Nah, nachhaltig, innovativ - oder doch nicht?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexible Arbeitsgestaltung, Verhältnis zu Kolleginnen, gute Aussstattung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangelnder Respekt ggü. Mitarbeitenden, Sympathiebonus, Gehaltsgaps, Kommunikation
Verbesserungsvorschläge
Das eigene Potenzial zu erkennen und zu verstehen, dass Unternehmenskultur ein Prozess ist, vor dem man sich nicht verstecken kann, wäre denke ich ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ziel ist es in der aktuellen Zeit, Fachkräfte zu halten.
Arbeitsatmosphäre
Unter Kolleginnen und Kollegen meistens angenehm, zu den Führungskräften herrscht eine veraltete Respektskultur, die auf dem Status innerhalb der Firma aufbaut. Azubis zB. werden von vielen als Belastung wahrgenommen und dementsprechend behandelt.
Kommunikation
So viele unfreundliche und aggressive, herablassende E-Mails wie bei Witty habe ich noch nie bekommen. Abteilungsfremde Führungskräfte, denen ich nicht unterstellt bin, teilen mir im Befehlston ihre Anliegen mit. Basic Trainings in freundlicher Kommunikation wäre dringenst notwendig. Wenn nicht mal Hallo - Bitte - Danke - Tschüss drin ist, dann kann man auch nicht erwarten, dass Mitarbeitende gerne dort arbeiten.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter Kolleg*innen ist da. Leider traut sich kaum jemand Dinge laut auszusprechen, deshalb gibt es auch keinen Betriebsrat. Man kann sagen, dass sich die meisten über die gleichen Dinge beschweren oder/und darunter leiden, die Angst vor Konflikten und die Hörigkeit ggü. der Führungskräfte aber größer ist. Deshalb steht man am Ende auch oft alleine da, wenn man ein Problem anspricht.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeit (Gleitzeit), Homeoffice, Überstundenkonto, Kantinenkonto uvm. Dahingehend ist Witty wirklich gut aufgestellt. Einziger Punkt ist, dass die HO Regelung wohl nicht auf Dauer so flexibel bleiben soll.
Vorgesetztenverhalten
Die Qualität der Führungskräfte wird leider in den meisten Fällen nicht an den Führungskompetenzen gemessen, sondern am monetären Erfolg im Unternehmen oder nicht selten in der Beziehung zur Geschäftsleitung. Bedeutet also, dass Sozialkompetenzen sowie Konfliktlösungstechniken quasi nicht etabliert sind. Mitarbeitende werden auf dem Gang ermahnt (Großraumbüro). Das "Du" wird je nach Sympathie angeboten, die FK nutzen teilweise ihre Position aus, um andere FK einzuschüchtern. Feedbackkultur gibt es bei Witty hauptsächlich von oben nach unten (trotz vermeintlich flacher Hierarchien).
Interessante Aufgaben
Der Workload ist leider so hoch, dass gerade mit Ach und Krach der Dienst nach Vorschrift erledigt werden kann. Wenige Stellen ermöglichen den Blick über den Tellerrand, der dann aber oft nicht gewünscht ist, weil "haben wir ja schon immer so gemacht". Oftmals werden die Expertisen der Mitarbeitenden klein gemacht oder bewusst ignoriert, weil sie vielleicht die Kompetenzen der Führungskräfte überschreiten. Innovativ ja, aber nur, wenn es nach außen gut aussieht und kein Umdenken im Innen stattfinden muss.
Gleichberechtigung
Leider sind bei Witty die meisten Führungspositionen cis männlich besetzt. Es gibt einige wenige, tolle weibliche FK. Weder im Vorstand noch im Vertrauensrat sind Frauen vertreten. Es gibt keine Gleichstellungsstelle. Gehälter sind in den männerdominierten Bereichen deutlich höher angesetzt als in anderen Bereichen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleginnen und Kollegen werden wertgeschätzt, viele freuen sich über junge Mitarbeitende, die auch mal frischen Wind bringen. Allerdings kann man auch beobachten, dass diejenigen, die schon sehr lange bei Witty sind, in vielen Punkten einen Freifahrtschein haben und Verhaltensweisen, auch, wenn sie nicht effizient oder zeitgemäß sind, einfach hingenommen werden.
Arbeitsbedingungen
Das Großraumbüro bietet eine gute Grundlage für ein motivierendes Arbeitsumfeld. Außerdem bekommt man eine komplette, hochwertige Ausstattung für das Homeoffice.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehälter sind je nach Abteilung sehr unterschiedlich verteilt. Ist in den meisten Unternehmen so, könnte man aber auch anders handhaben und eine Vorbildfunktion einnehmen. Im Vergleich sind die Gehälter aber eher niedrig, weshalb auch Mitarbeitende oft von anderen Unternehmen abgeworben werden.
Image
Nach außen präsentiert sich Witty gerne als aufgeklärtes, modernes Unternehmen. Das ist was das Thema Unternehmenskultur angeht defintiv nicht der Fall. Es gibt bestimmt Potential, dafür müsste aber eine ordentliche Auseinandersetzung mit dem IST Zustand stattfinden, der über die Zahlen hinausgeht.
Karriere/Weiterbildung
Leider wird hier oft auf persönliche Beziehungen gebaut, statt auf die tatsächlichen Potenziale der Mitarbeitenden einzugehen. So werden oftmals Mitarbeitende kleingehalten oder vertröstet, die dann leider irgendwann auch das Unternehmen verlassen, weil sie woanders gesehen und wertgeschätzt werden.