Willkommen im Wahnsinn
Gut am Arbeitgeber finde ich
- dreilagiges Klopapier
- sobald man den Alltag nicht mehr ernst nimmt, immer was zu lachen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- alles Andere
Verbesserungsvorschläge
Aus den hier aufgeführten Missständen und Probleme resultieren die Verbesserungsvorschläge, welche der Geschäftsführung auch im persönlichen Gespräch unverblümt und direkt mitgeteilt wurden. Die Unternehmensleitung sieht aber leider keine strukturellen Probleme und nur punktuellen Verbesserungsbedarf. Unterm Strich erwirtschaftet das Unternehmen ja auch Gewinne, tritt aber seit Jahren aufgrund der Mitarbeiterfluktuation auf der Stelle. Die Weitsicht, dass eventuell auch höhere Gewinne in dieser Branche realisierbar sind fehlt den Geschäftsführern leider.
Für alle die sich bei TILL.DE bewerben wollen oder zum Vorstellungsgespräch geladen werden habe ich aber noch einen Vorschlag. Vereinbart ein Probearbeitstag oder versucht anders die Mitarbeiter unter vier Augen sprechen zu können. Stellt diesen direkte Fragen, beispielsweise ob sie gerne für die Firma arbeiten, oder wie lange Sie noch vor haben bei TILL.DE zu arbeiten. An der Reaktion der Mitarbeiter werdet ihr erkennen, dass es Ihnen schwer fällt eine Antwort darauf zu geben. Lasst euch von der Geschäftsleitung diktierten Aussage die Einträge auf dieser Seite würden alle von ehemaligen verbitterten Mitarbeiter kommen nicht blenden. Fakt ist: es hat bisher nur ein realer Mitarbeiter einen guten Eintrag hier hinterlassen. Andere auch nicht gegen Zahlungen die durch die Unternehmensleitung angeboten wurden. Die zwei anderen positiven Einträge bei Kununu stammen von einem Freelancer, der die tägliche Arbeit nicht kennt und nicht beurteilen kann, und der Geschäftsführung selbst.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist scheußlich. Betritt leitendes Personal den Raum, sorgt dies grundsätzlich für flächendeckendes Schweigen, da jeder Mitarbeiter hofft, dass er nicht Zielscheibe des nächsten Ausfalls wird.
Während der Arbeitszeit hat jeder Mitarbeiter permanent das Zeiterfassungssystem als digitalen Aufseher und ständigen Begleiter im Nacken. Durch den daraus ständig resultierenden Zeitdruck haben die Mitarbeiter nicht die Möglichkeit sich während der Arbeit frei zu entfalten. Ebenfalls resultieren dadurch Fehler, da für Korrekturläufe und eine bedachte Arbeitsweise einfach keine Zeit ist.
Der Umgang mit solchen Fehlern ist alles andere lösungsorientiert. Aufgrund der oftmals persönlichen und beleidigende Fehlerkommunikation scheuen Mitarbeiter Rücksprachen, oder das Einbringen von neuen und eigenen Ansätzen. Oftmals ist man schon nach dem ersten Fehler unten durch, Fehler werden sich gemerkt und den Mitarbeitern immer wieder, egal ob gerade ein thematischer Zusammenhang besteht, persönlich vorgeworfen.
Kommunikation
Wie bereits erwähnt leidet die Kommunikation unter der grottenschlechten Arbeitsatmosphäre. Mitarbeiter scheuen auch die projektbezogene Kommunikation mit der Geschäftsführung, weil dies meistens nur zu blöden Sprüchen und weiteren sinnlosen Aufgaben führt. Meistens läuft die Kommunikation jedoch, auch wenn man sich zusammen in den Büroräumen befindet, per EMail ab. Einen Vorteil von kleinen Unternehmen, die kurzen Kommunikationswege, vernichtet man damit komplett.
Zur Freude der Angestellten, aber nicht zum Vorteil der unternehmerischen Abläufe innerhalb der Firma, sind die Vorgesetzten selbst nur relativ selten in den Geschäftsräumen vorzufinden. Diese Abwesenheit ist teilweise nach Plan, aber auch häufig völlig überraschend. Hat man sich beispielsweise vorgenommen vom verfassen einer meterlangen E Mail abzusehen um ein Anliegen am nächsten Tag im persönlichen Gespräch zu klären ist es gut möglich, dass sich wider erwarten kein Entscheidungsträger im Haus befindet.
Wie schon unter dem Punkt “Vorgesetztenverhalten” erwähnt ist die Kommunikation ansonsten aggressiv, beschuldigend und selten lösungsorientiert.
Kollegenzusammenhalt
Da die Belegschaft bis auf wenige Ausnahmen eigentlich im 6 Monate (Probezeit) Takt wechselt kann man mit dem Kollegium natürlich Glück oder Pech haben. Natürlich versteht man sich nicht mit allen gleich gut, da man aber generell Leidensgenosse ist, hat man immerhin mindestens einen gemeinsamen Nenner. Man lernt in einer unbehaglichen Umgebung viele neue Menschen kennen und kann beobachten wie die sich in extremen Situationen Verhalten - sowas gibt es normalerweise nur in diversen Trash-TV Formaten.
Grundsätzlich wurde während meiner Zeit anständig und hilfsbereit miteinander umgegangen, das Kollegium war das Beste an dieser Firma.
Work-Life-Balance
Wie schon beschrieben kann hier niemand über einen längeren Zeitraum arbeiten und zufrieden mit seiner Beschäftigung sein. Sobald man richtig im Unternehmen angekommen ist strahlt diese Unzufriedenheit auf alle Lebenslagen ab und die Arbeit hängt wie ein ständiges Damoklesschwert über den Mitarbeitern.
Die Arbeitszeiten sind komplett fest, liegen mitten im Tag und sind nicht verhandelbar, auch wenn in Bewerbungsgesprächen den Interessenten schon seit Ewigkeiten anderes erzählt wird. Arztterminen, oder ähnliches während der Arbeitszeit werden wenn überhaupt zähneknirschend hingenommen. Verpasste Stunden müssen in der Regel nachgearbeitet werden, Überstunden werden nicht bezahlt, aber vorausgesetzt. Die Teilnahme an Kundentermine, Firmenevents und alles was von den regulären Arbeitszeiten abweicht wird als Selbstverständlichkeit angesehen. Ein mittelalterliches Arbeitszeitmodell in einem Internetunternehmen.
Vorgesetztenverhalten
Aufgrund der Größe und Organisationsstruktur der Firma gibt es nur zwei Hierarchieebenen. Diese bestehen aus den “normalen Angestellten”, man könnte sie auch Menschen zweiter Klasse nennen, und der Geschäftsführung.
Die Geschäftsführung bringt nichts von dem mit was eine gute Führungsperson in sich verkörpert. Der Führungsstil lässt sich wohl ganz gut mit “von oben nach unten” und “alleinherrschend” beschreiben. Bei Kritik von außen wird sich nicht schützend vor die Mitarbeiter gestellt, sondern diese als Übeltäter ausfindig gemacht, und dem Kunden ein neuer Ansprechpartner vorgestellt. Eine differenzierte Betrachtung der Sachlage bleibt dabei aus. Hat man inhaltliche oder fachliche Fragen an die Vorgesetzten wird einem selten bis gar nicht geholfen. Der häufigste Satz den man von der Geschäftsführung hört, völlig unabhängig davon wie lange man schon im Themenfeld arbeitet, ist “Sie sind doch der Experte” oder “Schauen Sie mal an Stelle XYZ da sollten Sie etwas finden”. Dort findet man dann allerdings nichts. Wirklich konstruktive Hilfe kann man von der Geschäftsführung leider nicht erwarten. Gewöhnt man sich auf Grundlage dessen an seine Aufgaben von vorne herein selbständig zu bearbeiten muss man sich vorwerfen lassen, dass man keinen Austausch betreibt.
Ein Teil der Geschäftsführung gibt sogar offen zu, dass das Provozieren seiner Angestellten ihr Freude bereitet, generell werden Angestellte auch gerne mal bis zum Ausbruch von Tränen attackiert. Fragt man mit etwas Abstand von solchen Vorfällen nach, sieht die Geschäftsführung ihr Verhalten als völlig angemessen an, und sieht die Fehler ausschließlich bei den Angestellten.
Grundsätzlich ist man überheblich, zu weiten Teilen fachlich völlig unbeholfen, und bringt seinen Angestellten keinerlei Wertschätzung für deren Arbeit entgegen. Zudem wird man ständig Zeuge des völlig maßlosen Konsumverhalten derjenigen die die Früchte der eigenen Arbeit ernten. Beispielsweise kommen in der Firma ständig Pakete von völlig überteuerten Designer Produkten an, welche von den Mitarbeitern angenommen werden müssen. Wenn die Geschäftsführung einen ihrer unzähligen Urlaube antritt, wird das Hotel als Urlaubsziel im Kalendaer eingetrage, sodass die Mitarbeiter wissen, dass eine Nacht dort die Hälfte des eigenen Monatslohns kostet. Hier soll nicht der Eindruck entstehen, dass nicht jeder selbst entscheiden kann wofür er sein Geld ausgibt, auch ist es richtig, dass Führungspersonen bzw. Unternehmer mehr verdienen als ihre Angestellten, da sie ja unter anderem das unternehmerische Risiko tragen. Es zeugt aber nicht von Größe, dass man völlig respektlos mit der Arbeit derer umgeht auf deren Kosten man in Saus und Braus lebt, und denen diese Maßlosigkeit noch ständig vor die Nase hält.
Interessante Aufgaben
Auch wenn man die Aufgaben erstmal gerne bearbeitet und man sich für die Themen begeistern kann, wird einem der Spaß an der Bearbeitung recht schnell genommen. Schon in der Einarbeitungsphase merken Mitarbeiter, dass ihre Ergebnisse die Geschäftsführung eigentlich gar nicht interessieren. Recht schnell fühlt man sich als würde man einfach nur einer Beschäftigungstherapie nachgehen. Das Desinteresse an den, Anfangs sogar mit Leidenschaft erarbeiteten, Ergebnissen ist aber nicht das Resultat von Boshaftigkeit, sondern einfach völliger Inkompetenz in Bezug auf Führung und Kommunikation. Durch schlechtes delegieren von Aufgaben arbeiten Mitarbeiter häufig komplett aneinander vorbei, weil man gar nicht weiß, dass sich gerade noch jemand anderes mit bestimmten Aufgaben befasst. Tauscht man sich dann, nachdem man dies den Flurfunk erfahren hat, mit dem entsprechenden Kollegen aus, stellt man meistens fest, dass den verschiedenen Mitarbeitern komplett widersprüchliche Aufgaben und Zielsetzungen von der Geschäftsleitung aufgegeben wurden. Oftmals werden Aufgaben die auf Grund von mangelnder Entscheidungskraft vertagt, und auf die lange Bank geschoben werden, wieder hervorgeholt und an andere, oder neue Mitarbeiter, übergeben. Bei der Präsentation der Ergebnisse kommt dann der Hinweis, dass Herr/Frau XYZ sich ja schon mal mit was ähnlichem beschäftigt hat und man könne ja nochmal die alten Ergebnisse aufnehmen. Im Endeffekt passiert dann wieder nichts. So wir komplett ineffizient gearbeitet, als Mitarbeiter verliert man so schnell einen Sinn in seiner täglichen Arbeit zu sehen. Sobald einem klar wird, dass Zeit der einzige begrenzende Faktor im Leben ist, und man diese täglich für Geld wegschmeißt strahlt die Unzufriedenheit in alle Lebenslagen ab.
Gleichberechtigung
Alle werden gleich schlecht behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Hat es in meiner Zeit nicht gegeben.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind in Bezug auf die Hardware gut. Jeder Mitarbeiter verfügt über einen eigenen Schreibtisch und Computer, auch der Konferenzraum ist mit einer guten Technik ausgestattet. Der Pausenraum ist mit einer Teamküche gut ausgestattet. Technisch und optisch ein gutes Büro, dass bei meiner ersten Betrachtung für ein sehr gutes Firmenbild gesorgt hat.
Betrachtet man aber die auf die Software die dort zum Arbeiten verwendet wird verschwindet der gute Eindruck jedoch schnell. Die Zeiterfassung ist intuitiv quasi nicht bedienbar und wird von fast niemanden komplett verstanden. Der externe E Mail Verkehr wird über ein nicht zweckmäßiges Tool abgewickelt, was ständig zu Problem führt und sich negativ auf die Außendarstellung abfärbt. Auf die Nachfrage warum dieses genutzt werden muss, gab es keine brauchbare Antwort. Der hauseigene Server ist komplett unübersichtlich und zugemüllt, eine konsequent umgesetzte Struktur vermisst man hier schmerzlich. Findet die Geschäftsführung bestimmte Dokumente oder Listen nicht, werden einfach neue eröffnet und ebenfalls irgendwo in die Cloud geschmissen, man selbst hat ja nicht das Problem täglich mit diesem Chaos arbeiten zu müssen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Aufgrund der Branche ist Umweltbewusstsein kein großes Thema für diese Firma. Der einzige erwähnenswerte Punkt ist, dass sehr penibel auf Mülltrennung geachtet wird, was zu unterhaltsamen internen E Mails führt.
Sozialbewusstsein ist nicht vorhanden und geht zusammen mit der gelebten Maßlosigkeit einher. Zum Beispiel wurde ein komplettes und ordentliches Besteck Set aus der Teamküche im Restmüll entsorgt, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden dieses eventuell den Mitarbeiter anzubieten, vielleicht kennt ja ein Mitarbeiter jemanden der gerade auszieht oder ähnliches. Denkbar wäre es auch gewesen das Besteck der Lebenshilfe oder ähnlichem zu spenden.
Eine Anfrage von einem gemeinnützigen Verein wird wie eine ganz normale Business Anfrage bearbeitet und ein Angebot über mehrere tausend Euro vorgebracht. Das kann man natürlich so machen, dadurch, dass der Verein die Realisierung seines Webprojekts gratis von einem Wettbewerber erhalten hat, werden aber auch andere Herangehensweisen deutlich. Ideen auf die man in dieser Firma leider nicht kommt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt steht im keinen Verhältnis zu den Dingen mit denen man sich täglich rumschlagen muss.
Image
Die unzähligen internen Probleme strahlen natürlich auch auf die Kundenbeziehungen und das Image der Firma ab. Auch wenn die Mitarbeiter aus eigenem Anspruch, und persönlichem Verhältnis zu den Kunden, die Aufgaben bestmöglich bearbeiten leiden die Ergebnisse natürlich trotzdem unter dem Chaos. Verärgerte Kunden und rechtliche Auseinandersetzungen sind an der Tagesordnung, auch weil die Geschäftsführung gerne Dinge verspricht, die sie selbst, und auch die Mitarbeiter nicht leisten können. Der Geschäftsführung geht es eher darum das schnelle Geld zu machen als ein nachhaltiges positives Image aufzubauen.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist aufgrund der Firmengröße, der hierarchischen Struktur und der Firmenkultur unmöglich - solange hält es einfach keiner aus.