Werkstudent bei QOSSMIC App Dev
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bei QOSSMIC App Dev gibt es monatlich den Open Friday, eine Spontan-Konferenz, bei der Mitarbeitende über eigene Interessenthemen sprechen. Mit etwas mehr Struktur könnte dieses Format besser zur kostenlosen Weiterbildung genutzt werden. Auch die von QOSSMIC organisierten User Groups bieten gute Möglichkeiten für Austausch, und ich hatte dort die Gelegenheit, einen Talk zu halten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Lärmpegel im Büro ist oft recht hoch, was die Konzentration beeinträchtigen kann. Hier wäre es hilfreich, Maßnahmen zur Lärmdämpfung oder stille Arbeitszonen einzuführen. Auch die interne Kommunikation könnte klarer und strukturierter sein, da wichtige Informationen manchmal nicht rechtzeitig ankommen. Regelmäßiges und konstruktives Feedback von den Vorgesetzten würde ebenfalls zur persönlichen Weiterentwicklung beitragen. Zum Ende hin wurde ich leider nicht mehr optimal gemäß meiner Fähigkeiten eingesetzt, was sich auf meine Motivation ausgewirkt hat.
Dabei möchte ich fairerweise anmerken, dass ich aufgrund meines Autismus oft eine andere und intensivere Wahrnehmung habe als meine Kollegen, was sicher meine Sicht auf manche Situationen beeinflusst.
Menschlich war es eine tolle Erfahrung, besonders durch das starke Team. Aufgrund der fachlichen Aspekte würde ich mich jedoch nicht erneut bewerben. Dennoch würde ich die Firma Freunden oder Bekannten weiterempfehlen, da das Arbeitsklima insgesamt sehr positiv ist.
Verbesserungsvorschläge
Eine offenere Kommunikation und mehr Austausch zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften würden das Arbeitsklima weiter verbessern. Regelmäßiges Feedback würde die Motivation steigern. Höhenverstellbare Schreibtische und eine effektivere Nutzung der Open Fridays, besonders für Werkstudenten ohne Weiterbildungsbudget, könnten die Mitarbeiterentwicklung zusätzlich fördern. Mehr Vertrauen in die Stärken der Mitarbeitenden. Mehr Support vom C-Level und HR für Menschen mit einer Behinderung.
Kollegenzusammenhalt
Obwohl die Aufgaben vielfältig waren, half man sich gegenseitig, wo immer es möglich war.
Work-Life-Balance
Dank flexibler Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten (ich habe ab und zu auch von Amsterdam aus gearbeitet) lassen sich Studium, Beruf und Privatleben sehr gut vereinbaren.
Vorgesetztenverhalten
Menschlich waren die Vorgesetzten sehr angenehm, aber fachlich oft unklar. Ein klarerer Fokus auf konstruktives Feedback und regelmäßige Gespräche hätte geholfen, um Erwartungen besser zu kommunizieren und meinen Fähigkeiten mehr Vertrauen entgegenzubringen. Stattdessen fand Feedback meist nur beiläufig statt, was eine gezielte Unterstützung erschwerte.
Interessante Aufgaben
Am Anfang war es sehr interessant und es hat viel Spaß gemacht, an der Firmen-Webseite mitzuarbeiten. Leider wurde ich zum Schluss nicht mehr gemäß meinen Fähigkeiten eingesetzt, was meine Motivation stark beeinträchtigt hat.
Gleichberechtigung
Ich bin Asperger-Autist und habe mich bei meinen Kollegen "geoutet". Das wurde sehr positiv aufgenommen und das habe ich in einem Unternehmen in der Form so noch nicht erlebt. Auch fördert das Unternehmen Frauen in der IT.
Umgang mit älteren Kollegen
Schwierig zu beurteilen.
Arbeitsbedingungen
Relativ hoher Geräuschpegel im Büro durch laute Gespräche, oft direkt neben Kollegen, die sich konzentrieren müssen. Ansonsten wurde im Büro aber auch gelacht, gute Laune verbreitet und ein gemeinsames Essen während der Mittagspause organisiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich und keine Benefits zu meiner Zeit. Allerdings gab es die Möglichkeit außerhalb der Vorlesungszeiten mehr zu arbeiten, um mehr Geld zu verdienen neben dem Studium.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung für Werkstudenten nur im Rahmen von kurzen Open Fridays. 0€ Weiterbildungsbudget, man muss sich selbst weiterbilden, obwohl alle anderen Mitarbeitenden ein Weiterbildungsbudget erhalten.