Traumjob mit Horrorchefin.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Obwohl der Job mit den Kundinnen und den Produkten sehr viel Spaß macht, steht er nicht im Verhältnis zu dem menschlichen Miteinander mit der Ladeninhaberin. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich überhaupt eine Bewertung schreiben soll, da ich mit dieser Person wirklich nichts mehr zu tun haben möchte. Um anderen allerdings diese Situation zu ersparen, hoffe ich, dass diese Bewertung dennoch geholfen hat.
Verbesserungsvorschläge
Ich denke, der einzige Vorschlag ist, ohne andere Menschen zu arbeiten.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten waren in Ordnung.
Vorgesetztenverhalten
[Ich würde hier gerne 0 Sterne vergeben, aber dann hätte ich keinen Kommentar schreiben können.]
Fängt man in dem Laden an, wird man für jede Kleinigkeit förmlich mit Lob überschüttet. Man hat das Gefühl, in der Chefin eine neue Freundin gefunden und sehr schnell, eine sehr enge Beziehung zu haben. Doch irgendwann kommt der Tag, an dem genau das gegen einen verwendet wird. Man wird permanent kontrolliert (auch privat), zwischen den Zeilen beleidigt oder auch vor Kundinnen bloßgestellt. Die kleinsten Fehler, bspw. wenn man aus Versehen eine falsche Briefmarke aufklebt, werden bestraft. Die eigenen Fähigkeiten, die vor kurzem ein Gewinn für den Laden waren, werden irgendwann in Frage gestellt. Es wird erwartet, dass man auch in seiner Freizeit permanent erreichbar ist und unentgeltlich Arbeiten, z.B. Besorgungen, verrichtet. Überstunden sollen nicht aufgeschrieben werden. Die Ladeninhaberin forderte immer wieder ein, dass man auch sie loben sollte und ein "Muss" für sie waren ständige Umarmungen. Wenn man sich weigerte, Aufforderungen nachzukommen, wurde dies nicht respektiert. Ganz im Gegenteil, dadurch wurde die Arbeitsatmosphäre noch schlimmer.
Gleichberechtigung
Unabhängig vom Geschlecht wurden Mitarbeitende nicht gefördert, sondern klein gehalten, sobald die Ladeninhaberin gemerkt hat, dass man nicht auf den Kopf gefallen ist. Allerdings waren zu meiner Zeit auch nur Frauen angestellt und zudem muss man sagen, dass es auch keine "Aufstiegsmöglichkeit" in diesem Laden gibt.
Arbeitsbedingungen
Jeder Zentimeter wird in diesem kleinen Laden genutzt, allerdings auch um z.B. alte Kataloge, Zettelchen, Flyer, Krimskrams etc. einzulagern, sodass man Mühe hat, sich jenseits Kleidergröße 34, hinter der Kasse und im "Privatbereich" zu bewegen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da es sich um Naturkosmetik handelt sind die Produkte per se nachhaltig.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war durchschnittlich, allerdings für die Erwartungshaltung an ein "Mädchen für wirklich Alles" nicht angemessen. Dennoch wurde ständig unterstrichen, wie fair die Bezahlung sei. Anfänglich war die Rede von "kleinen Geschenken", die man on top immer mal wieder erhalten würde. Die "kleinen Geschenke" stellten sich dann als abgelaufene Kosmetik oder ausrangierte Pinsel, mit denen schon jahrelang Kundinnen geschminkt wurden, heraus.
Image
Auch wenn die Ladeninhaberin immer wieder betont, ihr Geschäft sei eine "Institution in Köln", kennen es dennoch nur wenige. Da trotz der ganzen Nachhaltigkeit, die wichtigste Komponente vergessen wird, die soziale Nachhaltigkeit, stimmt für mich das ganzheitliche Bild nicht. Auch die vielen positiven Bewertungen bei Google bspw., sind darauf zurückzuführen, dass die Ladeninhaberin ihre Lieblingskundinnen hat, die sie regelrecht umgarnt.
Karriere/Weiterbildung
Um den Kundinnen keinen Quatsch zu erzählen, habe ich mich privat und auf eigene Kosten weitergebildet, um mich mit Marken, Produkten, Techniken und Inhaltsstoffen auseinanderzusetzen. Angebote an Weiterbildung gab es seitens der Arbeitgeberin nicht. Allerdings habe ich auch nicht aktiv gefragt, weil ich von früheren Mitarbeitenden erfahren habe, dass auch sie alles aus der eigenen Tasche zahlen mussten.