Absoluter Albtraum
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mir fällt beim besten Willen nichts ein.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ausbeutung pur, keine Wertschätzung, schlimme Arbeitsbedingungen, veraltete PR-Methoden
Verbesserungsvorschläge
Moderne, zeitgemäße Unternehmensstrukturen, Verbesserung der Technik, angemessene Entlohnung, respektvoller und höflicher Umgang gegenüber Praktikanten und Mitarbeitern, Umsetzung moderner PR-Maßnahmen vor allem im Online-Bereich
Arbeitsatmosphäre
Zwischen den Praktikanten und dem einzigen Mitarbeiter ist alles entspannt und sehr freundschaftlich. Die Motivation wird jedoch schnell gebremst, sobald man merkt, dass man als billige Arbeitskraft ausgebeutet wird. Unangemessene Aufgaben und altmodische PR-Maßnahmen führen zu einem unfassbar hohen Frustrationslevel.
Das komplette Tagesgeschäft wird von dem einzigen Mitarbeiter geführt, den ich an dieser Stelle ausdrücklich loben möchte. Neben den ganzen Aufgaben, die er tagtäglich übernimmt, war er immer ein herzlicher, hilfsbereiter, und wahnsinnig geduldiger Teamchef und Ansprechpartner für die Praktikanten. Für Anliegen war er immer offen, auch wenn sie bei der Chefetage letztendlich auf taube Ohren stießen. Seine täglichen Bemühungen, die Stimmung in der Agentur zu heben, möchte ich ihm hoch anrechnen.
Kommunikation
Die Kommunikation zwischen den Praktikanten und dem Festangestellten ist hervorragend. Man sitzt zusammen in einem großen Büro und kann jederzeit miteinander sprechen. Das sollte man aber nicht zu oft tun, denn die Chefetage ist der Meinung, dass man mit „Quatscherei“ keine Ergebnisse erzielen kann. Teilweise legt die Chefetage taktlose Umgangsformen an den Tag und verhält sich unmöglich den Praktikanten und auch dem Festangestellten gegenüber. Kritik und Feedback wird nur an den Festangestellten weitergegeben, nicht jedoch an die Praktikanten selbst. Manche Aufgaben, die von der Chefetage kommen, werden nicht ausreichend erklärt. Hierbei wird nicht beachtet ob der Praktikant Bachelorabsolvent ist oder gerade erst die Schule beendet hat. Dies führt oft zu Misserfolg und Frustration.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter Kollegen (Praktikanten + Mitarbeiter) war durchgehend einwandfrei. Alle verstanden sich super und hielten zusammen. Wenn jemand mal ein Tief hatte, (was regelmäßig vorkam) hat man sich gegenseitig unterstützt und aufgebaut. Mit viel Selbstironie und Humor kam man durch die langen Tage.
Work-Life-Balance
Mehr Work als Life!
Der Mitarbeiter und die Praktikanten müssen jeden Tag von 9:15 Uhr bis 18:30 Uhr in der Agentur sitzen. Das flexible Arbeitszeitmodell gilt nur für die Chefetage. Wenn es keine Aufgaben mehr zu erledigen gibt, soll man lieber die Agentur aufräumen, anstatt früher Feierabend zu machen. Leider ist der Mitarbeiter nicht befugt, die Praktikanten früher nach Hause gehen zu lassen, auch wenn er dies des Öfteren gerne getan hätte.
Vorgesetztenverhalten
Perfekte Negativbeispiel. Anliegen werden nichts ernst genommen. In dem Gebäude, in dem sich die Agentur befindet, gibt es einen alten Paternoster. Um diesen zu benutzen, bedarf es einer Sicherheitseinweisung durch den Vorgesetzten. Bei rausch communications & pr hat noch niemals jemand solch eine Einweisung bekommen. Selbst Rauchmelder sind in der Agentur nicht vorhanden.
Allgemein ist die Chefetage absolut beratungsresistent. Wenn man einen Verbesserungsvorschlag hat, wird dieser nur belächelt. Wie sich diese Agentur über die ganzen Jahre halten konnte, ist mir ein absolutes Rätsel. Medialer Wandel, Digitalisierung und die Möglichkeiten durch Social Media sind wirklich absolutes Neuland für diese Agentur. Wenn die Chefetage unzufrieden mit einem Praktikanten ist, wird hinter dem Rücken über denjenigen hergezogen. Räumt man den Kaffeetisch des Vorgesetzten nicht ab, wird mit einem schlechten Arbeitszeugnis gedroht.
Interessante Aufgaben
Die täglichen Aufgaben waren Pressemitteilungen schreiben, Neukundenakquise und Kostenangebote schreiben. Die Kostenangebote werden auch gerne "Konzepte" genannt, dabei sind sie für jeden potentiellen Kunden gleich. Kreativität ist nicht gefragt. Eine weitere Aufgabe der Praktikanten ist es, hunderte Pakete mit Produktproben von Kunden zu verschicken. Oftmals werden ganze Paletten von einer Spedition an die Bordsteinkante geliefert. Die Praktikanten müssen die Ware dann in den ersten Stock tragen, auspacken, wieder neu verpacken, wieder herunterbringen und dann zur Post schaffen. Im Sommer eine wirklich schweißtreibende Arbeit, die man bei einem Bürojob nicht erwartet. Für die Bezahlung wirklich eine absolute Frechheit.
Eine weitere Aufgabe, die einem täglich begegnet, ist das „Nachtelefonieren“ von wochenalten! Pressemitteilungen. Dabei geht man Redakteuren und Journalisten unfassbar auf die Nerven. Gott sei Dank sind die Kontakte der Agentur so veraltet, dass die meisten Telefonnummern gar nicht stimmen. So kann man sich etwas Peinlichkeit ersparen. Das Wort Datenbank ist dort ein Fremdwort. Die sogenannten „Presseverteiler“ sind in Wahrheit veraltete, ungepflegte Exceltabellen.
Gleichberechtigung
Praktikanten werden insgesamt gleich behandelt – leider jedoch gleich schlecht! Solange man gute Ergebnisse abliefert und sich nicht zu lange an Aufgaben aufhält, ist alles ok. Leider wird hier vergessen, dass es sich oftmals um Praktikanten handelt, die etwas über PR und Kommunikation lernen und sich beruflich orientieren möchten. Das kann man in dieser Agentur leider nicht erwarten. Ich habe während meiner Zeit bei rausch communications & pr gelernt, alles zu vergessen, was ich während meines Studiums je gelernt habe. Denn eine professionelle Arbeitsweise und die typischsten Do’s und Dont’s sind nicht bekannt.
Ich musste leider miterleben, wie Praktikanten die Missgunst der Chefetage sehr deutlich zu spüren gekriegt haben. Insgesamt haben während meiner Zeit bei rausch communications & pr vier Praktikanten ihr Praktikum durch fristlose Kündigung oder Krankschreibung vorzeitig beendet.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt keine älteren Kollegen. Ich kann mich an eine Praktikums-Bewerberin ü-40 erinnern, die nicht infrage kam.
Arbeitsbedingungen
Im Sommer sehr warm, keine Klimaanlage. In der Agentur stehen Getränke, an denen sich Mitarbeiter nicht bedienen dürfen. Sogar Kaffee und Toilettenpapier muss man selber besorgen. In dieser Agentur fühlt man sich wirklich wie der letzte Fußabtreter.
Die Technik ist komplett veraltet. Gearbeitet wird mit Microsoft Office 1997-2003. Die Laptops sind unfassbar langsam, stürzen täglich mehrmals ab. Die Chefetage wurde mehrmals darauf aufmerksam gemacht. Unternommen wurde nichts. Es wird wirklich an allen Ecken gespart – nur nicht an den Urlaubstagen der Vorgesetzten.
Die Agentur allgemein ist in einem erbärmlichen Zustand. Unfassbar schmutzig, zentimeterdicker Staub, die Fensterbank gleicht einem Friedhof für Fliegen und Wespen, auf dem Boden liegen überall Kabel herum, bei denen die komplette Isolierung zerfetzt ist. W-LAN gibt es NUR für den Vorgesetzten. In der Mikrowelle kleben Essensreste der letzten Jahre, Stühle und Tische sind kaputt, Es kam nicht selten vor, dass die Toilette bis zu 5 Wochen nicht geputzt wurde. Ohne Desinfektionsmittel geht hier nichts. Während ich das hier schreibe muss ich schon fast lachen. Es ist unfassbar, wo ich die letzten Monate gearbeitet habe.
Gehalt/Sozialleistungen
Ein Praktikant bei rausch communications & pr verdient, je nach Qualifikation, entweder weniger, oder minimal mehr als ein 1-Euro-Jobber. Praktikanten werden absichtlich auf drei Monate befristet, damit kein Mindestlohn gezahlt werden muss. Es werden Pflichtpraktikanten bevorzugt, da diese länger eingestellt werden können, jedoch keinen Anspruch auf Mindestvergütung haben.
In dieser Branche ist es nicht selten, dass ein Praktikant gar nichts verdient. Jedoch erhofft man sich in solchen Fällen, dass ein unbezahltes Praktikum viel Lernwert mit sich bringt. Das ist bei rausch communications & pr leider nicht gegeben.
Image
Da viele nicht wissen, wer hinter den Kulissen unter welchen Bedingungen arbeitet, ist das Image leider gut. Das finde ich persönlich sehr schade, da es nicht der Wahrheit entspricht. Die Agentur verlangt hohe Stundensätze für Arbeiten, die Praktikanten für round about 1 Euro die Stunde bewältigen. Die auf der Webseite aufgeführten Referenzen und Dienstleistungen sind zum Teil an den Haaren herbeigezogen. Selbst der zweite Agentur-Standort in Berlin ist ein angemieteter Büroraum, in dem niemand arbeitet. Das hat vielleicht schon der ein oder andere gemerkt, dessen gesendete Pakete zurückkamen, da sie nicht in den Briefkasten passten.
Karriere/Weiterbildung
In den aller seltensten Fällen wird einem Praktikanten im Anschluss ein Volontariat angeboten. Das wird aber gerne seitens der Praktikanten abgelehnt.