ASI - die ideale Diskrepanz zwischen der Traumwelt des Arbeitgebers und der Alltagsrealität der Angestellten
Arbeitsatmosphäre
Wenn bei einem Unternehmen mit 42 Angestellten in 6 Jahren über 50 Mitarbeiter kommen und gehen, 2 Geschäftsführer ihren Hut nehmen und unzählige Hausmeister verschliessen werden, sagt das wahrscheinlich alles über die Arbeitsatmosphäre aus. Nicht eingerechnet noch Praktikanten und Praktikantinnen sowie Kolleginnen im Erziehungsurlaub.
Kommunikation
Gerne von oben nach unten. Und in dem psychologisch geschicktem Ansatz, bei Erfolgen war es "meine Idee" und bei Problemen war es "eure Entscheidung"
Kollegenzusammenhalt
Das Verhältnis der Mitarbeiter untereinander ist kollegial bis freundschaftlich. Man hilft sich untereinander oder unternimmt auch mal in der Freizeit etwas gemeinsam. Im Großen und Ganzen business as usual.
Work-Life-Balance
Gern gesehen ist die "Extra-Mile", also die kostenlose Mehrarbeit zu Gunsten der Firma, weil noch irgendeine Idee des Chefs bearbeitet werden muss, für die es keinen Plan gibt wie sie in den regulären Arbeitsprozess integriert werden könnte oder schlichtweg die Vorstellung fehlt, welche Kapazitäten zur Erledigung im Rahmen einer geregelten Arbeitszeit zur Verfügung gestellt werden müssten.
Vorgesetztenverhalten
Neben einigen Neuen besteht die Teamleiter-Riege aus alt eingesessenem Personal, das es im Laufe der Zeit zu bestem Opportunismus gebracht hat. Da kann in privaten Gesprächen zu Entscheidungen des Inhaber und CEO die Meinung oder Einschätzung bestehen, dass diese noch so unverständlich, unsinnig oder unpraktikabel sind, gegenüber dem Boss wird trotzdem kritiklos zu allem Ja und Amen gesagt.
Arbeitsbedingungen
Das Bürogebäude mag aus Architektensicht und hinsichtlich Energiebilanz ein feiner Bau sein. Aus arbeitsergonomischer Sicht ist es eine einzige Katastrophe. Kein Unternehmen würde heutzutage noch so ein riesiges Großraumbüro als Neubau hinstellen, in dem quasi alle Mitarbeiter in einem einzigen offenen Raum arbeiten - mit unglaublich lauter Geräuschkulisse, ohne sinnvolle Ablageplätze und schlechter Luft (trotz ausgetüftelter und teurer Belüftungsautomatik, aber auch die zu Dutzenden vor sich hinsterbenden Grünpflanzen geben dazu ein entsprechendes Zeugnis ab). Wenn man dann noch erlebt, wie der Bau vom Inhaber und CEO in
allen denkbaren Architekturzeitschriften promotet, bei Wettbewerben teilgenommen und zig Besuchergruppen vorgeführt wird, kann sich nur der Eindruck aufdrängen, dass die Selbstdarstellung der Hauptzweck des Gebäudes ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie fast alle Unternehmen der Reisebranche betreibt auch ASI ein einziges Greenwashing. Für eine Buchung bzw. den Kunden spielt das Thema keine Rolle, wie aktuelle Studien und Umfragen sowie auch das persönliche Gespräch zeigen. Insofern dient die zur Schau gestellte "Nachhaltigkeit" maximal der Eigendarstellung. Erst recht, wenn man zum Beispiel lautstark in der Presse bekundet, keine Inlandsflüge (gemeint sind allerdings nur innerdeutsche oder innerösterreichische) mehr anzubieten, man aber geschickt verschweigt, dass Inlandsflüge noch nie eine relevante Rolle gespielt haben, da innereuropäisch in der Regel direkt geflogen werden kann und für alle anderen Ziele eben zuerst ein Drehkreuz in Amsterdam, Istanbul oder sonstwo angeflogen wird, wo der Preis am besten ist, und es dann von dort weiter in die Welt geht.
Image
Selbstdarstellung ist alles. Allerdings trügt der schöne Schein.
Karriere/Weiterbildung
Karriere gibt es höchstens per Zufall. Weiterbildung ist planlos.