Keine Wertschätzung, wenig Struktur, viele Ja-Sager, hohe Fluktuation, arrogante Führung, viele leere Versprechungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt, Reisemöglichkeiten, Einsatzmöglichkeiten des Produkts
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungsverhalten, Großraumbüros, Benefits, Sozialleistungen, Work-Life-Balance
Verbesserungsvorschläge
Verbessert endlich das Verhalten des mittleren Management, bildet die Führung besser aus. Vorstand und Geschäftsführung müssen endlich daran arbeiten die negative Grundstimmung aus den Köpfen raus zu bekommen. Da reicht es nicht ein Sommerfest oder eine Weihnachtsfeier auszurichten oder vielleicht ein paar Euro mehr bei der Prämie drauf zu legen. Durch dieses Verhalten werden gute Leute, die auch viele Jahre dabei waren gnadenlos dazu gezwungen das Unternehmen zu verlassen, obwohl die Arbeit prinzipiell Spaß machen würde.
Lasst euer angestaubtes Denken endlich in der Schublade und öffnet das Unternehmen für externe Impulse, vor allem bei Weiterbildungen.
Vertraut euren Mitarbeitern, beginnt endlich diese auch zu schätzen. Immerhin bringen die Mitarbeiter das tägliche Geld rein und nicht die Bürostuhlakrobaten im mittleren Management.
Arbeitsatmosphäre
Lose Zungen, tiefe Sprüche muss man akzeptieren. Selbst diverse Direktoren sind hier mit einem mehr als unpassenden Spruch unterwegs.
Kommunikation
Vom mittleren Management wird viel versprochen, um die Mitarbeiter halbwegs bei Laune zu halten. Jedoch hat das mittlere Management wenig zu entscheiden und so bleibt es oft bei leeren Versprechungen, so werden gute Mitarbeiter weg getrieben. Alle Entscheidungen über Gehalt, Entwicklung usw. wird von der GL bzw. Vorstand entschieden.
Kollegenzusammenhalt
In den Abteilungen untereinander passt es anfangs gut. Sobald man jedoch etwas kritischer wird, oder etwas verändern will bekommt man relativ schnell unangenehmen Gegenwind. Auch wenn es um Positionsbesetzungen geht ist man mit der guten alten Ellbogentechnik gut beraten. So werden schnell aus anfangs gedachten Freundschaften schnell eifersüchtige Rivalitäten.
Work-Life-Balance
Optisch hat man in den letzten Jahren einiges versucht zu bewegen. Eine 6. Urlaubswoche, die man aber nur stundenweise nehmen darf, Flexi-Time, was einen armseligen Versuch eines Gleitzeitmodells darstellt schaut alles nach außen hin gut aus. Wenn man es jedoch wagt etwas später zu kommen, oder auch früher zu gehen bekommt man direkt den Unmut des mittleren Managements zu spüren. Nicht zu vergessen, dass man Home Office konsumieren kann, aber bitte nicht mehr als 5 Tage im Monat und schon gar nicht 2 Tage hintereinander. Im Büro kann man den Mitarbeitern schließlich besser auf die Finger schauen.
Auch die eingerosteten alten Reiserichtlinien (kein Rückflug vor 17:00, auch Freitag zB) tragen nicht unbedingt zu einer guten Work-Life-Balance bei.
Vorgesetztenverhalten
Hauptproblem ist, dass gute Mitarbeiter oft in die Leiter-Rolle gedrängt werden, dafür jedoch nicht geeignet sind. Die Kommunikation ist Top-Down einfach nur letztklassig, man sieht oft eine schlecht gelaunte Geschäftsführung aus Meetings mit dem Vorstand gehen, was einen nichts Gutes vermuten lässt. Dies wird dann natürlich entsprechend nach unten kommuniziert, jedoch immer mit mehr Schärfe, um ja die Autorität zu festigen. Zudem sind auch viele ungeeignete, cholerische Menschen in der Führungsrolle, die in anderen Unternehmen mit dieser Art keine lange Karriere hätten. Das Verhalten von vielen Vorgesetzten ist auch der Hauptgrund für die hohe Fluktuation in diesem Unternehmen.
Wertschätzung ist für viele Vorgesetzte ein absolutes Fremdwort. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass sie es ja nicht anders kennen, denn von oben runter wird keinerlei Wertschätzung ausgesprochen.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit mit dem Kunden und die Entwicklung von Projekten ist neben dem Gehalt (aka Schmerzensgeld) das einzige Pro auf der Liste. Solange man Projekte innerhalb des Produktsortiments verwirklichen kann, macht es durchaus Spaß.
Gleichberechtigung
Im gesamten Unternehmen sind 2 Frauen in Führungspositionen, hier geben ganz klar die alten Männer den Ton an.
Umgang mit älteren Kollegen
Sobald ein Kollege ein gewisses Alter erreicht bzw. vielleicht auch etwas zu kritisch wird, befindet man sich sehr schnell am Abstellgleis. So auch schon mit Geschäftsführern und Direktoren passiert, die dann allesamt aus dem Unternehmen getrieben worden sind. Die Pensionsquote ist mehr als überschaubar.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros mit 50 Kollegen muss man akzeptieren, teilweise unter 1,5m Sitzabstand zwischen den Schreibtischen. Dafür jedoch moderne Ausstattung an technischen Geräten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird viel Wert auf eine nette Außendarstellung gelegt. Alles was irgendwie in Richtung Umwelt in einen Bericht gelegt werden kann, wird gerne angenommen, um ein möglichst gutes Bild abzugeben. Unterm Strich ist es jedoch ausschließlich wichtig, dass das Geld am Firmenkonto eingeht, egal wie.
Auch der Umgang mit Corona war ein absoluter Scherz. Während andere Unternehmen heute noch im Home Office arbeiten können, wurde die Büropflicht für jeden bereits nach kurzer zeit wieder einberufen, wenn auch in verschiedenen Teams.
Gehalt/Sozialleistungen
Wenn man mit 19 Jahren einsteigt bekommt man ein gutes Gehalt. Jedoch steigt das Gehalt dann nur sehr langsam und immer nur nach Aufforderung, wobei auch egal ist in welcher Position man arbeitet. Generell legt man großen Wert auf ein intransparentes Prämiensystem, was angeblich eine Leistungsprämie sein soll. Sollte die Leistung jedoch zu gut sein (bzw. für das Unternehmen zu teuer sein), werden ganz schnell die Prämiensätze nach unten korrigiert. Auch wird sehr oft eine ausbleibende Gehaltserhöhung mit dem Argument abgetan, es bei der Prämie dann wieder gut zu machen.
Insgesamt wird gutes Gehalt bezahlt, jedoch muss man dafür auch immer möglichst gut Freund mit dem Vorgesetzten sein.
Als Vertriebsmitarbeiter bekommt man bei modernen Firmen am ersten Tag ein Firmenauto zur Verfügung gestellt. Hier ist es jedoch so, dass man sich über Jahrzehnte (!!!) durch betteln muss, um dann vielleicht doch irgendwann ein Firmenauto zu bekommen.
Image
Die Fluktuation in diesem Unternehmen sagt alles zum internen Image aus. Jeder, der länger als 1 Jahr dabei ist bekommt die negative Grundstimmung mit. Selbst Direktoren verlassen mittlerweile das Unternehmen
Nach Außen hin wird vieles schön geredet, wie man auch hier in den Antworten des Unternehmens herauslesen kann. Es wurde sogar ein eigenes Projekt entwickelt, womit man Mitarbeiter angeblich einbezieht das Unternehmen zu verbessern und moderner zu machen. Selbstreflexion und Annahme von konstruktiver Kritik ist jedoch weiterhin ein absolutes Fremdwort.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man halbwegs normal arbeitet und die Abteilungsstruktur es zulässt schafft man es relativ schnell zum Abteilungsleiter. Dann steigt natürlich der Druck und auch die Arbeitsstunden, während das Gehalt bei Beförderungen gleich bleibt. Immerhin steht man ja als Abteilungsleiter erstmal in der Bringschuld, was natürlich vollkommener Nonsense ist.
Weiterbildungen werden auch großteils nur durch interne Kurse von alteingesessenen Kapazundern durchgeführt, eine externe Meinungsbildung bzw. Weiterbildung ist nicht erwünscht.