Durchwachsen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Meist stressfreie Arbeit in ruhigem Umfeld. Immerhin ist es noch immer Forschung die man hier betreibt, auch wenn man versucht mit der Eisenkugel am Fuß anderen Unternehmen nachzukommen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Rollenverteilung ist viel zu gespreizt. Man sollte mehr Spezialisten einstellen, die ihre Sache dann auch wirklich gut machen.
Allein die Tatsache, dass man bei ca. 1300 Mitarbeitern mindestens 800 Projektmanager hat sollte einem zu denken geben
Verbesserungsvorschläge
-Andere Rollenverteilungen täten dem Unternehmen wirklich gut.
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter hat man neben der eigentlichen Forschungs- und Entwicklungsaufgabe folgende Bereiche zu bearbeiten: Projektleitung, Dissemination, Anträge schreiben, Paper verfassen, Controlling Aufgaben, sich durch irrwitzige Prozesse kämpfen, Master- und Doktoratsstudenten betreuen etc.
Dies ist alles wesentlich wichtiger als die eigentliche Forschungsqualität (für die man dann natürlich auch keinerlei Zeit mehr hat).
-Das neu!!! beschlossene Homeoffice noch einmal überdenken. Den Mitarbeitern bei AIT wurden nun nach langer Verhandlung 25% Homeoffice zugesprochen (vorher 0%) und dies in Zeiten wo andere Firmen 2-3 Tage oder komplettes remote-working anbieten, hier merkt man die Wertschätzung, das Vertrauen und das Alter der Führungsebene leider deutlich!!
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist ok, aber eine gute Konzernstimmung oder ein Teamfeeling bildet sich hier nicht aus
Kommunikation
An der Kommunikation wurde viel gearbeitet, da sie vorher wesentlich schlechter war. Inzwischen schlägt das Pendel aber schon in die andere Richtung
Kollegenzusammenhalt
Der ist in meiner Abteilung gut, leider kommt durch totale Vereinzelung keinerlei Teamfeeling auf.
Work-Life-Balance
Betriebsrat unterstützt gut. Arbeitsstress hält sich in Grenzen, ähnlich ist es mit dem Enthusiasmus der meisten Mitarbeiter
Vorgesetztenverhalten
In meinem Fall werden die Mitarbeiter nicht wirklich in Entscheidungen einbezogen. Es werden kaum Vorgaben an bestimmte Qualitätsmerkmale der Arbeit gemacht und auch keinerlei fördernde Rahmenbedingungen geschaffen.
Probleme und Konflikte wurden allerdings immer ruhig und sachlich diskutiert und gelöst.
Interessante Aufgaben
In meinem Fall absolut nicht, dies hängt aber stark vom Forschungsthema ab. Die Arbeitsaufteilung findet eigentlich gar nicht statt... da bei den 1-Mann Projekten eh immer nur einer für alles verantwortlich ist. Es soll aber auch Abteilungen geben, in denen die Projekte größer sind oder die Planung mehr Mitarbeiter pro Projekt einbezieht.
Gleichberechtigung
Frauen werden meiner Einschätzung nach sehr gefördert und haben keinerlei Nachteile. Karenz ist kein Problem, auch reduzierte Stunden sind möglich.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind meist auch sehr altgediente Mitarbeiter mit den (besseren) alten Verträgen.
Arbeitsbedingungen
AIT hatte alle Chancen hier mit dem neuen Gebäude einen neuen Standard zu setzen, leider ging das meiner Meinung nach in die Hose. Das neue Gebäude hat die Farbe und das Aussehen eines Militärpanzers. Innen in weiß, braun und grau gehalten regt hier kaum etwas zu neuen Ideen oder Innovation an. Der Innenhof ist trostlos, die Gänge wurden zwar mit Aufschriften "Tomorrow today" oder "Innovation... bla bla" "verziert" aber das regt auch nicht zum Out-of-the-Box Denken an. Bedingt durch die Universitätsnähe
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht mehr als andere Firmen. Müll wird seit zwei Jahren getrennt... wau! Dank Corona muss man im Moment nicht um die halbe Welt fliegen um 5 Stunden vor einem Poster Rede und Antwort zu stehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt liegt unter Industriedurchschnitt, Sozialleistungen sind gut
Image
Das Erste was man hört, wenn man angibt bei AIT zu Arbeiten ist "Ah, ihr seid staatlich finanziert oder?". Es wird zwar viel gegenteiliges behauptet, aber von einer Speerspitze der Forschung sehe ich nichts, außer man benutzt den Speer als Krücke. Dies ist aber nicht nur AIT anzukreiden, sondern eigentlich dem nationalen und internationalen Fördersystem für Forschung und Entwicklung.
Karriere/Weiterbildung
Die von AIT angebotenen Weiterbildungen sind nur im Bereich Softskills. Controlling, Präsentationstechnik, Diversität etc. Wirklich sinnvolle Weiterbildungen für das forschende Personal gibt es nicht, die muss man sich selbst organisieren, bekommt sie dann aber auch meist bezahlt.
Die Aufstiegschancen innerhalb des KVs sind nach 3-5 Jahren sehr begrenzt.