Wo steuert SPLENDID hin?
Gut am Arbeitgeber finde ich
1. Toller Team-Spirit - hab ich so noch nirgends sonst erlebt
2. Diverses Team mit Leuten aus den verschiedensten Hintergründen
3. Vielfältige Aufgaben, Bearbeitung von unterschiedlichsten Fragestellungen - langweilig wird es eher nicht
4. In einigen Punkten zumindest herrscht eine grundsätzliche Bereitschaft zu Innovation und dazu, Sachen anders / neu zu machen als bisher
5. Gutes internes Weiterbildungsmaterial zu verschiedensten Themen
6. Tolle Team-Events :)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
1. Fehlende Zukunftsperspektive
2. Das Unternehmen insgesamt steuert (nicht nur) aus meiner Sicht in die falsche Richtung. Leider wurden die Gründe zuletzt nach wie vor verkannt.
3. Zu wenig Selbstreflexion durch die Führungsetage
Verbesserungsvorschläge
1. Das Thema Weiterentwicklung groß schreiben: Warum sollte ein*e Mitarbeiter*in länger als 1-2 Jahre im Unternehmen bleiben?
2. Branchenübliche Gehälter zahlen
3. Das Problem von Arbeitsverdichtung bei den kompetenten Mitarbeiter*innen erkennen und angehen.
4. Mehr Selbstreflexion in der Führungsetage bei misslicher Auftragslage etc.
Arbeitsatmosphäre
Hands-On-Mentalität ist prägend, Stress und Überlastung aber auch immer wieder Thema (mit dem die betreffenden Kolleg*innen dann aber leider zu oft im Regen stehen gelassen werden). Die im Projektgeschäft üblichen Phasen von Über- bzw. Unterlastung nehmen teilweise schon sehr extreme Ausmaße an.
Kommunikation
Trotz der hohen Dichte an Informationsrunden und Austausch-Formaten war nicht nur ich immer wieder überrascht, wie viele für meine Arbeit relevante Informationen nicht bei mir ankamen.
Kollegenzusammenhalt
Nicht nur für mich mit Abstand das beste bei SPLENDID. In meinen Jahren dort gab es nicht eine*n Kolleg*in, mit dem/der ich nicht gerne zusammengearbeitet hätte. Ein Stern Abzug allerdings, weil die Fluktuation während meiner Zeit dort echt absurde Ausmaße angenommen hat. Kaum hat man sich mit den neuen Kolleg*innen halbwegs eingegrooved, ist das Team auch schon wieder Geschichte. Und die Gründe dafür werden leider verkannt. Dabei sind die Auswirkungen (insbesondere Brain Drain, Verlust von Wissen & Kompetenz) jedes Mal verheerend.
Work-Life-Balance
Wenn man bereit ist, auch selbst darauf zu achten, ist ein gesundes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit definitiv realisierbar. Unterschiedliche Home Office-Regelungen zwischen Teams zu ungunsten des MaFo-Bereichs (die keiner wirklich verstanden hat) gehören inzwischen glaube ich der Vergangenheit an.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind selbst noch relativ jung und auch sehr nahbar, was sehr angenehm ist. Leider fehlt es bei einigen Vorgesetzten an jeglicher Selbstreflexion. Ursachen für zB eine schlechte Auftragslage werden immer nur im Team gesucht. Dort lagen/liegen sie aber nicht...
Interessante Aufgaben
Im Prinzip das ganze Spektrum an Aufgaben aus der MaFo in allen Teildisziplinen. Im Grunde spannend, hat aber eben auch zur Folge, dass vergleichsweise oft was gemacht werden muss, was - auch aufgrund der hohen Fluktuation - eigentlich keiner so richtig kann. Jedem Mitarbeitenden wird früh viel Verantwortung zugestanden. An sich attraktiv, allerdings hat keine*r dort ein Gefühl dafür, wann es zu viel an Verantwortung ist, die man bei einer bestimmten Stelle bündelt.
Gleichberechtigung
Auf den ersten Blick eine sehr gleichberechtigte Firma mit Kolleg*innen aus verschiedenen Ländern und kulturellen Hintergründen. Auf den zweiten Blick waren von den 7 Führungskräften, die ich in meiner Zeit dort erleben durfte, 7 "bio-deutsche" (No offense!) Männer, auch nach einigen Neubesetzungen. Das kann dann irgendwann kein Zufall mehr sein bzw. scheint einfach keine Priorität zu genießen (hat auch gerade die weiblichen Kolleginnen immer sehr gestört). Aber soweit ich im Web verfolgt habe, gibt es wohl inzwischen zumindest eine weibl. Führungskraft.
Umgang mit älteren Kollegen
Mit den wenigen, die es gab, hat alles wunderbar funktioniert (mit einer
einzigen Ausnahme).
Arbeitsbedingungen
Veraltete Hard- (!) und Software. Büro heizt sich im Sommer auf über 30°C auf (ohne Klimaanlage). Optisch nette und ansprechende Arbeitsumgebung. Den in DE obligatorischen Obstkorb gibt es natürlich auch :D
Umwelt-/Sozialbewusstsein
CO2-Emmissionen werden kompensiert, weitgehend papierfreies Arbeiten. Im Rahmen des Ukraine-Krieges gab es ein paar tolle Sozial-Aktionen. Teils wurden aber selbst für innerdeutsche Dienstreisen Flüge genutzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Regelmäßiger Kündigungsgrund. Gehalt unter dem Branchenschnitt. 12 Monatsgehälter + Essenszuschuss und REWE-Gutschein-CARD. Gehaltserhöhungen o.Ä. sind ein für den MA leider ein äußerst unangenehmer Spießrutenlauf, selbst wenn diese verdient sind. Bonuszahlungen gab es in erster Linie, um Kündigungen zu verhindern.
Image
Nach außen hin der Schein eines modernen und hochkompetenten MaFo-Unternehmens. Das Unternehmen gehört definitiv zu den kleineren, wird aber in der Branche schon wahrgenommen. Es stellt sich aber schon in mehrerlei Hinsicht die Frage, wo das Unternehmen insgesamt eigentlich hinsteuert.
Karriere/Weiterbildung
Gaaaaaanz große Baustelle. Kompetenten Mitarbeiter*innen kann wiederholt keine vernünftige Zukunftsperspektive aufgezeigt werden, in der Folge gehen die dann. Mehrfach erlebt. Selbst die üblichen Fachkarrierewege (Junior -> Mid Level -> Senior) werden vom Unternehmen überhaupt nicht (mehr) proaktiv angegangen und teilweise sogar aktiv verstellt.
Trotzdem 2 Sterne, weil es gerade für ein solch kleines Unternehmen eine beachtliche Fülle an internen Weiterbildungsvideos und Schulungsunterlagen zu unterschiedlichsten Themen gibt. Durch die frühe Übernahme von Verantwortung lernt man auch schnell. Fachlich kommt man also schon weiter, wenn man will.