Junges Unternehmen mit viel Potenzial und einigen Problemen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die abwechslungsreiche Arbeit mit den unterschiedlichsten Kundengruppen führt zu einem spannenden Alltag, die persönlichen Kompetenzen jedes einzelnen werden gefördert und bestmöglich eingesetzt, sodass der Arbeitsalltag fernab der oben genannten Probleme grundsätzlich Spaß macht. Vor allem die Kollegen halten einen hier immer bei Laune.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gleichzusetzen mit meinen Verbesserungsvorschlägen.
Verbesserungsvorschläge
Neben dem Punkt Gehälter bzw. Wertschätzung gegenüber normalen Arbeitnehmer (Gehälter und Wertschätzung gegenüber Führungskräften kann und möchte ich nicht einschätzen) sollte für eine bessere Work-Life-Balance vor allem im Vertrieb gesorgt werden. Die hohe Arbeitsauslastung verbunden mit ständigem Stress sind nicht gesund, oft drehen sich die Gedanken nach Feierabend weiter
um die Arbeit und es kann nicht abgeschalten werden.
Das Thema Mitarbeiterbevorzugung darf nicht aus dem Blick geraten, hier stehen die Vorgesetzen oft an der Grenze und können Chaos, Unzufriedenheit und Missgunst noch gerade so abwenden.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre im Team selbst ist hervorragend, mit den meisten Kollegen kommt man sehr gut aus. Es wird einem so gut es geht immer weiter geholfen und bei Problemen mit Kundschaft oder auch Kollegen kann auf den Verkaufsleiter oder im Zweifelsfall die Geschäftsführung zugegangen werden. Während der Sommer- und Wintersaison ist das Stresslevel durch die hohe Arbeitsbelastung deutlich erhöht und es kommt zu kleineren Spannungen, dadurch sind Kollegen und Vorgesetzte manchmal etwas kurz angebunden. Für einzelne Mitarbeiter wichtige Dinge im Bezug auf Kunden, Lieferanten oder auch den Mitarbeiter selbst werden dann auch als "unwichtig" bei Vorgesetzten abgetan.
Kommunikation
Die Kommunikation lässt manchmal zu wünschen übrig. Es sind sehr viele unnütze Infos aus Abteilungen, die einzelne Mitarbeiter nicht unbedingt betreffen, die per Mail oder interne Kommunikationsmittel herangetragen werden. Wichtige Informationen werden teilweise jedoch nicht an die Betroffenen übermittelt, sodass Missverständnisse und Unzufriedenheiten entstehen. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen (zwischen den Kollegen) ist sehr gut, es kann auf nahezu jeden Mitarbeiter zugegangen werden. Zwischen den Abteilungsleitern scheint manchmal
eine Kommunikationslücke nach dem Motto "Die linke Hand weiß nicht was die Rechte tut" zu bestehen. Großes Minuspunkt: Zu wenig Informationen, was die IT-Abteilung betrifft. Durch teilweise selbst entwickelte Systeme ist der prozentuale Anteil der ITler deutlich größer als bei anderen Unternehmen. Trotz der hohen Anzahl der Beschäftigten im Bereich IT kommen sehr wenige Information, was genau passiert, wie sich Prozesse, Systeme, Websites & Co. verändern.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist großteils sehr gut. Wie in jedem
Unternehmen gibt es leider das ein oder andere schwarze Schaf, welches schlechte Stimmung ins Team bzw. Unternehmen bringt. Die Personen grenzen sich meist selbst aus was Teamaktivitäten oder auch die Kommunikation während der Arbeitsprozesse. Tipp an die Geschäftsführung: Augen auf und auf die Personen zugehen, die Stimmung innerhalb einzelner Teams verschlechtert sich hier teilweise erheblich, es wird ungern mit entsprechenden Kollegen kommuniziert und zusammengearbeitet.
Auch außerhalb der Arbeit besteht Kontakt zu vielen Kollegen und es werden außerbetriebliche Aktivitäten unternommen.
Work-Life-Balance
Ganz abhängig von der Jahreszeit und auch Abteilung. Das Thema Gleitzeit spielt im ganzen Unternehmen eine große Rolle und kann in nahezu jeder Abteilung umgesetzt werden. Durch eine Art Schichtbetrieb im Vertrieb sind die Arbeitszeiten hier starr, es gibt einen Arbeitsbeginn und ein Arbeitsende. Natürlich kann auf Nachfrage bzw. nach Abklären später gekommen oder früher gegangen werden, ein richtiges Gleitzeitsystem sehe ich hier allerdings nicht. Großer Minuspunkt: Durch die Öffnungszeiten bis 20:00 Uhr wird im Schichtsystem roliert, sodass jeder Vertriebler regelmäßig in der Spätschicht arbeitet.
Während der Saisonzeiten kann das Privatleben nahezu vergessen werden, sofern man nicht die klassische 9-to-5 Mentalität lebt und einem nach Feierabend alles egal ist. Wenn man den nächsten Arbeitstag nicht mit ~100 Mails oder mehr starten möchte ist also tägliche Mehrarbeit gefordert.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten ist bis auf oben genannte
Spannungspunkte während der Saisonzeiten nahezu tadellos. Bei persönlichen oder geschäftlichen Anliegen kann auch kurzfristig auf Vorgesetzte zugegangen werden. Sofern es sich um größere Dinge handelt wird nach einem zeitnahen Termin zur Klärung gesucht. Ein respektvoller Umgangston sowie Behandlung auf Augenhöhe sind hier Grundvoraussetzungen, die jederzeit erfüllt sind.
Interessante Aufgaben
Der Arbeitsalltag ist durch ein sehr weiß gefasstes Aufgabengebiet sehr abwechslungsreich. Spezifischere Aufgaben sind an Hauptverantwortliche vergeben, sodass sich jeder neben dem Hauptgeschäft auch auf seinen eigenen Verantwortungsbereich konzentrieren kann und muss.
Gleichberechtigung
Es wird darauf geachtet, dass die Stärken jedes Mitarbeiters ausgespielt werden. Entsprechend wird geschaut, dass jeder dem Gebiet zugeordnet wird, in dem er sich am Wohlsten fühlt und die beste Leistung bringen kann. Einige kleinere Bevorzugungen einzelner Mitarbeiter gibt es leider trotzdem, jeder Vorgesetzte hat auch seine Lieblinge, das kann man leider nicht ändern. Bitte unbedingt darauf achten, dass dies im Rahmen bleibt und bei den restlichen Arbeitnehmern nicht das Gefühl aufkommt, dass einzelne Personen komplett bevorzugt werden. Der Flurfunk ist hier manchmal schneller als man denkt und bei zu großen Ausmaßen kippt die Stimmung hier sehr schnell.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt recht wenig ältere Kollegen. Die älteren Kollegen werden von den jüngeren oder kürzer im Unternehmen tätigen Mitarbeitern jedoch sehr geschätzt, der Erfahrungsschatz ist sehr riesig und es kann jeder von den Kollegen lernen und die für sich wichtigen Informationen rausfiltern. Auch die älteren Kollegen sind genauso in Betriebsaktivitäten eingebunden wie der deutlich größere junge Arbeitnehmeranteil.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsausrüstung ist wirklich top. Neben einer kompletten Ausrüstung für Bürotage steht die Möglichkeit zum HomeOffice in begrenzter Tagesauslastung zur Verfügung. Neben einem Geschäftslaptop ist eine zweite Ausrüstung für zuhause damit inkludiert. Im Büro ist jeder Arbeitsplatz mit höhenverstellbaren Tischen und entsprechend angebrachten Tischleuchten Marke Eigenkonstruktion ausgestattet. Neben kostenfreien Snacks stehen ebenso Getränke zur Verfügung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Durch das Dropshipping wird zwar der Warenweg mit Zwischenstation RSU umgangen, allerdings werden die Produkte aus teilweise ganz Europa an Kunden verschickt, bei denen ein Lieferant wenige Kilometer weiter sitzt, nur um ein paar Cent zu sparen.
Gehalt/Sozialleistungen
Kurz und knapp: Miserabel
Größtes Manko am Unternehmen RSU GmbH: Wertschätzung
Neben einem knapp bemessenen Gehalt wird weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld vergütet. Den Punkt aus einer der früheren Bewertungen, dass diese zugunsten höherer Gehälter umgelegt wurden kann sich RSU auf gut Deutsch in die Haare schmieren. Neben dem schlechten Gehalt wird Mehrarbeit vor allem während der Saisonzeiten zwar nicht vorausgesetzt, doch aber von jedem einzelnen betroffenen Mitarbeiter erwartet. Die Wertschätzung gegenüber jener Mehrarbeit oder allgemein dem Arbeitsaufwand steht in keinem Verhältnis zur geleisteten Arbeit. Wertschätzung kann nebenbei gesagt auch in nicht monetärer Weise
stattfinden, aber auch hier ist sich RSU zu schade, in irgendeiner Form an die Mitarbeiter heranzutreten. Eines der seltenen "Danke" von Führungskräften hilft dann leider auch nicht mehr aus dem Motivationstief.
Pluspunkt: Hier scheint sich tatsächlich was zu ändern. Die Gehälter sind zwar weiter großteils einfach schlecht, jedoch kommen Dinge wie Mitarbeiterfahrräder oder Gutscheine für den Shop dazu.
Minuspunkt: Davon kann ich meine Miete auch nicht bezahlen.
Fazit: Mehr als 1 Stern kann ich hier nicht geben!
Image
Das Image verbaut sich RSU einfach selbst. RSU ist eigentlich ein top Unternehmen, durch hohe Fluktuation aufgrund zu hoher Arbeitsauslastung, zu wenig Arbeitsausgleich in Kombination mit schlechten Gehältern macht das Unternehmen für interessierte Arbeitnehmer unattraktiv.
Rein von der Kundenseite ist das Image deutlich besser zu betrachten. Die Preise sind für den Großteil der Produkte mehr als in Ordnung, die Vielfalt ist sehr groß und die Lieferzeiten sind akzeptabel, sofern nicht gerade Reifen oder Felgen während der Saison bestellt und am nächsten Tag erwartet werden.
Karriere/Weiterbildung
Schwieriges Thema. RSU bietet jedem interessierten und motivierten Mitarbeiter die Möglichkeit sich sowohl innerbetrieblich als auch außerbetrieblich zu entwickeln und neue Dinge zu lernen. Die Führungspositionen sind im Unternehmen allerdings mit jungen tatkräftigen Führungskräften belegt. Sofern eine Stelle mit Führungsposition angestrebt wird scheint der Weg hier auf die nächsten Jahre allerdings verbaut zu sein. Wer Karriere machen und sich ranghöhere Positionen erarbeiten möchte ist hier aus meiner Sicht zumindest mittelfristig falsch.