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CARDO 
Gemeinnützige 
GmbH
Bewertung

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Sehr ambivalent: Viele nette, kluge & engagierte KollegInnen vs. 0 Qualitätsmanagement & "Owezahrer"

1,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2022 bei CARDO Gemeinnützige GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die mit Ausdauer gelebte Bereitschaft, für "schwierige Fälle" (Menschen, die niemand betreuen kann/will) individuelle Lösungen zu finden.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das mangelnde/nicht vorhandene Qualitätsmanagement: Der AG hat oft einfach personell keine Alternativen, was u.a. dazu führt, daß viele "straighte" Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.
Mangelnde Sicherheit der MA. Gemessen am Gefahrenpotential im Umgang mit der Stamm-Klientel ist die Bezahlung unangemessen niedrig.
Arbeitsrechtliche Verstöße bleiben mitunter unsanktioniert.

Verbesserungsvorschläge

Leitungsebene sorgfältiger auswählen und VOR Leitungsverantwortung besser/überhaupt ausbilden.
Mitarbeiter bei übergriffigem Verhalten sofort kündigen! Erfahrene Spezialisten statt Anfänger anstellen & würdig bezahlen!
Aussagekräftiges Qualitätsmanagement-Tool erarbeiten;
Institutionalisierter Mitarbeiter-Exchange: z.B. 2x Jährlich jeden Mitarbeiter für jeweils 2 Wochen an einem anderen Standort einsetzen: Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch + neu entstandene "Öffentlichkeit"...
Arbeitnehmerschutz ernst nehmen!
Teamkultur etablieren! (Mit verbindlichen Regeln aus der Kommunikationsforschung!)
Fundierte Handlungsentscheidungen lege artis/pädagogisch/entwicklungspsychologisch etc.!
Kontinuität für die Kunden!
Hochstapler, Arbeitsverweigerer, Betrüger & MobberInnen kündigen!
Psychiatrische Diagnosen bei Mitarbeitern professionell einschätzen und die Konsequenzen daraus ziehen!

Arbeitsatmosphäre

Extremsituation als Normalität. Geprägt von extrem hoher Fluktuation (in einem 8er-Team innerhalb von 9 Monaten 42 KollegInnen (!) erleben dürfen – teils sehr kompetent & engagiert, teils völlig überfordert und untermotiviert.
(Pädagogische) Leitungsebene meist überfordert mit sehr herausfordernder Kundschaft, keine Ressourcen zur inneren Teamqualitätssicherung. Anstatt das Potential der sehr diversen Mitarbeiter zu nutzen und Problemfelder der Kunden fachgerecht zu analysieren, waren die Strategien zur Betreuung der (schwierigen) KundInnen oft willkürlich gewählt und wurden ständig gewechselt, manche existierten nur auf dem Papier. Nicht authentische Beziehungs-Angebote an die KundInnen wohlklingend dokumentiert und sich auf nicht angenommenen "Scheinangeboten" ausgeruht. Engagierte Teammitglieder gemobbt. (In drei Teams bei Cardo passiert! - Bereichsleitung wollte auch nicht eingreifen. Das BetreuerInnenverhalten geprägt von Diskontinuität, Überforderung, innerem Rückzug etc.
Die Personalnot des AG, welcher trotz innerer Personalprobleme zusätzlich rasch expandiert und ständig neue Standorte eröffnet, führt dazu, daß "straighte" MitarbeiterInnen verkrault werden.

Kommunikation

Inhaltlich gestaltet sich die Arbeits-Kommunikation schwierig, da nicht einmal das kleine Einmaleins der Kommunikation ("Feedback-Regeln"), logische Dominanz des fachlich besseren Argumentes oder Anlysen als Entscheidungsgrundlage des pädagogischen Handelns durchsetzbar sind. Folge: Willkür + verunsicherte KlientInnen

Kollegenzusammenhalt

3 Teams, 3x Mobbing!, in allen drei Teams war die jeweilige Leitungsperson aktiver Teil der Mobbing-Struktur!
Nächsthöhere Ebene (Bereichsleitung): Desinteressiert, MobberInnen blieben unbehelligt.
Leidtragende: Die Betreuten KundInnen, denen zum Teil nur ein Bruchteil der ihnen vom FSW zugesagten Betreuungszeit auch tatsächlich geleistet wird.

Work-Life-Balance

30 Wochenstunden bei 24-Stunden-Diensten klingt zunächst einmal sehr verlockend (Michael Häupl: "Do geh´r i Dienstag z´Mittag haam..."
Wenn man aber in diesen 24 Stunden permanent der Gefahr, ums Leben zu kommen, ausgesetzt ist und der Job nicht den geringsten Betreuungsfehler verzeiht, braucht man nach 24 Stunden, aus denen öfters auch 30 wurden, einfach zu lange, um seine eigenen Gefühle wieder regulieren zu können, sodaß die vermeintlich viele restliche Zeit kaum konstruktiv nutzbar ist.
Bei Jobantritt: fast täglich Polizeieinsätze wegen fremdaggressiver KlientInnen (meinem Kollegen wurde der Finger ABgebissen...), es gab wirklich viele Verletzte und damit auch traumatisierte MitarbeiterInnen. (Intensivbetreutes Wohnen)
Im Teilbetreuten Wohnen erlebte ich sehr viel Herablassung den KundInnen gegenüber, Vernachlässigung führte zu erschreckenden Zuständen: Delinquenz, Depression, etc.
Wenn man seine Sache gut machen will und diese Zustände nicht duldet, hat man ganz schön viel Arbeit und macht sich keine Freunde. Ein mit allen Wassern gewaschener Leiter eines Nachbar-Teams hat´s in bezug auf meineKollegInnen auf den Punkt gebracht: "Stell Dir einfach vor, es wären auch Klienten!"

Vorgesetztenverhalten

Demotivierend, oft widersprüchlich, geringe Kritikfähigkeit, willkürlich,
geringe Bezugnahme auf den Input aus dem Team - ausgenommen zweier interimistisch eingesetzter Teamleiter, die gearbeitet haben, wie man sich das wünscht!

Interessante Aufgaben

Habe sehr viele überhaupt nicht alltägliche KundInnen dort kennenlernen dürfen und versucht, auf verschiedensten Wegen einen Zugang zu diesen zu erlangen. Viele geglückte Beziehungen und Erfolgserlebnisse bleiben mir als Erinnerung an diese schreckliche Zeit.

Gleichberechtigung

Top down.

Umgang mit älteren Kollegen

Privilegien werden gewährt, was natürlich zu Spannungen und Begehrlichkeiten der Unterprivilegierten führt.

Arbeitsbedingungen

Katastrophal.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Sozialbeußtsein den eigenen Mitarbeitern gegenüber täte der gesamten Branche gut (Gute Leute würden sich nicht angewidert abwenden!)

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt steht in keiner Relation zu dem Dauerstreß & der Verantwortung, unter den schlechten Arbeitsbedingungen immer noch das Beste für die KlientInnen/"Kunden" rauzuholen bzw. zu geben und sich dafür auch noch von untermotivierten KollegInnen wie Dreck behandeln zu lassen! Der älteste Schmäh der Welt der Sozialarbeit: "Appell-Ohrwascheln" (Schultz von Thun) aufgepaßt: Antreten zur freiwilligen Selbstausbeutung!


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Karriere/Weiterbildung

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