitzt, das zuviel an Arbeit zu ignorieren und seine Stunden selber einhält (Zeiterfassung? Was ist das denn?), hat Probleme. Man bekommt Aufgaben & Verantwortung einfach "auferlegt" und es wird erwartet, dass man alles irgendwie trotzdem schafft - was natürlich nicht machbar ist.
Vorgesetztenverhalten
Neben mir sind noch ein paar andere Kollegen fast parallel angefangen. Eine Kollegin ist nach 4 Wochen wieder ausgeschieden, ohne auch nur ein "Willkommen bei Nordwolle" durch den Chef - bei nur knapp 30 Angestellten.
Chef kommt samt Filmcrew in den Laden, ein kurzes "Hallo" & dann wurde auch schon gedreht & zwar vor der Enigangstür. Das Kunden im Laden sind und 45 Minuten nicht rauskommen - völlig egal. Anschließend schwebt der Chef wieder von dannen, ohne ein Danke an die Kunden, ohne Rückfrage an mich und die Kollegin wie es aktuell vor Ort so läuft. ABER auf meine kleine Nebenbemerkung, das dort auf der Verkaufstheke mein prviater Monitor nebst Tastatur steht, um der älteren Kollegin & Kunden den Verkauf/Einkauf zu erleichtern - DAS sticht ihn so sehr, daß zurück daheim in Teplitz erstmal rumgemotzt werden muß.
Erinnert eher an ein bockiges Hortkind, als an einen fürsorglichen Cehf.
Interessante Aufgaben
Die Kunden sind wirklich klasse, wir hatten in den wenigen Wochen eine Menge Freude zusammen. Alles Drumherum ist eher chaotisch.
Gleichberechtigung
Das gibt es nichts auszusetzen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden genauso herumgescheucht wie die Jüngeren, nur machen die da nicht so mit.
Arbeitsbedingungen
Für einen produzierenden Betrieb durchaus gut, sofern man damit O.K. ist in Bereichen wo Schutzkleidung Pflicht ist entweder keine zu tragen, oder diese selber zu bezahlen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei Umweltbewußtsein 6 Sterne, bei Sozialbewußtsein leider 0 Sterne.
Gehalt/Sozialleistungen
Verhandelt waren 15€/Std bei 120 Std/Monat. Im Vertrag steht dann plötzlich 13€/Std + bis zu 10 unbezahlte Überstunden, sofern der Stundenlohn den Mindestlohn nicht unterschreitet. Die Differenz wurde dann als "freiwillige Leistungen" deklariert verbunden mit der Zu-/Aussage:"Natürlich bekommst Du trotzdem den vereinbarten Bruttolohn von 1800€, aber so rechnet sich das für uns besser." Ratet mal was es nicht gab? Genau. Keinen Cent der "freiwilligen Leistungen". Das ist mir in 30 Jahren noch nicht untergekommen.
Image
Große Nummer auf Social Media, völlig überhöhtes Image bei den Kunden bzgl. des Chefs - da muß man so manches mal innerlich auf die Zunge beißen, das Bild beim Kunden nicht zu zerstören.
Karriere/Weiterbildung
Fachliche Kompetenz spielt hier keine Rolle, außer man sitzt an der Nähmaschine.