Patriarchaler Führungsstil trifft auf kontinuierliches Missmanagement
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb des Mitarbeiterkreises herrscht eine positive Arbeitsatmosphäre. Bedauerlicherweise interveniert die Unternehmensleitung fortlaufend und in erheblichem Maße. Diese Einmischungen resultieren aus einem Mangel an kontinuierlicher fachlicher Weiterbildung innerhalb der entsprechenden Fachbereiche sowie aus einem Unverständnis hinsichtlich der Bedürfnisse der Endkunden und der gängigen Marktstandards. Infolgedessen begeht die Geschäftsleitung wiederholt schwerwiegende Fehler in kritischen Bereichen. Diese Form der Einflussnahme hat bereits dreimal in der Geschichte des Unternehmens dazu geführt, dass drastische Personalreduzierungen erforderlich waren, um das Überleben des Unternehmens zu sichern.
Kommunikation
In regelmäßigen Abständen wird über die Leistung des Unternehmens Bericht erstattet. Konstruktive Rückmeldungen seitens der Angestellten werden zwar angehört, finden aber nur selten Eingang und werden nicht in die Tat umgesetzt. Vielmehr beharrt die Unternehmensleitung auf ihrer eigenen Meinung und setzt diese durch.
Kollegenzusammenhalt
Die Beziehungen zwischen den Mitarbeitern sind von freundschaftlicher Natur, jedoch gehen sie über rein professionelle Interaktionen nur in wenigen Fällen hinaus.
Work-Life-Balance
Trotz der mündlichen Zusage für unbegrenzte Urlaubstage und dem Standard des Homeoffice, um unnötige Zeitverluste durch Pendeln zu vermeiden, musste ich in meiner Position erhebliche Überstunden leisten, um für die Umsetzung eines Projektes die Arbeitslast von eigentlich mehreren notwendigen Vollzeitkräften zu bewältigen.
Vorgesetztenverhalten
Während des Normalbetriebs pflegen die Vorgesetzten eine positive Beziehung zu den Mitarbeitern, die von gegenseitigem Respekt und freundschaftlichen Verständnis geprägt ist. Wenn das Unternehmen schwierige Phasen durchläuft, wird die Kommunikation eingeschränkt und die Geschäftsleitung trifft Entscheidungen ohne Mitwirkung der Mitarbeiter. In Konfliktsituationen neigen Vorgesetzte dazu, die Lage zu verschärfen und Vorschläge zu unterbreiten, die gegen berufsethische Standards verstoßen.
Interessante Aufgaben
Im Laufe meiner Tätigkeit wurde ich mit einem breiten und erfüllenden Aufgabenspektrum verantwortet.
Gleichberechtigung
Aufgrund der Unternehmensgröße gibt es Aufstieg nur auf dem Papier. Eine höhere Vergütung ist zudem mit steigender Verantwortung nicht in einem angemessenen Maß gegeben.
Umgang mit älteren Kollegen
Es existieren keine Angestellten im fortgeschrittenen Alter, sofern man unter älteren Mitarbeitern jene über 50 Jahren versteht. Eine Anerkennung für Mitarbeiter mit langjähriger Betriebszugehörigkeit bleibt aus. Bei dienstlichen Jubiläen erhält man einen niedrigwertigen Amazon-Gutschein.
Arbeitsbedingungen
Vor Kurzem befand sich das Büro in einer zentralen und gut erreichbaren Lage, wobei stets angemessene Arbeitsmittel gemäß dem gängigen Standard beschafft wurden. Die Arbeitsumgebung war durch eine offene Bürofläche gekennzeichnet. Aufgrund der Betriebsaktivitäten wurden einige Mitarbeiter jedoch in ihrer Arbeit gestört. Kürzlich wurde die Bürofläche gekündigt, was dazu geführt hat, dass Homeoffice oder die Arbeit in einem Co-Working Space zur Norm wurden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach meinem Kenntnisstand engagiert sich das Unternehmen in der Regel nicht für Initiativen im Bereich Umwelt- und Sozialbewusstsein. Die einzige Ausnahme bildet eine Fachkonferenz, die vom Unternehmen veranstaltet wurde und unter anderem für junge Menschen von Interesse war.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Entlohnung für die von mir ausgeübte Position lag signifikant unter dem üblichen Durchschnitt. Sozialleistungen werden nicht jedem Mitarbeiter gleichberechtigt zur Verfügung gestellt.
Image
Einer der Geschäftsführer fungiert als Botschafter des Unternehmens und trägt aktiv dazu bei, das Unternehmensimage über lokale und nationale Netzwerke sowie Verbände zu pflegen. Nach außen wird ein Bild von Modernität und Innovation vermittelt. Intern hingegen wird eine Mischung aus patriarchalem Führungsstil und einer pseudo-kooperativen Mitbestimmung in der Produktentwicklung aufrechterhalten. Das Unternehmen engagiert sich aktiv in der lokalen Branche.
Karriere/Weiterbildung
Fachliteratur wird auf Anfrage beschafft. Darüber hinaus gibt es für Mitarbeiter keine Weiterbildungs- und Schulungsmaßnahmen. Lediglich in einem Fall wurde auf Wirken eines Mitarbeiters der Besuch einer Fachkonferenz für mehrere Mitarbeiter ermöglicht.