Gute Bezahlung mit Grund: Unorganisiert, kontrollierend und behlehrungsresistent.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Aktuelle Technologien wurden verwendet
- Recht großer Spielraum bei Interna sofern sie nicht im Wissensfeld des Management lagen
- Vielfältige Arbeitsaufgaben
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Man wurde sehr strikt kontrolliert
- Es gab keine Zeit für Dokumentation
- Arbeitsaufträge änderten sich ständig
- Die gleichen Features wurden nach Bauchgefühl konzipiert und immer wieder neu entwickelt
- Prototyping war nicht gern gesehen; alles musste erst quasi fertig erstellt werden bevor man eine Bewertung "gut oder doch anders" vornehmen wollte
Verbesserungsvorschläge
- Nicht ständig die Meinung ändern
- Mitarbeiter nicht so häufig außerhalb der vereinbarten Arbeitszeiten anrufen
- Urlaub genehmigen und dann auch gewähren
- Rechtlich begründete Anfragen nach Auszahlungen von Resturlaub nicht aus Ärger so lange blockieren und mit Anschuldigungen beantworten bis richterlich entschieden wird dass die Anfrage rechtmäßig war
Arbeitsatmosphäre
Es gab durchaus Lob für gut gemachte Arbeit, allerdings kam nie eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre auf. Das lang vordergründig an der extremen Kontrolle der einzelnen Arbeitsschritte. Das führte so weit, dass für nicht zufriedenstellend erledigte Arbeitsschritte Lohnstunden abgezogen wurden.
Kommunikation
Die Informationen auf deren Basis zu arbeiten war waren häufig unvollständig. Nachfragen wurden oft mit Unverständnis beantwortet, warum man das nicht selbst wüsste. Des weiteren änderten sich die Anforderungen ständig - sehr häufig begann ein Arbeitstag nach mehreren Tagen Arbeit mit "ich habe darüber nochmal nachgedacht, wir machen das doch anders".
Kollegenzusammenhalt
Es gab nur kurzzeitig einen Kollegen im selben Büro, und dieser war häufig zu anderen Zeiten eingesetzt. Man arbeitete stückweise miteinander, häufig aber an verschiedenen Projekten die nur lose zusammenhingen. Dazu gab es noch einen weiteren Mitarbeiter welcher Teile der Arbeit erledigte, aber niemandem außer dem Management bekannt war.
Work-Life-Balance
Im Rahmen eines Werkstudentenvertrages wurden insbesondere im Semester zu viele Stunden verlangt bzw. einfach angesetzt - das musste sogar vom Steuerbüro einmal gestoppt werden; hier vermute ich aber Unkenntnis und keinen bösen Willen.
Urlaub zu nehmen war quasi unmöglich - selbst abgesprochene Urlaubswochen wurden nicht eingehalten und man wurde ins Büro zitiert.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten verhielten sich völlig unberechenbar. Einmal war das Arbeitsziel so, dann plötzlich so - zwischenzeitlich wurde gefühlt die gesamte Ausrichtung des Produktes geändert. Mitgeteilt bekam man das nicht, man merkte nur dass ständig die gleichen Teile neu aufgebaut wurden.
Zusätzlich wurde Urlaub, welcher nicht gewährt wurde, am Ende des Beschäftigungsverhältnisses weder gewährt noch freiwillig ausbezahlt. Es bedurfte hier einer gerichtlichen Auseinandersetzung um die Auszahlung von wenigen Urlaubstagen zu erzwingen - im Rahmen dieser wurden zusätzlich noch völlig haltlose Vorwürfe ob der Arbeitsqualität und zu unbelegbaren, angeblichen Nebentätigkeiten gemacht.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben selbst waren inhaltlich ansprechend: Die verwendeten Techniken waren aufgrund des neuen Produktes ensprechend aktuell und man war recht frei in der Gestaltung der Interna. Auch war es problemlos möglich hin und wieder an fachfremden Aufgaben mitzuwirken wenn das gewünscht war.
Gleichberechtigung
Frauen wurden geschätzt - die Geschäftsleitung war bzw. ist eine. Die Mitarbeiter wurden aber m. E. nicht sonderlich ernst genommen - insbesondere wenn sich diese nicht exakt wie gewünscht verhielten gab es schnell Streit.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung war völlig angemessen. Der Büroraum war klein, kahl und weiß, aber gut gelegen. Immerhin gab es große Fenster - im Sommer waren diese allerdings ein Problem: Es wurde unglaublich heiß in diesem kleinen Raum und eine klimatisierung war nicht vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war für eine Werkstudentenstelle überdurchschnittlich gut und wurde immer pünktlich ausgezahlt. Zusatzleistungen gab es keine außer dem Angebot der Beteiligung an Firmenanteilen.
Karriere/Weiterbildung
Es handelt sich um ein Startup mit winzigem Büro mit Platz für maximal 2-3 Leute. Aufstieg ist hier quasi nicht drin - man übernimmt höchstens automatisch ständig Verantwortung ohne Ausgleich. Weiterbildungen waren auch nie ein Thema.
Die Persönlichkeitsentwicklung war extrem eingeschränkt, da exakt nach Vorgabe gearbeitet werden sollte. Ideen der Mitarbeiter wurden zunächst angehört, kurz für gut befunden und eine Woche später durch eine viel bessere Idee des Managements ersetzt.