Schöne Fassade - toxischer Kern
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegenzusammenhalt!
Verbesserungsvorschläge
Es gab sowohl gute als auch schwierige Zeiten – das wird jeder ehemalige Mitarbeiter bestätigen können. Dennoch müssen die in vorangegangenen Bewertungen und unzähligen internen Gesprächen bereits angesprochenen Themen endlich offen zur Sprache kommen. Es ist wichtig, diese nicht nur als kurzfristige Maßnahmen zu betrachten, sondern mit dem Ziel, langfristige Verbesserungen zu schaffen.
Arbeitsatmosphäre
Zwei Sterne, weil der Start des Dienstverhältnisses zunächst vielversprechend und harmonisch wirkte. Doch mit der Zeit offenbarte sich immer deutlicher der toxische Kern des Unternehmens – der meiner Erfahrung nach klar an der Spitze zu finden ist...
Positiv hervorzuheben sind jedoch die Kolleginnen und Kollegen: Eine bunte Vielfalt an großartigen Charakteren, die offener und herzlicher nicht sein könnten. Vom ersten Tag an wurde ich willkommen geheißen und integriert, ein Eindruck, der sich durch meine gesamte Beschäftigungsdauer hindurch bestätigt hat.
Kommunikation
Auch hier zwei Sterne, da zwar offenkundig Raum für regelmäßige, abteilungsübergreifende Abstimmungen sowie Sprint-Meetings geschaffen wurde, doch auch dies war letztlich nur oberflächlich gut umgesetzt.
Die besprochenen Inhalte und Vereinbarungen waren häufig "Auffassungssache", und Protokolle hatten keine bindende Wirkung. Anstatt den Austausch zu fördern oder gemeinsam Lösungen zu finden, bzw. auch Projekte zu priorisieren, wurden die Meetings oft genutzt, um Fehler anzuprangern oder sich selbst zu profilieren. Hinzu kam häufig eine passive Haltung einiger Teilnehmer, die weder zur Problemlösung beitrugen noch den Dialog voranbrachten.
Alles in allem waren diese Meetings wenig zielführend - hoffentlich hat sich an der Meetingkultur mittlerweile etwas geändert.
Kollegenzusammenhalt
Wie bereits erwähnt: Das Team ist ein Traum, und ich kann den vorangegangenen Bewertungen zum Kollegenzusammenhalt nur zustimmen. Konstruktive Kritik wurde untereinander begrüßt, was ein sehr angenehmes Arbeitsklima schuf.
Ohne Ausnahme waren die Kolleginnen und Kollegen reflektiert und offen für Verbesserungen. Sie konnten ihre Perspektiven klar und nachvollziehbar darlegen und waren dabei immer lösungsorientiert. Dieser Teamgeist war für mich ein Highlight meiner Zeit im Unternehmen.
Work-Life-Balance
Home Office war grundsätzlich erlaubt, allerdings ergab sich in der Zusammenarbeit mit der Führungsebene häufig die Situation, dass es hieß: „Das sind halt Termine, bei denen es schon gut wäre, im Büro anwesend zu sein.“
Das führte bei mir oft zu dem Eindruck, dass ein unterschwelliges schlechtes Gewissen erzeugt wurde, wenn man sich für das Arbeiten von zu Hause aus entschied.
Zusätzlich wird ab einer gewissen Gehaltsklasse offenbar erwartet, dass man weit über die vertraglich geregelte Arbeitszeit hinaus arbeitet. Wer nicht von 07:00 bis 19:00 Uhr im Büro sitzt, hat in den Augen einiger Vorgesetzten nicht genug gegeben – ganz zu schweigen von den „netten Kommentaren“, die man gelegentlich zu hören bekommt, wenn man nach Ablauf der Kernzeit den Heimweg antritt.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten zeigten häufig ein mangelndes Maß an Professionalität. Unterschiedliche Verhaltensweisen, wie cholerische Ausbrüche, häufige Abwesenheit oder unpassendes Verhalten während der Arbeitszeit, machten eine konstruktive Zusammenarbeit oft nicht möglich.
Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er diese Situation bewertet, aber solche Umstände erschweren eine effektive und respektvolle Zusammenarbeit erheblich. Führung sollte in meinen Augen vor allem durch Respekt und konstruktive Kommunikation geprägt sein.
Interessante Aufgaben
Der Kundenstock ist Ansichtssache. Von B2B bis B2C ist alles dabei. Es war abwechslungsreich.
Arbeitsbedingungen
Das Büro selbst ist ansprechend und die Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Die zur Verfügung gestellte Infrastruktur war insgesamt in Ordnung, aber für ein Unternehmen, dessen Kernkompetenz im Online-Business und der Programmierung von Websites liegt, war die Ausstattung eher mittelmäßig. Hier hätte man mehr erwarten können, um den Ansprüchen an ein modernes Arbeitsumfeld gerecht zu werden. Natürlich kostet alles Geld, und dafür hat man Verständnis. Ich betrachte Arbeitsutensilien aber nicht als „Belohnung“, sondern als notwendige Grundlage für effizientes Arbeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für die Größe des Unternehmens grundsätzlich in Ordnung, jedoch wird dies leider bei jeder Gelegenheit betont.
Sozialleistungen wurden angeboten - hier standen ein paar Optionen zur Auswahl, die allesamt eine nette Idee waren.
Karriere/Weiterbildung
Das Unternehmen beschäftigt einige Lehrlinge, die oft mit Aufgaben und Verantwortung betraut werden, die weit über das hinausgehen, was man normalerweise von einem Lehrling erwarten würde. Die Lehrlinge selbst schlagen sich zwar tapfer, dennoch betrachtet man diese Praxis eher kritisch.
Wenn man sich als Unternehmen dazu verpflichtet, jemanden auszubilden, dann sollte man sich der Verantwortung bewusst sein und die Ausbildung über alles stellen.