Die fetten Jahre sind vorbei und niemand will es bemerken
Gut am Arbeitgeber finde ich
Am Arbeitgeber finde ich schon seit längerem nichts mehr gut. Einzig die Kollegen halten mich hier noch. Aber da diese auch schon teils die Flucht ergreifen (denn woanders kann es sehrwohl besser sein), werd ich es mir wohl auch überlegen müssen...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bezahlung, Umgang mit Personal, rückständige Technik und Gerätschaften. Die sanitären Anlagen sind eine bodenlose Frechheit und spiegeln die nicht vorhandene Wertschätzung der obrigen zum Fussvolk. Wenn die Verwaltungschefs mal die Toiletten benutzen müssten, wären diese mit ziemlicher Sicherheit in null komma nix instand gesetzt. Weil man teilweise ernsthaft würgen muss, wenn man diese benutzen möchte. Und das liegt nicht am Vorbenutzer, sondern am Alter.
Verbesserungsvorschläge
Die obere Riege der Verwaltung und Leitung auswechseln. Seit Jahren/Jahrzenhnten teils die selben Personen, die alle mit "ihren" Leuten zusammenhalten, Misstände dort nicht erkennen wollen und "altbewährtes" fortführen ohne objektiv fassbaren Sinn und Verstand.
Kommunikation (und zwar ehrliche und wohlgemeinte) mit den Mitarbeitern. Ungerechtigkeiten von externer, objektiver Seite mal angehen lassen.
Sich fragen, warum so viele Mitarbeiter gehen/gehen wollen.
Faire Gehälter für alle zulassen.
Arbeitsatmosphäre
Seit Jahren zunehmende, schleichende Unzufriedenheit in Pflege (alle Bereiche) und Ärzteschaft (hier besonders in der Reha und Kardiologie). Dagegen wird nichts grundlegendes unternommen, alles wird schön geredet. Immer nach dem Motto: "Woanders ist es auch nicht besser ", aber vor der eigenen Haustür kehren wäre angebracht.
Kommunikation
Gibt es so gut wie nicht!
Kollegenzusammenhalt
Unter den unmittelbaren Kollegen der einzelnen Stationen ist der Zusammenhalt noch da. Innerhalb des Betriebs schon nicht mehr. Aber selbst untereinander will man nicht mehr einspringen, weil der Personalmangel und die Stimmung so mies ist, dass man seine Zeit zunehmend schützt. Obwohl das hier kein riesen Konzern, sondern eine eher kleine Privatklinik ist...
Work-Life-Balance
Dafür wird wenig getan. Ständiges Einspringen, Krankenstand wird immer höher. Interessiert nur keinen. Alles nur Schönrederei ohne was dahinter.
Vorgesetztenverhalten
Oftmals keine Rückendeckung, kein Zusammenhalt.
Interessante Aufgaben
Theoretisch kann man sich viele Dinge anschauen und etwas lernen, praktisch wird vieles von den "alten Herrschaften", die schon "immer" hier sind unterbunden, damit ja deren Position und Wissen nicht gefährdet wird. Wissen teilen meist nur unter den jüngeren Mitarbeitern.
Gleichberechtigung
Steht nur auf dem Papier. Frauen werden hier weiterhin benachteiligt behandelt, vor allem in der Ärzteschaft.
Umgang mit älteren Kollegen
Im eigenen Stationsumfeld läuft es gut
Arbeitsbedingungen
Fast schon mittelalterliche Zustände. Papier und Stift, keine elektronische Akten, umständliche, nicht selbsterklärende Computersysteme. Alles immer billig billig, keine Innovationen. Man kann Dinge, die moderner sind und das Arbeiten erleichtern, beantragen, es wird aber letztlich einmal im Jahr entschieden, was angeschafft werden soll, und das meiste halt nicht. Absolut unbefriedigend!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man ist stets bemüht. Helfen könnte es auch, indem man die Fenster aus den 80er Jahren endlich erneuert, so dass es nicht mehr wie Hechtsuppe zieht. Aber es wird nichts mehr getan, weil ja das neue Gebäude kommen soll. Dieses wird aber noch JAHRE brauchen.... egal, die Mitarbeiter können sich ja warm anziehen im Winter.
Gehalt/Sozialleistungen
Urlaubs und Weihnachtsgeld werden gezahlt. Grundgehalt im ärztlichen Bereich der Reha und Kardiologie lächerlich, man kann nur über Dienste vernünftig mehr verdienen. Allerdings auch hier massive Unterschiede in der Bezahlung im Vergleich zur Chirurgie. Dort macht das Assistenzpersonal (sprich eigentlich Pfleger) ärztliche Dienste! Ob das gesetzlich erlaubt ist, kann ich nicht beurteilen. Mein gesunder Menschenverstand sagt nein...
Image
Man lebt hier immer noch von der guten Saat der 90er und Anfang 2000er. Mundpropaganda und guter Ruf in der Umgebung führt der Klinik noch Patienten zu. Ich befürchte jedoch, die stetig sinkende Qualität wird sich im Laufe der nächsten Jahre rumsprechen. Zuweisende Kliniken und Ärzte sind schon unzufrieden geworden. Aber warum was ändern, wenn man es immer schon so gemacht hat?!
Karriere/Weiterbildung
Es wird viel versprochen jedoch wenig umgesetzt. Der stetige Personalmangel sorgt dafür, dass sich immer unregelmäßiger weitergebildet werden kann.