Erfahrungsbericht
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das der Zusammenhalt im Back Office vorhanden ist und die Leidtragenden untereinander respektvoll und humorvoll miteinander umgehen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kernarbeitszeiten sind nicht vertraglich geregelt und orientieren sich an den Telefonzeiten. Diese sind von 08:30-18:30 Uhr. Bei Unterbelegung übernimmt eine Person die Arbeit von zwei Angestellten und dies über die Dauer von 10h täglich über mehrere Wochen und Monate. Häufig, ohne eine gesetzliche Pause von mindestens 30 Minuten nehmen zu können. Stellenausschreibung und vertragliche Tätigkeiten können variieren. Die Klienten des Unternehmens sind national, nicht international. Es werden keinerlei Anreize für den Arbeitnehmer geschaffen (kein Überstundenabbau, keine Bezahlung von Überstunden, keine Boni für effizientere Arbeitslösungen, keine flexiblen Arbeitszeiten). Trotz eines kleinen Teams mit flachen Hierarchien, welches sich rühmt agilen Methoden zu folgen, werden wichtige und zeitkritische Informationen nur mangelhaft vermittelt. Oftmals steht das Back Office im Wald weil das erste Briefing nie stattfand. Zeitmangel und Termindruck aufgrund mangelhafter Organisation der Geschäftsführung (bspw. keine zeitnahe Aktualisierung der Kalender), welches Dinge verkompliziert und eine unnötige terminliche Hektik für die Angestellten mit sich bringt. Wir-Gefühl wird propagiert. Trotzdem gibt es qualitative Unterschiede auf der emotionalen Ebene im Umgang zwischen Mitarbeitern und Geschäftsführung.
Verbesserungsvorschläge
Tägliches 08:00 Uhr Meeting der Geschäftsführung um Prioriäten und Kalender untereinander abzugleichen.
Die Pyramide zum Quadrat machen: mehr Mitarbeiter für das Back Office einstellen, bevor neue Kunden gewonnen werden. Quantität an der Basis schaffen.
Geschäftsführung sollte Schulung zum Thema Mitarbeiterführung 2.0 besuchen um zu lernen, dass man Angestellte wie Menschen und nicht wie Werkzeuge behandelt.
Ansprüche an zukünftiges Personal herunterschrauben. Die anfallenden Tätigkeiten können auch von Person mit Abitur erledigt werden.
Emotionale Intelligenz der Geschäftsführung erhöhen um die Employee Turnover Rate zu senken und zu erkennen, dass Proaktivität nach einem 9-10h-Tag äußerst schwierig umzusetzen ist.
Kommunikation
Regelmäßige Meetings gab es nicht. Nur Basis-Informationen wurden an das Back Office weitergegeben.
Work-Life-Balance
Arbeitszeiten liegen außerhalb der gesetzlichen Normen. Tage ohne gesetzliche Pausen häufig. Extrem unflexible Arbeitszeiten aufgrund der telefonischen Erreichbarkeit von 08:30-18:30h. Urlaub muss für geschäftliche Ruhezeiten im Sommer angespart werden. Gelegentlich Wochenendarbeit. Keinerlei Überstundenausgleich.
Umgang mit älteren Kollegen
Kollegen mit viel Arbeitserfahrung werden nicht wertgeschätzt. Stichwort Respekt.
Arbeitsbedingungen
Technik noch aus dem letzten (20.) Jahrhundert. Software outdated. Keine Klimaanlage für Server und Angestellte.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt sollte bereits bei Beginn sehr hoch ausgehandelt werden. Keine Vergütung von Überstunden. Keine Boni. Keine Extras. Keine Anreize.
Image
Arbeitsprinzipien die den Kunden gegenüber propagiert werden, werden im Unternehmen selbst nicht eingehalten und umgesetzt.
Karriere/Weiterbildung
Keine Möglichkeit auf beruflichen Aufstieg und keine Weiterbildungsmaßnahmen. Es wird erwartet das man bereits alles kann.