Machte mal Spaß...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eigenverantwortliches Arbeiten, nette Zuliefernde, Kolleg:innen und Kund:innen, die kreativen Aufgaben... Die Arbeit im Tonstudio macht mir grundsätzlich großen Spaß! In Zukunft nur woanders :)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vorgesetztenverhalten, verspätete Gehaltszahlungen, spätes Feedback, sinnlose Aufgaben, komplizierte Prozesse, Zeit- und Potenzialverschwendung, Fairness...
Verbesserungsvorschläge
Ich habe vor meiner Kündigung einen langen, versöhnlichen Brief mit konstruktiver Kritik und Verbesserungsvorschlägen an die Geschäftsführung geschrieben. Diese wurden nicht angenommen, insofern ist von meiner Seite alles gesagt.
Arbeitsatmosphäre
Im Laufe der vier Jahre habe ich mit lieben und kompetenten Kolleg:innen, tollen Zuliefernden und vielen, überwiegend netten, Kunden:innen gearbeitet. Ich selbst habe stets versucht durch Positivität, Gelassenheit und guter Laune meinen Teil beizutragen – was mir auch vom gesamten Team gespiegelt wurde. Ich sei “der Ruhepol”...
Leider verdarb mir die negativ, toxisch und manipulativ wirkende Ausstrahlung der Geschäftsführung die Arbeitsatmosphäre.
Kommunikation
Teamintern tolle Feedback Kultur - selbst vom Homeoffice fühlte es sich fast so an, als würde ich im Raum neben dem Kollegen sitzen.
Von der Geschäftsführung wurden Kommunikation und Feedback Kultur als wichtiges Gut gepredigt, blieb auch nicht aus, aber wurde mit der Zeit immer weniger und kam oft erst, wenn Sorge und Angst aufkamen... Angefordertes Feedback kam regelmäßig zu spät, führte für mich zu unnötigem Stress und Überstunden.
Als ich vor ca. 4 Jahren angefangen habe gab es jeden Morgen ein Meeting, bei dem wir das Tagesgeschäft besprachen, Befindlichkeiten austauschten und ein bisschen Smalltalk hielten. War nett! Dazu kamen mit der Zeit immer mehr Meetings. Ich hatte mir oft gewünscht, diese knapper zu halten, weil ich sonst mit der anstehenden Arbeit nicht pünktlich fertig werde. Das wurde zwar zur Kenntnis genommen, aber immer wieder ignoriert.
Auf der einen Seite wird von der Geschäftsführung oft gefragt, wie es einem geht – wenn’s mal nicht so toll geht, wurde sich manchmal drüber lustig gemacht – sowohl hinter dem Rücken von Kolleg:innen, als auch direkt ins Gesicht – ist ja “witzig”. Lol.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen war menschlich und meist auch fachlich gut. Leider recht hohe Fluktuation, da Perspektive und Arbeitsatmosphäre nicht so toll.
Interessante Aufgaben
Viel Routine, aber auch immer wieder neue, auch kreative Herausforderungen. Meine Arbeit habe ich meistens sehr gern gemacht!
Von der Geschäftsführung wurden oft Aufgaben verteilt, oder auch initiativ von Mitarbeitenden Wachstumspotentiale erarbeitet, auf die es dann nie oder erst Wochen später Feedback gab und die dann nicht weiter verfolgt wurden... So verschenkt man Potenzial.
Gleichberechtigung
Der kategorische Imperativ wurde mir von der Geschäftsführung nicht vorgelebt.
Umgang mit älteren Kollegen
Angestellte Kolleg:innen in wirklich hohem Alter gab es nicht.
Wenn man als längster Mitarbeiter den Mund aufmacht und dann kommt, man „solle nicht den Klassensprecher spielen“, meine ich, dass man auch nach längerer Firmenzugehörigkeit keinen besonderen Respekt seitens der Geschäftsführung zu erwarten braucht. Zuliefernde freie Mitarbeiter:innen in höherem Alter wurden stets gut behandelt - die Außendarstellung muss passen.
Arbeitsbedingungen
3 Studios mit ordentlicher Ausstattung. Nicht top modern, aber das ist in dieser Branche nicht unbedingt nötig. Wenn's an etwas fehlt, dann durfte ich das sagen und mich drum kümmern. Die IT-Infrastruktur fand ich verschachtelt, kompliziert und veraltet. Klimaanlage im Sommer war ein großes Plus! Kaffee gab's auch.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mehrfach kleinere Spenden für gute Zwecke – von Herzens willen und um darüber zu reden. Umweltbewusstsein haben wir im begrenzten Rahmen der Möglichkeiten gelebt.
Gehalt/Sozialleistungen
Trotz des Arbeitsvertrags und öfters geäußertem, ausdrücklichen Wunsch, wurde mein Gehalt mehrfach nicht pünktlich überwiesen, obwohl die Gehaltsabrechnung vom Steuerberater längst vorlag.
Mein Einstiegsgehalt war schwach. Nachdem ich mich bewährt hatte und es eingefordert hatte, bekam ich mehr und dazu eine prozentuale Beteiligung am Gewinn der von mir bearbeiteten Aufträge. Diese allerdings, obwohl sie vertraglich festgelegter Teil meines Gehalts war und regelmäßig ausgezahlt wurde, als „freiwillige Leistung“ und nach Auffassung der Geschäftsführung "ohne einen tatsächlichen Anspruch darauf", weshalb mir die letzte Auszahlung am Ende verwehrt wurde. Das abschließend vor Gericht zu klären, war mir die Zeit nicht wert...
Wie ich nun feststellte, gibt es in der Branche auch deutlich entspanntere Jobs, die besser bezahlt werden ;)
Image
Man gibt sich wie man sich gibt, die Realität ist wie sie ist... Für mich passt das nicht zusammen. Außendarstellung passt nicht zu dem, was intern passiert.
Karriere/Weiterbildung
Um eine, wie ich fand, überfällige Gehaltserhöhung zu bekommen, musste ich - zum größten Teil während meiner Freizeit - den Ausbilderschein machen. Schade, dass nie in Aussicht war, jemals eine Auszubildende oder einen Auszubildenden einzustellen - insofern war diese investierte Zeit bisher sinnlos.
Fachliche Weiterbildung bzgl. Tontechnik gab es, über die Einarbeitung hinaus, nicht.
Über Geschäftsabläufe, den strategischen Umgang mit Kund:innen, wie man bei der Angebotslegung am meisten rauspokert..., habe ich dafür viel gelernt – dazu wurde von der Geschäftsführung in Coaching investiert.