Volontariat Projektmanagement
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man wird sehr gut im emsigen Betrieb aufgefangen, eingeführt und gleichzeitig gefordert (super liebes Kollegium, MentorInnen und ausreichend gute Schulungen intern). Zu meiner Zeit waren immer mehrere Volos gleichzeitig dabei, sodass man ein schönes kleines, sicheres Netz bilden konnte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Arbeitsmaterialien, wie z.B. eine dringende Word-Lizenz für das Homeoffice (wie man es ja während der Corona-Zeit benötigte) werden nicht gestellt. Vergleicht man andere Arbeitsgeber in anderen Branchen der freien Wirtschaft damit ist die Ausstattung a.k.a. der Zugang an Zusatzdingen, die einen die Arbeit erleichtern würden, einfach mau. Da wir hier im Verlagswesen sind, ist die Mentalität einfach: Wir sind froh hier sein zu dürfen und haben daher keine Extra-Wünsche (das ist also prinzipiell nicht Schuld des Verlags).
Im normalen Arbeitsalltag spürt man, dass es an manchen Ecken zu wenig Arbeitskraft gibt, wo dringend aufgestockt werden sollte.
Die Ausbilder
Es wurde ein/e Mentor/in zugewiesen, die einen durch das Jahr hindurch begleitet. Meine Mentorin war dabei genau die Person, die ich in dieser Firma gebraucht habe - sowohl professionell als auch persönlich wurde sie sehr wertvoll für mich! Mit dem Vorgesetzen der Abteilung hatte ich insgesamt wenig zu tun, mit der Verlegerin selbst ebenso kaum Kontakt.
Spaßfaktor
Dank eines netten Kollegiums im Projektmanagement + abteilungsübergreifend und einer wunderbaren Volo-Gruppe hoch.
Aufgaben/Tätigkeiten
Am Anfang (dank interner zu komplizierter Software - die hoffentlich endlich bald ersetzt wird ;) ) benötigt es eine starke Lernkurve. Nach 2-3 Monaten hat man den Dreh raus. Die Mischung zwischen eher typischen Sachbearbeitungsaufgaben, Kontakt mit den AutorInnen und Layout-Satz-Arbeiten ist ziemlich ausgewogen und schützt vor Langeweile. Ein Arbeitsmonat ist so konzipiert, dass man stetig neue Arbeit auf dem Tisch liegen hat und so - wenn man nicht aufpasst - tatsächlich in einem Stress-Sog hineingezogen kann (muss jeder für sich selbst ein bisschen aufpassen & Prioritäten im Leben setzen :) )
Variation
Aufgaben wiederholen sich quasi monatlich, aber jedes Buch und alle AutorInnen sind etwas anders (und die Software macht immer wieder neue Probleme). Somit kann man sagen, man lernt nie aus - und, wenn einen die Aufgaben hier ausfüllen, kann man hier lange glücklich vor sich hin arbeiten.
Respekt
Im breitem Kollegium definitiv sehr hoch - man kann argumentieren, dass es ein wenig nach oben hin abnimmt.
Karrierechancen
Wenn man den Mund auf macht und Interesse und Engagement zeigt, ist die Geschäftsführung sehr glücklich jeden so zu fördern, wie sie/er es möchte! Also, hier braucht keiner in einer Abteilung versauern, die sie/er nicht mag :)
Arbeitsatmosphäre
Insgesamt ein liebes, nettes, gemischtes Kollegium und man fühlt sich wohl (kenne noch andere Kollegien, wo es super herzlich und freundschaftlich war, doch man kann sich hier wirklich nicht beschweren).
Ausbildungsvergütung
Der Norm für ein Volontariat entsprechend (daher großzügigerweise zwei Sterne). Schade nur, dass so ein niedriger Lohn überhaupt der Norm entspricht...
Bruttovergütung von 9,98 EUR pro Stunde - also unter Mindestlohn, nachdem man bereits einen Master in der Tasche hat und die meisten für diese Stelle bereits unentgeltlich als Praktikant Vollzeit im Verlagswesen gearbeitet haben (Volontariat 2021)
Arbeitszeiten
35 Wochenstunden ist die Regel-Vollzeit-Stelle. Man ist relativ frei, ab wann man morgens im Verlag eintrudelt (von 5-10 Uhr morgens ist alles dabei) und man schreibt sich seine Stunden verantwortungsvoll selbst auf. Daher ist es auch i.d.R. kein Problem z.B. für einen Arztbesuch geplant oder spontan das Büro für einige Stunden zu verlassen.