Das haben wir schon immer so gemacht. Das ist historisch so gewachsen. Die Zeichen der Zeit nicht erkannt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Punktliches Gehalt
- 13. Monatsgehalt
- Gute Zusammenarbeit in meinem Team
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- 2-Klassen-Gesellschaft zwischen Angestellten und gewerblichen Mitarbeitern (starre und ungerechte Arbeitszeitmodelle für zweite Gruppe)
- Führungsstil wirkt aus der Zeit gefallen: wer seine Meinung vertritt und Probleme anspricht, fällt ganz schnell in Ungnade
- Arbeitsbedingungen wirken teilweise wie zu DDR-Zeiten
Verbesserungsvorschläge
- Belange der Mitarbeiter Ernst nehmen
- Facharbeitern auch etwas zutrauen und nicht nur kontrollieren
- Fehlerkultur etablieren, bei der das Ansprechen von Herausforderungen/Problemen nicht bestraft wird
- Digitalisierung, Automatisierung vorantreiben und die Möglichkeiten nutzen
- Sich von veralteten Denkweisen lösen
Arbeitsatmosphäre
Gute Stimmung im eigenen Team, Arbeitsatmosphäre aber von oben stark beeinträchtigt. Lösungsorientiertes Arbeiten meist unerwünscht, wenn daraus Veränderungen resultieren. Man hört oft, dass „sei historisch so gewachsen“, zu teuer oder nicht erforderlich.
Kommunikation
Kommunikation funktioniert von oben nach unten und zwischen Abteilungen meist schlecht. Wichtige Informationen erhält man nur auf mehrfaches Nachfragen (Standardantwort: „Es läuft alles wie immer“), Terminabsprachen für Fremdfirmen finden selten statt, Fremdhandwerker stehen dann einfach in der Tür und man muss sehen, wie man die Arbeit umplant.
Kollegenzusammenhalt
Zusammenhalt ist in den Abteilungen unterhalb der Leitungsebene sehr stark ausgeprägt. Zwischen Abteilungen könnte es besser sein.
Work-Life-Balance
Im Unternehmen gibt es eine 2-Klassengesellschaft zwischen gewerblichen Mitarbeitern und Angestellten. Letztgenannte sind bei der Zeitabrechnung und flexiblen Arbeitszeiten deutlich bevorteilt. Gewerbliche Angestellte müssen einen Kniefall machen, wenn sie mal eher gehen möchten, beispielsweise für einen Arztbesuch.
Vorgesetztenverhalten
Moderne Führungsstile und eine offene Fehlerkultur sind fehl am Platz. Entweder man folgt oder man ist unten durch. Vertrauen, Wertschätzung und Lob gibt es nicht. Das Ansprechen von Produktionsproblemen und das Anregen von Veränderungen werden negativ gewertet und nicht als Chance gesehen. Möchte man mehr Verantwortung übernehmen, stößt man schnell an Grenzen. Ja-Sager werden bevorzugt.
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess, KPIs und QM-Methoden werden von einigen Leitern nicht als Chance zur Weiterentwicklung sondern als Übel angesehen.
Interessante Aufgaben
Durch die vielen verschiedenen Produkte bleibt es immer abwechslungsreich.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen, die jede Schraube und jeden Hahn kennen, werden zu wenig gewürdigt. Neue MA erhalten teilweise deutlich mehr Gehalt. Die Älteren werden bei Gehaltsanpassungen leider vergessen.
Arbeitsbedingungen
Sehr verschieden zwischen den Abteilungen. Teilweise neue Büros mit elektrisch verstellbaren Schreibtischen, teilweise Büros bei denen es reinregnet und es merkwürdig riecht. Wie an vielen Stellen im Betrieb, wird bei der Renovierung nach der Nase des MA entschieden.
Die Möglichkeiten der Digitalisierung, um Abläufe zu vereinfachen und Zeit zu sparen, werden nicht erkannt und nicht genutzt.
Viel Papierform und uralte Dateiformate, teilweise Übertragungen von Computer auf Papier zum Computer. Was soll man auch erwarten, wenn eine neue Office-Version für manche Leiter eine Katastrophe ist.
Im Produktionsbereich überwiegt Handarbeit. Automatisierung und Industrie 4.0 sind Lichtjahre entfernt. Die Ausstattung wirkt teilweise seit 30 Jahren unverändert, es werden lediglich die notwendigsten Daten erfasst. Technische Hilfsmittel oder Mess- und Regeltechnik, die das Leben leichter und die Kontrolle/Nachvollziehbarkeit verbessern würden, fehlen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach meinem Gefühl schmückt man sich gerne mit Umwelt- und Sozialbewusstsein, ein ernstgemeines Engagement welches über die gesetzlichen Standards hinweg geht, sehe ich nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Mäßige Bezahlung, Anpassungen nach oben erfolgen selten und nach Gesicht, nicht nach Leistung.
Image
Man versucht in letzter Zeit viel, um das Image nach außen zu verbessern. Davon wird die Stimmung in der Firma aber nicht besser. Hohe Fluktuation in den letzten 2 Jahren.
Karriere/Weiterbildung
Abhängig vom Vorgesetzen, langfristige Entwicklungspläne oder Jahreszielgespräche für einzelne Mitarbeiter gibt es nicht.