Eine Erfahrung die man anderen ersparen kann
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nach außen hin hat das Unternehmen einen ganz guten Ruf, was es mir bei der Jobsuche etwas vereinfacht hat. Grundsätzlich bin ich dankbar für die tollen Kollegen, es gab nicht nur schlechte Zeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gutes wird als Selbstverständlich angesehen, schlechtes kriegt man direkt um die Ohren gehauen. Mehr Feedbackgespräche und auch Lob zwischendurch können Wunder bewirken.
Mitarbeiterevents finden in eigenen Locations statt, wo die eigenen Mitarbeiter auch noch ARBEITEN dürfen nur um Kosten zu sparen, das geht gar nicht.
Verbesserungsvorschläge
Die Wertschätzung des Mitarbeiter ist schlichtweg gar nicht vorhanden, dabei ist es doch so einfach.
Ich kenne keinen ehemaligen Kollegen, der nie etwas beim direkten Vorgesetzten oder bei der Geschäftsführung angesprochen hat. Leider wird sich dieses massenhaft schlechte Feedback nicht zu Herzen genommen und es wird alles wie immer gemacht. Eine solch hohe Personalfluktuation ist selbst in dieser Branche nicht normal, sodass man sich hier mal an die eigene Nase fassen sollte (wenn man selbst als Lagermitarbeiter beim großen Schweden mehr verdient als ein Vertriebler).
Arbeitsatmosphäre
Es wird leider extrem viel Druck gemacht, wenn die Zahlen in einem Monat nicht stimmen. Anstatt nach möglichen Ursachen zu suchen werden direkt die Mitarbeiter verantwortlich gemacht, obwohl das Problem auch anderen Ursprungs ist. Wenn alles gut läuft ist die Atmosphäre in Ordnung.
Kommunikation
Die Kommunikation im eigenen Team lief immer problemlos. Sobald es aber darüber hinaus ging haperte es immer an einigen Stellen. Leider ist der Leidtragende im Endeffekt immer der Kunde sowie das Team auf der Veranstaltung selbst.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb des eigenen Teams super, auch abteilungsübergreifend. Einige "Head of" sind sehr hilfsbereit und auch persönlich für einen da, andere wiederum gar nicht.
Work-Life-Balance
Unter der Woche war es in meiner Abteilung in Ordnung. Etwas Gleitzeit mussten wir uns erkämpfen, was aber auch stark von Kundenterminen abhing. Erwartung der GF lag aber weitaus höher, sodass auch eine Wochenendbereitschaft auf einmal normal war. Das hat mMn nicht mehr so viel mit einer Work-Life-Balance zu tun.
Vorgesetztenverhalten
Mal sehr kritisch, mal sehr entspannt. Kommt viel auf den Status an, den man innerhalb der Firma hat. Gerade zu direkten Vorgesetzten meist problemlos, zur GF hin aber sehr problematisch und nicht vorzeigbar.
Interessante Aufgaben
Die Auszubildenden durchlaufen viele Abteilungen, was immer wieder abwechselnde Aufgaben bedeutet. In meinem Team gab es vielfältige Aufgaben, wobei ein Tag meist gleich abläuft. Generell ist der Eventbereich sehr saisonabhängig, sodass mal mehr und mal weniger zu tun ist.
Während Corona war der Umgang mit den Mitarbeitern eine absolute Katastrophe und Belastprobe. Während alle Angst vor Corona hatten mussten die Mitarbeiter von Nord Event fleißig Corona-Test entnehmen und auswerten. Ich habe mitbekommen, dass einige dies nicht wollten da sie selbst Risikopatienten sind, o.ä. mussten diese ebenfalls zu den Testungen. Danach folgte monatelange Kaltakquise im Büro mit erheblichem Druck der GF.
Gleichberechtigung
Der Vertrieb ist LEIDER sehr sehr Männerdominiert. Lediglich eine Frau im C-Level ist absolut nicht aussagekräftig. Auch in anderen Abteiliung sieht es nicht anders aus.
Wenn man nach einer Schwangerschaft wieder in seinen normalen Job zurückkehren möchte hat eher schlechte Karten und wird im besten Fall in die Buchhaltung abgeschoben.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich lasse hier das C-Level mal raus. Der Umgang mit älteren Problemen war meist respektvoll.
Arbeitsbedingungen
Modernes Büro, gute Anbindung. Die Mitarbeiter bekommen keine Homeoffice Ausstattung. Hier gibt es definitiv noch sehr viel Handlungsbedarf. Die Technik im Büro ist leider sehr durchmischt, einen zweiten Bildschirm gibt es nach mehrmaligem Nachfragen auch nicht. Durch die zentrale Anbindung ist es zu jeder Jahreszeit bei offenen Fenstern z.B. durch Baustellen, Weihnachtsmarkt, Straßenmusikern sehr laut, was durchaus die Konzentration beeinträchtigen kann.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist in der Gastro ja auch immer so eine Sache. Generell gibt es hier keine besonderen Standards von Tierhaltung oder der Herkunft von Käse, etc. Meiner Meinung spiegelt sich das auch im Essen wieder (geringe Qualität). Zum wöchentlichen Meeting werden immer tausenden an Seiten ausgedruckt.
Gehalt/Sozialleistungen
Leider absolut unterirdisch, selbst für die Branche. Azubis kommen ohne weiteren Job oder weitere Unterstützung in Hamburg nicht über die Runden. Das Provisionssystem ist aufgrund mangelndem Tracking nicht richtig durchsichtig und das Gehalt kratzt an der unteren Grenze. Sowohl als Azubi und Festangestellte erhält man keinen Nacht- oder Sonntagszuschlag, wenn man im Service aushilft, etc.
Die Sozialleistungen sind mMn das bare minimum, auch hier gibts noch Luft nach oben.
Image
Viele freuen sich über die Kündigung eines Kollegen, sollte es nicht eigentlich das Gegenteil sein?
Karriere/Weiterbildung
Man steckt eher in seiner Postition fest und hat selten (nur im "Glücksfall" ;-) ) eine Möglichkeit weiter nach oben zu klettern. Generell werden die Mitarbeiter nicht gefördert und es gibt keinen (geldlichen) Zuschuss für eine Weiterbildung.