Zu Beginn der Ausbildung scheint alles perfekt zu sein, doch nach kurzer Zeit merkt man, dass der Schein trügt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Da beim Abschnitt "Schlecht am Arbeitgeber finde ich" zu wenig Platz ist, verwende ich dafür diesen Abschnitt, damit dieser nicht ungenutzt bleibt.
Die Azubis bekommen Projekte aufgetragen, wie beispielsweise das TikTok-Projekt. Hier sollen Kurzvideos erstellt und auf dem Ausbildungsaccount hochgeladen werden, um neue Auszubildende zu akquirieren. Allerdings ist man hier komplett auf sich alleine gestellt und bekommt keinerlei Unterstützung. Weder bekommt man das Equipment (Handy, Kamera) gestellt, noch kann man jemanden arrangieren, der eine professionelle Ahnung von Social Media (insbesondere TikTok) hat, damit das ganze Projekt auch was bringen würde und nicht einfach nur peinlich ist. Aber dafür müsste man ja Geld ausgeben, um Anzeigen oder gesponserte Beiträge zu schalten. Ist ja nicht so, als würde es dieses Geld nicht geben…
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Ausbildung könnte so viel Potential haben, welches einfach nicht genutzt wird.
Es wird mit einem Ausbildungsvideo geworben, was keineswegs der Realität entspricht. Dort werden Abteilungen wie Radio und Fernsehen vorgestellt, was sich natürlich cool und spannend anhört. Und dass man in seinen 2-3 Ausbildungsjahren nicht jede einzelne Abteilung durchlaufen kann, ist mir bewusst. Aber dass man mit so einem unrealistischen Video werben muss, das natürlich neue Bewerber anlockt (auch mich damals), ist einfach nicht in Ordnung. Dass man es überhaupt nötig hat, ein so unrealistisches Video zu drehen, sagt meiner Meinung nach einiges aus. Aber wenn man ein realistisches Video drehen würde, würde sich wohl kaum jemand bewerben.
Denkt mal drüber nach…
Es gibt wie gesagt sehr viel Potential. Um dieses zu nutzen, muss aber einiges passieren.
Verbesserungsvorschläge
Wo soll ich anfangen?
Meiner Meinung nach sollte das gesamte Ausbildungskonzept überdacht und neu strukturiert werden. Es wäre sinnvoll, sich die genannten Aspekte durch den Kopf gehen zu lassen, um sich darüber bewusst zu werden, dass die Ausbildung nicht so toll ist, wie alle immer tun. Und wenn man sich darüber bewusstgeworden ist, kann man sich mit den Auszubildenden zusammensetzen, um gemeinsam an einem neuen Konzept zu arbeiten.
Als Auszubildender hat man das Gefühl, dass mehr Aufwand in die Akquise neuer Auszubildender investiert wird, als dass sich um die jetzigen Auszubildenden gekümmert wird. Man sollte die Zeit mehr dafür nutzen, die jetzigen Auszubildenden zufriedenzustellen, bevor man neue Auszubildende ins Boot holt, denen es dann genauso schlecht ergeht.
Und bitte schreibt unter meine Bewertung nicht, dass ich persönlich auf euch zukommen soll, denn das ist nicht der Sinn einer anonymen Bewertung. Und ich weiß, dass ich nicht der einzige Auszubildende bin, der das so sieht. Einigen anderen Auszubildenden geht es ähnlich. Ich denke, ich habe ausreichend Aspekte genannt, mit und an denen ihr arbeiten könnt, ohne dass ein persönliches Gespräch stattfinden muss.
Die Ausbilder
In menschlicher und persönlicher Hinsicht sind die Ausbilder sehr korrekt, freundlich und zeigen Verständnis für private Umstände.
In beruflicher und fachlicher Hinsicht kann ich kaum gute Worte über die Ausbilder verlieren. Sie haben zwar immer ein offenes Ohr, wenn man aber als Auszubildender anspricht, was einen stört oder was man gerne anders hätte, heißt es "das ist schon immer so", „ich weiß“ oder "mhm, ich erkundige mich mal". Wirklich darum gekümmert wird sich dann aber trotzdem nicht, zumindest nicht soweit, dass das Problem beseitigt wird.
Spaßfaktor
Es gibt viele nette Kollegen, die einem den Arbeitstag erleichtern und mit denen man während der Mittagspause mal abschalten kann.
Aber von Spaß an der Ausbildung und gerne in die Arbeit gehen kann hier nicht die Rede sein.
Aufgaben/Tätigkeiten
Je nach Abteilung hat man es mit spannenden oder weniger spannenden Aufgaben zu tun. Meistens sind sie weniger spannend.
Die meisten Kollegen aus der jeweiligen Abteilung nehmen sich auch einfach nicht die Zeit, den Auszubildenden ordentlich einzuarbeiten. Somit bekommt man überwiegend einfachere Aufgaben, die einen nicht fordern, sondern nach gewisser Zeit nur langweilen. Und wirklich verstehen und nachvollziehen, was die Abteilung für Dienstleistungen erbringt und inwiefern meine Arbeit dazu beiträgt, tut man auch nicht immer.
Als Auszubildender bekommt man schnell das Gefühl, dass die Tätigkeit, die man verrichtet, nicht zum Erfolg der Abteilung oder des Unternehmens beiträgt. So ein Gefühl sollte man jedoch nicht haben – schon gar nicht während der Ausbildung, in der man eigentlich stetig etwas dazu lernen und beitragen möchte.
In ein paar wenigen Abteilungen wird man dafür von Anfang an „an die Hand genommen“ und ordentlich eingearbeitet, sodass man sich wie ein vollwertiges Teammitglied fühlt und nicht nur "der Azubi" ist, der ausschließlich Aufgaben erledigt, die sonst keiner machen will.
Variation
Man durchläuft als Auszubildender viele Abteilungen, wodurch man unterschiedliche Tätigkeiten kennenlernt. Oft verweilt man aber eine gefühlte Ewigkeit in einer Abteilung, obwohl es noch so viele andere Abteilungen zu sehen gäbe.
Respekt
Insgesamt gibt es einen respektvollen Umgang miteinander. Teilweise kommt man sich aber veräppelt vor, wenn es beispielsweise offensichtliche Probleme gibt, um die sich nicht wirklich gekümmert wird.
Karrierechancen
Ist nach meiner Ansicht Glückssache und hängt davon ab, in welcher Abteilung/Tochterfirma man übernommen wird. Wirkliche Karriere- und Aufstiegschancen hat man meiner Meinung nach aber nicht. Wer nach seiner Ausbildung ein duales Studium dranhängt, übernimmt danach dieselbe Position, wie auch mit der Ausbildung alleine und verdient vielleicht ein paar € mehr, was das geringe Einstiegsgehalt aber auch nicht wirklich ausgleicht.
Arbeitsatmosphäre
Hängt stark von der Abteilung, den dortigen Kollegen und den Tätigkeiten ab. Grundsätzlich herrscht im Unternehmen ein familiäres Verhältnis, nicht zuletzt wegen der Du-Kultur. Wenn man aber nur eintönige und langweilige Aufgaben bekommt, trägt das nichts zur Arbeitsatmosphäre bei.
Ausbildungsvergütung
Über die monatliche Ausbildungsvergütung sowie Sozialleistungen (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, 30 Tage Urlaub, VWL, Fahrkarte) kann ich mich nicht beschweren.
Arbeitszeiten
Man ist ziemlich flexibel, was die Arbeitszeiten angeht. (38,5 h/Woche)
Die standardmäßigen Arbeitszeiten sind von 7:15-16:15 Uhr, bzw. freitags bis 13:00 Uhr, was echt cool ist.
Durch Gleitzeit kann man aber auch früher oder später starten.
Überstunden können abgefeiert werden, sodass man nach Bedarf auch mal früher Feierabend machen kann.