Unprofessionell, chaotisch, absichtliche Täuschung und Abzocke
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Lage und das schöne Gebäude mit Paternoster, aber selbst das ist nach dem Umzug nicht mehr gegeben. Ich war froh, trotz Corona kurzfristig einen Praktikumsplatz gefunden zu haben, unter anderen Umständen hätte ich das niemals gemacht!!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Nicht nur veraltete, sondern uralte Technik (z.B. Office Programm 1997 – 2003 und genauso alte Laptops, Mails brauchen ewig, bis sie zugestellt werden, alte und klebrige Telefone, keine Headsets, obwohl viel telefoniert werden muss, Kabel, an denen nichts angeschlossen ist, die sich durchs komplette Büro ziehen, kein externer Zugriff auf die Server)
- Lügen im Vorstellungsgespräch bezüglich der Mitarbeiteranzahl
- Viel zu wenig Gehalt für die geleistete Arbeit
- Zu wenig Anweisung und dann ungerechtfertigte Kritik
- Null Wertschätzung gegenüber den „Angestellten“ (Praktikanten)
- Komplett respektloser Ton
- Fehler der Chefs werden übergangen, aber teilen selbst immer starke Kritik aus
Verbesserungsvorschläge
Gesamtes Konzept und Arbeitsweise überarbeiten: moderne Technik, angemessenes Gehalt, Umgang mit Mitarbeitern verbessern, richtige Einarbeitung, Ansprechpartner vor Ort und keine falschen Versprechungen machen
Arbeitsatmosphäre
Furchtbar! Uralte Technik, viel Kritik, Verbesserungsvorschläge wurden nicht angenommen. Wir saßen zu zweit drei Monate lang über dem Sommer im heißen Büro mit zwei kleinen Ventilatoren, während die Chefs im Home Office oder sonst wo waren. Das Büro hat sich täglich wie eine Sauna aufgeheizt, wirklich unerträglich. Chefs erwarten, dass man bereits alles kann, arbeiten nicht ein und briefen nicht ausreichend.
Kommunikation
Die Kommunikation findet ausschließlich über Telefon und Mail statt, da die Chefs nie vor Ort sind. Oft fehlen Anweisungen und es wird einfach nur gefordert. Zudem fehlt oft in wichtigen Situationen, in denen eine kurzfristige Rückmeldung notwendig ist, der Ansprechpartner.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt keine Kollegen, nur Praktikanten. Zum Glück haben wir uns richtig gut verstanden und uns gegenseitig aufgemuntert.
Work-Life-Balance
Von den „flexiblen Arbeitszeiten”, mit denen in diversen Stellenanzeigen gelockt wird, dürfen nur die Chefs Gebrauch nehmen. Auch Home Office gilt nur für die Chefs und man bekommt sie nur sehr selten zu Gesicht. Ansonsten gelten für die Praktikanten feste Arbeitszeiten, die, auch wenn nichts zu tun ist, stumpf abgesessen werden müssen. Oft hört man den ganzen Tag nichts und kurz vor Feierabend kommen auf einmal die ganzen Aufgaben, die dann unbedingt noch erledigt werden müssen. Urlaub gibt es für Praktikanten nicht.
Vorgesetztenverhalten
War alles andere als in Ordnung, oft wird man von den Chefs bewusst angelogen. Teilweise starke und ungerechtfertigte Kritik für Kleinigkeiten (man ist doch da, um etwas zu lernen ...). Auf Altbewährtes wird festgehalten und neue Möglichkeiten der Technik werden nicht gesehen, auch wenn man Verbesserungsvorschläge anbringt: „Bitte unbedingt GENAUSO weiter fortführen, hat sich auf Dauer so bewährt“. Wir waren zu zweit und wurden trotzdem andauernd verwechselt. Oft wird ohne weitere Anweisungen nach Ideen gefragt, gehen diese dann in falsche Richtung, hagelt es Kritik. Zudem sind die Chefs einfach ca. zwei Wochen in den Urlaub gefahren und haben uns Praktikanten im Büro weiterarbeiten lassen, da geht für mich ehrlich gesagt der Sinn eines Praktikums verloren. Diverse Sprüche und unterschwellige Beleidigungen waren keine Seltenheit, z.B. wurde meine Absage auf das Volontariat nicht so gut aufgefasst und ich durfte mir Sachen anhören wie: „zu dem Zeitpunkt bist du ja dann wieder Verkäuferin bei X“
Interessante Aufgaben
Aufgaben könnten interessant sein, werden aber alle nach einem bestimmten Schema abgearbeitet und man darf wenig eigene Kreativität einbringen. Nach zwei Wochen war es einfach nur noch langweilig. Pressemittelungen werden meistens nur „zusammenkopiert“ aus alten, die „Konzepte“ sind einfach nur lachhaft und das Nachtelefonieren alter Pressemittelungen oder versandter Produktproben ist so ziemlich die nervigste und frustrierendste Aufgabe, die ich je gemacht habe, da die Medienkontakte so alt und unaktuell sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt keine älteren Kollegen, nur junge Praktikantinnen.
Arbeitsbedingungen
Dreckiges, staubiges und viel zu heißes Büro. Die Telefone sind alt und klebrig, die will man wirklich nicht in die Nähe seines Gesichts bringen. Die kostenlosen Getränke sind Leitungswasser und billiger Kaffee, für den man sogar die Milch selbst mitbringen muss. Alle arbeiten mit unterschiedlich alten Office Programmen, so kommt es immer wieder mal vor, dass Dateien komplett zerschossen werden. Die Chefs haben zudem keinen externen Zugriff auf die Server, deshalb ist man gefühlt den halben Tag nur damit beschäftigt aktuelle Listen und Dokumente rüberzuschicken. Ich habe 7 Wochen mit einem PC mit den Programmen 1997 – 2003 gearbeitet, obwohl neuere Laptops verfügbar gewesen wären. Es war ein richtiger Kampf, bis ich endlich mit aktuellen Programmen arbeiten durfte. Da schwindet logischerweise dann die Motivation recht schnell.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
ALLES, wirklich ALLES wird ausgedruckt und die Papierstapel häufen sich im Büro. Auch wird man dazu angestiftet bzw. beauftragt Glasflaschen in den Restmüll zu schmuggeln. Aber vor den Kunden wird natürlich schön mit der ach so tollen gelebten Nachhaltigkeit geprahlt.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die geleistete Arbeit viel zu wenig!! Man macht den Job eines Festangestellten und ist für die komplette Abwicklung zuständig, da es ja keine festen Mitarbeiter gibt.
Image
Unter den Mitarbeitern logischerweise sehr schlecht. Da die Ansprechpartner ständig wechseln, dürften auch die Kunden über die Arbeitsweise Bescheid wissen. Selbst Redakteure fragen nach „der regen Fluktuation“ und sind erstaunt darüber, dass sie „innerhalb von einem Dreivierteljahr 4 verschiedene Ansprechpartner“ hatten. Dies zeigt deutlich, welches Image die Firma nach außen trägt.
Karriere/Weiterbildung
Bereits als Praktikant werden schon alle Möglichkeiten bei rausch ausgereizt, danach kommt nicht mehr wirklich viel, da man ja eh schon die Aufgaben eines Festangestellten bewerkstelligt. Mir wurde ein (extrem unterbezahltes) Volontariat angeboten, welches sich nicht vom Praktikum unterschieden hätte. Habe ich dankend abgelehnt. Auch sonst gab es keine Weiterbildungsmöglichkeiten, da die Chefs ja nie anwesend waren und Meetings oder sonstiges hätten abhalten können.