Viel verschenkten Potential durch Missmanagement
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt eine Essenszulage in der Kantine, welche auch gut und gerne benutzt wird.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das grundlegende Problem ist, dass die Firma zwar sehr viel Potential hat, da einige Mitarbeiter über einiges an know-how besitzen und auch bereit sind über die normalen Arbeitszeit hinein ihre Zeit für Projekte zu opfern. Das wird aber durch das Missmanagement von oben unfreiwillig torpediert und zunichte gemacht. Über die letzten 6 Jahre hat sich das Management so weit verschlechtert, dass ich vor einigen Monaten leider den Schlussstrich ziehen musste. Es kann nicht sein, dass fehlende Sozialkompetenz und willkürliche Belegung von Abteilungsleitern und Management-Ebene ohne Erfahrungen in ihren Bereichen die die Firma weiterhin in finanzieller Schieflage halten. Die Firma wird geleitet, wie man Firmen vor 30 Jahren geleitet hat, in der man einen Arbeitgebermarkt hatte. Diese Zeiten sind vorbei, die Leute sind vernetzt und wissen sich auszutauschen. Wenn der Firma die letzten guten Arbeitnehmer weglaufen, die langjährig in der Firma arbeiten, dann wird sie sich über kurz oder lang sich nicht davon erholen. Leider hat das Management dies aber noch nicht erkannt und fährt weiterhin im Kreis.
Arbeitsatmosphäre
Die Firma ist im Prinzip in drei Lager aufgespalten. Das erste Lager sind die deutschen Arbeitskollegen, die meist auch länger in der Firma sind. Das zweiter Lager sind die brasilianischen Kollegen, die seit einem halben Jahr rekrutiert werden. Das dritte Lager ist der Rest der Belegschaft.
Im Prinzip bleiben viele der Leute in ihren jeweiligen Lagern und es findet auch relativ wenig know-how Transfer statt. Finde ich etwas schade, die Firma bietet zwar zur besseren Integration kostenlose Deutsch Kurse an, aber die werden leider nur von ein paar wenigen Kollegen angenommen bzw. besucht.
Kommunikation
Es gibt alle paar Monate eine Betriebsversammlung, in der mehr oder weniger Informationen über den Status bzw. Projekte in der Firma informiert wird. Dazu noch immer mal wieder Informationen über anstehende Arbeiten oder Messen.
Kollegenzusammenhalt
Wie bereits oben in der Arbeitsatmosphäre beschrieben, gibt es wenig know-how Transfer zwischen den Lagern. Dies führt immer wieder zu Problemen, vermeidbaren Fehler und unnötig lange Workflows in den Projektabläufen. Die Kollegen sind ehrlich, es gibt kein Mobbing oder Ähnliches.
Work-Life-Balance
Es gibt Gleitzeit, die man mit Abstimmung des Vorgesetzten auch gut ausnutzen darf. Es gibt zwar immer wieder Probleme in den Projekten, in der man öfter und länger Arbeiten muss, aber das ist wohl in der jeder Firma so. Daher würde ich die Work-Life-Balance als gut bezeichnen
Vorgesetztenverhalten
Es ist mir bei manchen Abteilungen nicht klar, warum manche Leute auch überhaupt in Erwägung gezogen die eine oder andere Abteilung zu leiten. Zumindest in meinem Fall gab es wenig Ziele, kein zeitnahes Feedback und unzureichendes Management der bevorstehenden Aufgaben, was leider auch auf das fehlende know-how im dem Bereich des Vorgesetzten zurückzuführen ist, welcher meine Abteilung leitete. Da dieser leider auch wenig bis gar kein Führungspotential hatte, waren oft Stress und enormer Arbeitsaufwand nötig, wenn die Meilensteine näher kamen und so oft verfehlt wurden.
Interessante Aufgaben
Über die mehr als 6 Jahre, die ich in der Firma gearbeitet habe, habe ich verschiedenste Aufgaben in unterschiedlichen Abteilung gehabt. Mir hat das Arbeiten immer sehr viel Spaß gemacht.
Umgang mit älteren Kollegen
Gerade durch die immer existente finanzielle Notlage der Firma, wurde mir ein Fall bekannt, in dem ein älterer Mitarbeitet der ein paar Jahre vor der Rente stand, vom Management gedrängt wurde in der Vorruhestand zu gehen.
Arbeitsbedingungen
Höhenverstellbare Schreibtische, zwei Bildschirme, ein neuer Lenovo Laptop, Klimaanlage. Die Austattung der Firma, gerade nach dem Umzug, lässt keine Wünsche offen. Hier arbeitet man gerne.
Gehalt/Sozialleistungen
In den mehr als 6 Jahren, in dem ich in dieser Firma gearbeitet habe, hatte die sich immer in finanziellen Schwierigkeiten bewegt. Daher wurden Gehaltserhöhungen oft mit Floskeln wie "die Firma befindet sich gerade im Aufschwung" oder "der Umzug der Firma war teuer" abgelehnt. Wer in Erwägung zieht in diese Firma einzutreten sollte mit dem Anfangsgehalt schon mehr als Zufrieden sein, weil Gehaltserhöhung im Nachhinein schwierig werden.
Karriere/Weiterbildung
Kurz gesagt, es gibt keine Weiterbildung, da Firma kein Geld hat.
Aufstieg innerhalb der Firma ist auch nur begrenzt möglich, da eher Stellen ab-, als aufgebaut werden.