Man merkt dass die guten Bewertungen veraltet sind
Gut am Arbeitgeber finde ich
grundsätzlich hat man die Möglichkeit auf ein sehr hohes Gehalt. 4-stellig im oberen Bereich ist durchaus möglich. Skrupel sind dann aber auch fehl am Platz. Die Kunden soll man sich als tanzendes Dollarzeichen vorstellen und bloß nicht menschlich. Zu Schulungszwecken bekommt man von seinem direkten Vorgesetzten schon mal den Tip sich Boiler Room und ähnliche Filme anzuschauen. Sicher nicht für jeden etwas, aber je nach Einstellung ein super Job um viel Geld zu verdienen. Die Kollegen sind super und je nach Team auch der Vorgesetzte. Es läuft nicht immer alles zu 100% fair, aber im Allgemeinen kann man sagen, dass alle gleich behandelt werden und guter Einsatz sich auch auszahlt. Man hilft sich viel Gegenseitig und Neid ist nur teilweise zu finden, rührt dann aber auch aus klarer Bevorzugung einzelner. Leistet man tatsächlich gute Arbeit (also bringt Leute am Telefon dazu, ihre Ersparnisse einzuzahlen weil man mit mehr Geld ja auch größere Chancen hat und im besten Falle ist das Geld dann natürlich schnell weg, sodass eine neue Einzahlung folgt) wird diese absolut anerkannt und gefeiert. Gerade am Anfang wird einem wirklich viel geholfen in die Materie einzusteigen. Fachkenntnisse snd zunächst auch nicht unbedingt erforderlich. Man hat Skripte von denen man ablesen kann und damit kann man sich schon sehr gut schlagen. Spätestens wenn man seine Milchkuh gefunden hat die man melken kann, kann man sich fast schon entspannt zurücklegen und sich dabei die Taschen ordentlich voll machen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die hohe Fluktuation. Unter anderem dadurch begründet, dass viele Mitarbeiter nach einer Krankmeldung gekündigt werden und generell wenig Wert auf konstruktive Lösungen gelegt wird, sondern man sich lieber direkt eines Mitarbeiters entledigt wenn er mal ein wenig quer schlägt, nicht konstant gute Leistung bringt (eher Personenbezogen) o.ä. Hierbei passiert es auch schonmal das Teile des Gehalts nicht ausgezahlt werden weil Verrechnungen stattfinden oder Urlaubsansprüche mit Krankentagen verrechnet werden. Es wird ständig von intrinsischer Motivation gesprochen, dafür werden auch Videos gezeigt die motivieren sollen. Gleichzeitig ist man aber der gläserne Mensch. Man hat eine Telefonliste vorliegen mit deren Hilfe man sich auf die Telefone der Kollegen aufschalten kann und so Gespräche mithören kann, die Telefonzeit wird aufgezeichnet. Liegt man unter dem Soll gibts auch schon mal Mails dass man aufwachen soll o.ä.. Außerdem werden Telefonate aufgezeichnet und weiterversendet. Dieser Passus wurde übrigens vom Arbeitgeber als unwahr markiert weswegen die Bewertung deaktiviert wurde bis ich die entsprechenden Beweise vorlegen konnte. Auch eine komische Handhabung aber gut. Andere hatten weniger Glück - deswegen sind die meisten schlechten Bewertungen auch nicht mehr einsehbar und die Firma hat noch so viele Sterne. (kann ich übrigens auch beweisen - Screenshots der gelöschten UND wahren Bewertungen vorhanden) Die Geräuschkulisse ist extrem laut und man muss damit umgehen können, dass man auch mal Sachen in den Hörer gerufen bekommt die beim Kunden ggf nicht so gut ankommen. Aber das ist eher nebensächlich, da Kundenorientierung hier definitiv nicht im Vordergrund steht. Arbeitszeiten stimmen nur bedingt. Wenn man pünktlich geht, wird man schief angeschaut. Auch die Verpflichtung früher zu kommen besteht des öfteren. Freizeitausgleich gibt es nicht. Man bestimmt durch die Arbeitszeit ja auch mit, wie viel man ggf. verdient. Man bekommt zudem ständig neue Anweisungen, die sich teilweise komplett widersprechen. Laufen Systeme nicht richtig oder Sachen grundliegend falsch, soll man sich nicht beschweren sondern einfach Ausreden für den Kunden erfinden bzw das Ganze halt wegpitchen. Für den Moment keine schlechte Lösung, dauerhaft sollte man aber vllt. ein paar Systeme nachbessern
Verbesserungsvorschläge
Bessere Kommunikation, mehr Ernsthaftigkeit bei manchen Themen, bessere Arbeitsausstattung
Arbeitsatmosphäre
extrem viel Druck von oben, es wird aber ständig von intrinsischer Motivation gefaselt
Kommunikation
Heute so, morgen so. Man kann sich nicht wirklich auf Aussagen verlassen
Kollegenzusammenhalt
der ist im Großen und Ganzen wirklich gut. Man hilft sich gegenseitig. Aber durch die große Fluktuation gilt meist aus den Augen aus dem Sinn
Work-Life-Balance
Früher kommen und Überstunden werden erwartet, Arbeitszeiten werden auch mal sehr kurzfristig angepasst, wer das dann nicht bei Skype gelesen hat muss auch schon mal ne Abmahnung fürchten.
Interessante Aufgaben
Die Produkte sind erstmal ganz interessant, später geht es aber nur noch darum Kunden zu brechen und das wird auch mal schnell eintönig
Gleichberechtigung
kaum Frauen vorhanden daher schwer zu beurteilen. Bei dem richtigen Chef kann man sich als Frau aber definitiv extreme Vorteile erarbeiten ;)
Umgang mit älteren Kollegen
Kaum vorhanden, aber grundsätzlich ja
Arbeitsbedingungen
Die Headsets sind qualitativ nicht besonders hochwertig, die PC´s brauchen teils gefühlte Ewigkeiten zum hochfahren, die Telefonleitung bricht ständig ab
Umwelt-/Sozialbewusstsein
nicht vorhanden
Gehalt/Sozialleistungen
das Fixum ist ein Witz, wenn man sich auf die Bedingungen einlassen möchte, sind die Provisionen gut.
Image
Man sagt auf jeden Fall besser nicht wo man arbeitet. Die Mitarbeiter regen sich eigentlich in der Pause meist über viele Dinge des Unternehmens auf. Da hilft auch kein Sommerfest mehr
Karriere/Weiterbildung
Es gibt den einen Job, darüber kommt nichts. UN will zwar wachsen, bei den wahllosen Kündigungen sinkt die Anzahl der AN aber eher