Inkompetente und respektlose Vorgesetzte
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Work-Life-Balance
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Mangelnde Honorierung von Leistung
- Inkompetente, unqualifizierte Vorgesetzte
- Unprofessionelles Verhalten von Vorgesetzten: Gehässige Kommentare, Intrigen, Ignorieren von guten Leistungen, offensichtliche Beförderungen nach Sympathie
- Gezielte Demotivation von Mitarbeitern, da man eigentlich nicht durchgehend Mitarbeiter braucht, sondern nur Projekt-bezogen, und sie daher schnell wieder loswerden möchte
Verbesserungsvorschläge
1. Feedback-Gespräche von Mitarbeitern ernst nehmen und durch die HR-Abteilung auch überprüfen lassen. Ich konnte mit niemandem über das Verhalten meiner Vorgesetzten sprechen. HR hatte mit der Einführung von neuen Softwares und ständiger Rekrutierung von neuen Mitarbeitern genug zu tun. Der Vorgesetzte meiner Vorgesetzten wiederum wollte sich nicht mit Lappalien beschäftigen, sondern in wichtigen Meetings sitzen und an ‘strategischen Themen’ arbeiten. Wohlgemerkt - dies ist eine Firma von knapp über 100 Leuten und kein großer Konzern.
2. DEI ist ein wichtiges Thema mit klarem Benefit. Dies wird in der Firma überhaupt nicht verstanden, sondern ist hier eher ein Modethema, mit dem sich wechselnde Mitarbeiter gerne schmücken, um als ‘Projektleiter’ zu gelten.
3. Nicht ausschließlich nach Sympathie, sondern nach Qualifikation und Erfahrung einstellen. Ich habe mehrere Leute erlebt, die für ihren Job nicht qualifiziert und von ihrer Arbeit überfordert waren. Qualitativ hochwertige Beratung für Stakeholder kann man so nicht erwarten.
Kollegenzusammenhalt
Vordergründig wird viel von Kollaboration und Team-Spirit erzählt. Am Ende sagen dir Kollegen, mit denen du eng zusammengearbeitet hast und denen du sogar extrem viel geholfen hast, am Ende noch nicht einmal Tschüss.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhältnis zu meiner Vorgesetzten war von Unprofessionalität und ständiger Unsicherheit geprägt. Leider beurteilte sie nicht meine professionelle Leistung oder mein persönliches Verhalten, sondern konzentrierte sich darauf, genau zu prüfen, wie ich mich während unserer regelmäßigen 1to1’s sprachlich ausdrückte. Einzelne Formulierungen pickte sie sich heraus, interpretierte sie negativ, und hielt sie mir dann im vierteljährlichen Feedback-Gespräch vor, mit dem Hinweis, mir mangele es an ‚Kooperation‘ und ‚Resilienz‘. Sehr gerne stellte sie mir in 1to1’s auch ‘Fangfragen’, die sie dann im Feedback-Gespräch als Waffe nutzte.
Weiterentwicklungsgespräche waren eine Katastrophe. Als ich mich auf eine Position bewerben wollte, teilte sie mir SINGEND mit, dass sie mich auf dieser Position nicht sieht.
Als ich ihr persönlich mitteilte, dass ich kündigen wollte, konnte sie ihr Lachen kaum zurückhalten.
Wohlgemerkt, meine Stelle war vor meinem Antritt jahrelang unbesetzt und in meinem speziellen Bereich herrscht Fachkräftemangel.
Interessante Aufgaben
Da ich mir selbst Projekte ausgedacht und vorangetrieben hatte, ging es.
Kehrseite: Honoriert wird diese Kreativität und Unternehmergeist nicht. Es wird als selbstverständlich dargestellt, obwohl andere Kollegen wenig bis kaum Output vorzuweisen haben.
Gleichberechtigung
1. Zu meiner Zeit bestand das C-Level ausschließlich aus weißen deutschen Männern ohne Migrationshintergrund, vorwiegend aus dem gehobenen Mittelstand. Dies ist aber nicht durchgängig so gewesen, ab und zu kam auch mal eine weiße Frau rein.
2. Dafür, dass DEI so ein großes Hype-Thema in dieser Firma ist, habe ich einen extremen Konformitätsdruck erlebt. In meiner Abteilung musste man einem gewissen Verständnis von 'cool' entsprechen (das im Grunde genommen sehr kleinbürgerlich war) und die richtigen Hobbies haben.
3. Es kam mehrmals vor, dass männliche Kollegen aus einer Nichtigkeit heraus weibliche Kollegen in Meetings angeschrien hatten. Wurde nicht beanstandet. Einmal wurde es sogar auf Video aufgezeichnet, bestimmt kann man sich die Aufnahme noch irgendwo anschauen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gab ein paar ältere Kollegen und soweit ich sah, wurde mit ihnen gut umgegangen. Diese waren aber nicht in meiner Abteilung. In meine Abteilung hätten sie aber auch gar nicht gepasst, aufgrund des Konformitätsdrucks.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Weiterbildungs-Budget. Ob man aber Karriere-mäßig vorankommt, hängt stark vom Vorgesetzten ab.