Toxisches Arbeitsklima und schlechte Unternehmenskultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut am Arbeitgeber finde ich, dass der Arbeitsplatz sehr zentral gelegen ist. Die Lage ist ausgezeichnet, und die Büros sind hell und modern. Man hat relativ flexible Arbeitszeiten und erhält sein Gehalt pünktlich. Bei Gelegenheit kann man in diesem Unternehmen sehr viel lernen und wertvolle Erfahrungen für die eigene berufliche Zukunft mitnehmen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Unternehmenskultur ist unzureichend, und das Verhalten mancher Mitarbeiter trägt ebenfalls dazu bei. Diese Faktoren, kombiniert mit einer mangelnden Flexibilität, führen zu einem ungesunden Arbeitsverhältnis, das von Unsicherheit und Kontraproduktivität geprägt ist. Das ständige Kündigen und Ersetzen von Mitarbeitern führt ebenfalls zu einem sehr unsicheren Arbeitsplatz, an dem man nicht lange bleiben kann und möchte.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber wünscht sich keine Verbesserungsvorschläge. Deshalb weiß ich nicht, ob Feedback überhaupt wahrgenommen wird. Ich kann nur sagen, dass die Produktivität der Mitarbeiter signifikant steigt, wenn sie an ihrem Arbeitsplatz glücklich sind. Loyalität und Zuverlässigkeit sind ebenfalls wichtig. Es ist an der Zeit, dass die Geschäftsleitung von Sig Media ihren Mitarbeitenden zuhört und ihre Anliegen ernst nimmt. Andernfalls wird man immer wieder die Kultur des Silent Quitting erleben müssen. Die Menschen arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren und sich mit ihrer Tätigkeit zu identifizieren. Keiner möchte in einem konservativen und toxischen Arbeitsumfeld arbeiten, und leider ist sig Media sehr toxisch.
Arbeitsatmosphäre
Auf die ausgeschriebenen Stellen wird viel versprochen – Home-Office-Möglichkeiten, ein „junges, dynamisches Team“, offene Kommunikation, konstruktives Feedback, nette Kollegen und so weiter. Die Realität war für mich jedoch genau das Gegenteil. Beim Vorstellungsgespräch wurde sofort klargestellt, dass die Home-Office-Möglichkeit in der Stellenbeschreibung lediglich dazu diente, mehr Bewerber anzuziehen. Das angeblich junge, dynamische Team existiert nicht – das Unternehmen besteht hauptsächlich aus einigen älteren Mitarbeitern (die teilweise seit sehr langer Zeit dabei sind), 3-4 jüngeren und nicht festangestellten Mitarbeitern (Studenten oder Volontären), die sich abwechseln, aber nicht langfristig bleiben, sowie Freelancern, die zwar sehr nett sind, aber hauptsächlich in Teilzeit arbeiten und nicht viel entscheiden können. Hinter verschlossenen Türen wird viel geredet, und es wird sehr schlecht über alle von den oben Genannten gesprochen. Besonders häufig wird über das Aussehen oder die Arbeit abwesender Personen gelästert, anstatt offen und respektvoll zu kommunizieren. Dies schafft eine unangenehme Atmosphäre, da es ständig vorkommt.
Kommunikation
Die Kommunikation war für mich äußerst unbefriedigend, insbesondere die Gespräche mit dem Vorgesetzten, der hauptsächlich Probleme im Team geschaffen hat, anstatt sie zu lösen. Besonders auffällig war, dass er oft über die Arbeit von Personen sprach, die nicht anwesend waren, und diese proaktiv aus den Gesprächen ausschloss. Auch bei einigen Mitarbeitenden war die Kommunikation ähnlich – es wurde hauptsächlich negativ über diejenigen gesprochen, die nicht dabei waren. Dazu kommt das HIGHLIGHT - es wird oft und sehr laut gestritten, was die konstruktive und ruhige Arbeit häufig erheblich sabotiert. Kein guter Arbeitsplatz für harmoniebedürftige Menschen. Dies wird auch durch die ständige Rotation der Mitarbeiter deutlich, die entweder selbst gehen oder häufig einfach gekündigt werden.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit war gemischt. Ich hatte eine tolle Einarbeitung dank eines Freelancers, der bei uns in der Grafik tätig war. Es war wirklich großartig, mit ihm zusammenzuarbeiten, da er sehr nett war und sich viel Zeit genommen hat, um seine Erfahrungen mitzuteilen. Zusätzlich gab es noch ein paar nette Menschen, die das Erlebnis dort erleichtert haben, von denen ich auch viel lernen durfte. Leider gab es auch Personen, die von Anfang an den Eindruck vermittelt haben, dass sie schwer im Team zu arbeiten sind. Es gab viele Situationen, in denen sie sich eingemischt haben und den Teamgeist sowie die Harmonie ruiniert haben. Der Vorgesetzte hat dies voll unterstützt; es war ihm egal, wie sich die Menschen bei der Arbeit fühlten – Hauptsache, die Arbeit wurde erledigt, und auf gar keinen Fall sollten Freiheiten gewährt werden.
Work-Life-Balance
Außer dass man Überstunden (bis zu 8 Stunden monatlich!!!) nicht abfeiern durfte, konnte ich tatsächlich oft pünktlich Feierabend machen. Es gab die Möglichkeit, auch Arzttermine in der Arbeitszeit zu planen, falls man es notwendig hatte – man musste jedoch wie im Kindergarten einen Nachweis mitbringen, obwohl es sich nicht um verlorene Zeit handelte - wir hatten alle unterschrieben, dass die verpasste Zeit nachgearbeitet werden müsste. Bei den Vertragsverhandlungen wurde mir gesagt, dass alle Mitarbeiter 28 Urlaubstage hatten. Später stellte ich fest, dass das nicht stimmte und dass manche anscheinend doch besser verhandelt hatten und 30 Tage Urlaub bekamen. Das war natürlich nicht fair. Außerdem gab es (vor allem in der Sommerzeit) Tage, an denen es nicht viel zu tun gab, an denen jedoch trotzdem erwartet wurde, dass man bis mindestens 16 Uhr bleibt. Überstunden wurden positiv gesehen und sogar erwartet, aber früher zu gehen an Tagen, an denen nicht viel los war, war unmöglich. Urlaub zu bekommen war ein Horror – kein einziger meiner Wünsche war möglich - es gab immer irgentwas, dass nicht gepasst hat.
Vorgesetztenverhalten
Den Vorgesetzten fand ich am schlimmsten. Der Platz hier reicht leider nicht aus, um alles aufzulisten, was er sich mehr als problematisch verhalten hat. Das begann direkt am Anfang. Man merkte sofort, dass er aus irgendwelchem Grund junge Menschen, vor allem junge Frauen, nicht mag. Er hat sie trotzdem eingestellt, um Machtspiele zu spielen und sie kleinzuhalten, meiner Meinung nach. Ich habe in meinem Leben noch nie so einen unsympathischen Menschen als Chef gehabt. Ich musste mich für ALLES rechtfertigen. Ich habe mich keine einzige Sekunde geschätzt oder respektiert gefühlt. Am schlimmsten waren die wöchentlichen Meetings – ein konservativer Monolog, in dem er pausenlos politisch unkorrekte Äußerungen von sich gab, die wir alle anhören mussten. Ich habe schnell bemerkt, dass man dazu nichts sagen durfte, da es nichts brachte und nur zu weiteren Provokationen führte.
Interessante Aufgaben
Die Gestaltung von Magazinen war an sich eine interessante Aufgabe – ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt und einiges für mein Portfolio mitnehmen dürfen. Ich mochte meine To-dos sowie die Zusammenarbeit mit der Redaktion. Dank der Zeitschriften habe ich einiges über die Energiebranche gelernt, und dafür bin ich sehr dankbar, da mir Nachhaltigkeit immer sehr wichtig war. Obwohl die Arbeit etwas monoton war, hat sie mir trotzdem sehr viel Spaß gemacht, da mir mein Chefredakteur viele kreative Freiheiten gegeben hat und bei neuen Ideen fast immer im Boot war.
Gleichberechtigung
Es gab keine Gleichberechtigung – man hat sofort erkannt, dass manche Personen und deren Meinungen wichtiger waren. Mir wurde auch von mehreren Kollegen bestätigt, dass es im Unternehmen eine nicht sichtbare Respekt-Pyramide gibt, in der die Grafik ganz unten steht. Unsere Meinungen (auch professionelle) wurden nicht richtig wahrgenommen. Unsere Arbeit wurde ebenfalls nicht ausreichend gewürdigt. Das gesamte Verhalten und die Vision von sig Media basieren auf Ungerechtigkeit und einem glücklicherweise aussterbenden Patriarchatsystem, in dem Männer in Machtpositionen entscheiden.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen hatten weniger zu kämpfen. Sie wurden für ihre Arbeit dort mehr geschätzt und hatten meiner Meinung nach mehr Sicherheit am Arbeitsplatz als die Jüngeren – wir waren alle einfach ersetzbar.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren gut – zentraler Arbeitsplatz, helle Räumlichkeiten und eine relativ moderne Ausstattung. Einige haben Laptops erhalten und durften ab und zu im Homeoffice arbeiten. Die Grafikdesigner leider nicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein war in Ordnung. Leider musste man einige Menschen proaktiv bitten, ihren Müll getrennt zu entsorgen, aber viele waren engagiert und haben versucht, nachhaltig zu sein und bewusst mit den Arbeitsbedingungen umzugehen. Sozialbewusstsein war ein Thema, das nur Einzelpersonen betraf, die sich jedoch als engagiert zeigten.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Gehalt war in Ordnung – durchschnittlich. Es gab keine zusätzlichen Leistungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld. Manche Mitarbeiter erhalten Boni, sofern bestimmte Ziele erreicht werden, aber in diesem Fall handelt es sich um Vertriebspositionen. Die restlichen Mitarbeitenden haben davon nicht profitiert. Ich hatte ein Jobticket vereinbart, aber die meisten Mitarbeitenden hatten es gar nicht angeboten bekommen.
Image
Das Image war viel Geschwätz. Es werden große Ankündigungen gemacht, die oft nicht der Wahrheit entsprechen. Das Unternehmen existiert bereits seit einigen Jahren, wird jedoch sehr konservativ und anti-innovativ geführt. Ich denke, dass das Image darunter leiden kann.
Karriere/Weiterbildung
Bei Sig Media, wie bei vielen kleineren Unternehmen, gibt es keine Karriereperspektiven. Es gibt weniger als 10 Vollzeitkräfte, und dementsprechend sind alle Chancen für eine höhere Position begrenzt.